Annika Inv.
Mehr als nur ein Golfturnier
14. Juni 2024 , Stefan Bluemer
Wenn nach einem Turnier die Spielerinnen glücklich und zufrieden die Heimreise antreten, auch wenn das Ergebnis nicht wunschgemäß ausgefallen ist, dann kann dies an der Anwesenheit und dem Engagement eines Weltstars liegen. Annika Sörenstam ist auf den Turnieren, die ihren Namen tragen, mehr als nur präsent und gibt den Mädchen sehr viel mit auf ihrem Weg hin zu den großen Touren der Welt.
Hestra/Schweden - "Mehr als Golf" ist seit der Gründung der Annika-Stiftung im Jahr 2007 ein Leitprinzip. Zu jeder der weltweiten Veranstaltungen werden hochkarätige Referenten eingeladen und Workshops angeboten, die neben dem Turnier die Mädchen auf ihren Weg ins Profileben vorbereiten. Und natürlich ist für die Talente ein Treffen mit der großen Annika Sörenstam das große Erlebnis, denn wer könnte besser und authentischer über das Leben eines Profis auf der LET und LPGA Tour sprechen, als die Schwedin?
Die 78 Teilnehmerinnen haben bei diesem immer sehr hochklassig besetzen Turnier die Chance, wertvolle Punkte für das Ranking zur Nominierung des PING Junior Solheim Cup zu gewinnen. Die Siegerin, in diesem Jahr also die Französin Louise Landgraf, bekommt eine Einladung zur Women’s Amateur Championship, die vom 24. bis 29. Juni im Portmarnock Golf Club von Dublin ausgetragen wird.
In Wochen wie diesen
Sportlich lief es für die deutschen Teilnehmerinnen in diesem Jahr auf dem anspruchsvollen Course des Isabergs Golf Club insgesamt nicht optimal.
Marie-Agnes Fischer vom Münchener GC war auf Rang 13 am Ende der beste Bundesadler. Die Bayerin hatte sich nach Runden mit 74 und 78 Schlägen am Finaltag mit einer starken70 noch um 16 Plätze verbessert und damit fast noch die Top Ten erreicht. So versöhnlich, wie die Finalrunde gelaufen war, fiel auch das Fazit der Bayerin aus: „Das Annika Invitational war echt ein mega Turnier. Anika Sörenstam, die beste Golferin überhaupt, kennenzulernen und sich ihre Ratschläge anzuhören, das war definitiv mein Highlight! Leider habe ich in dieser Woche sportlich nicht meine beste Leistung abgerufen. Ich war einfach nicht gut vorbereitet auf das Turnier und das hat man in den ersten beiden Runden natürlich gemerkt. Der Platz ist sehr eng und ich hab in der gesamten Woche mehr Wald als Fairway gesehen. Heute lief es allerdings deutlich besser, auch wenn ich immer noch viel durch Scrambling retten musste. Solche Wochen gibt es eben mal. Ich freu mich mega auf das Womens‘ Am in Dublin und da wird es dann hoffentlich auch besser laufen.“
15 Plätze aufwärts
Auch Sophie Renner hat erst in der Finalrunde gut ins Turnier gefunden. Nach zwei Runden ohne Birdies, bei denen eine 78 und eine 77 in den Büchern waren, ging es mit einer 71 nach fünf Birdies noch kräftig aufwärts. 15 Plätze kletterte die Spielerin des Stuttgarter GC Solitude und beendete das Turnier auf dem 30. Platz.
„Für mich ist das Annika Invitational immer mit eines der Highlights im Jahr. Zum einen sportlich, zum anderen aber auch als Event, mit Workshops und Vorträgen die ebenfalls Bestandteil des Turniers sind“, war Renner auch nach ihrer zweiten Teilnahme bei dem so prestigeträchtigen Turnier begeistert.
„Für mich war es auch dieses Jahr wieder eine tolle Erfahrung. Von dem Vortrag mit Annika konnte man viel mitnehmen und auch die Workshops über College und Atmung waren durchaus interessant gestaltet. Schön ist auch, dass Annika tatsächlich das gesamte Turnier über vor Ort ist. Man merkt wirklich die Mühe und ihre Leidenschaft, welche in dieses Turnier von ihr fließen und es zu etwas ganz besonderem machen“, macht es auch für Sophie Renner einen wesentlichen Unterschied zu anderen Turnieren, dass eine Annika Sörenstam sich persönlich derartig engagiert.
Die Analyse des eigenen Spiels fällt bei der 16-Jährigen, die im GC Schloss Monrepos mit dem Golfspiel begonnen hat, sehr differenziert und sachlich aus„Sportlich war es nicht ganz, wie ich es mir gewünscht habe. Ich habe viele gute Dinge auf einem wirklich anspruchsvollen Golfplatz gemacht. Jedoch hat auch vieles in der Schlagumsetzung nicht ganz so gut funktioniert. Vor allem die ersten beiden Tage hatte ich wenige realistische Birdiechancen und die, die ich hatte, konnte ich nicht nutzen. Darüberhinaus sind dann zu viele Fehler von der Teebox und ins Green passiert, welche für einige Bogeys gesorgt haben. In der letzten Runde konnte ich dann zu einem versöhnlichen Abschluss ganze fünf Birdies notieren. Hierbei waren es zum einen die Schläge ins Green, welche mir mehr Chancen ermöglicht haben, die ich dann heute auch nutzen konnte. So bin ich zum Ende hin doch froh, das Turnier nach nicht ganz so gutem Start mit einer Even Par Runde in Schweden beenden zu können.“
Gleichmäßig
Alle drei Runden vom Score sehr ähnlich gestaltet hat Antonia Steiner. Die Co-Siegerin des German Boys and Girls International kam mit 76, 76 und 77 Schlägen ins Recording. Nur in den beiden ersten Runden gelang es der Hubbelratherin, jeweils einen Birdie unter zu bringen. Entsprechend zurückhaltend fiel die Analyse der Woche bei der 16-Jährigen aus: „Ich hatte golferisch leider keine gute Woche. Es lief einfach nicht. Trotzdem ist es eines der besten Turniere im ganzen Jahr. Wir Spieler haben die Möglichkeit, Annika Sörenstam zu treffen und zu erleben. Sie hat einen mega interessanten Vortrag gehalten. In dem Turnier geht es nicht nur alleine um das Golfspiel und das Turnierergebnis. Es ist einfach eine Möglichkeit, viel zu lernen und mitzunehmen. Dazu haben wir noch alle zusammen eine Rodelbahn-Fahrt gemacht. Das war mein absolutes Highlight.“
Aus dem Junior Team Germany waren zudem noch Lilian Bühle, Nina Hölzenbein und Rosalie Stadler in Schweden am Start. Alle drei landeten in der Top 50.
Endstand
1 Louise Landgraf -2
T13 Marie-Agnes Fischer +9
T30 Sophie Renner +13
T38 Antonia Steiner +16
T38 Anna-Katharina Brehm +16
T42 Lilian Bühle +17
44 Nina Hölzenbein +18
T45 Lavina Bürger +19
T48 Rosalie Stadler +20
T59 Lara Görlich +26
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