Tour-Vorschau

US Open und so viel mehr


11. Juni 2024 , Daniel Dillenburg


Alle Augen auf Pinehurst, aber auch LPGA-Spielerinnen Esther Henseleit und Alexandra Försterling sind im Einsatz.
Alle Augen auf Pinehurst, aber auch LPGA-Spielerinnen Esther Henseleit und Alexandra Försterling sind im Einsatz. | © Golfsupport.nl / Getty Images

Natürlich steht die US Open in dieser Woche im Rampenlicht. Doch auch abseits des Majors in North Carolina sind etliche deutsche Golferinnen und Golfer im Einsatz. Unter anderem in Italien und Tschechien. Die Tour-Vorschau:

Major: US Open

Pinehurst Resort & Country Club, North Carolina, 13. bis 16. Juni

Pinehurst steht einmal mehr im Mittelpunkt der Golfwelt. Zum bereits vierten Mal seit 1999 findet eine US Open auf dem geschichtsträchtigen No. 2 Kurs in North Carolina statt. Die USGA, Veranstalter des dritten Herren-Majors des Jahres, ist ohnehin Stammgast in Pinehurst. Alle ihre fünf Events – US Open, US Women’s Open, US Amateur, US Women‘s Amateur & US Senior Open – wurden bereits auf dem Donald Ross Design ausgetragen. Auch die PGA Championship (1933) und der Ryder Cup (1951) waren schon zu Gast. Pinehurst bringt also durchaus eine bemerkenswerte Geschichte mit. (Mehr zum Platz hier >>>)

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Die aus deutscher Sicht bemerkenswerteste Geschichte ist, na klar, die aus 2014: Martin Kaymer gewinnt mit acht Schlägen Vorsprung und feiert Major-Titel Nummer zwei. Es war eine Machtdemonstration des damals 29-Jährigen, der wenige Wochen zuvor bereits die Players Championship gewonnen hatte. Seit dem Erfolgsjahr stockte der Motor jedoch. Keine weiteren Titel kamen hinzu. Kaymer tritt als einer von zwei Deutschen in Pinehurst an – dem Sieg vor zehn Jahren sei Dank. Sein zehnjähriges Spielrecht als ehemaliger Champion bei der US Open läuft dieses Jahr aus. Jetzt heißt es also nochmal genießen und wenn es geht an die schönen Erinnerungen anknüpfen.

Der zweite Deutsche ist Stephan Jäger. Im Gegensatz zu Kaymer konnte der Münchner jüngst einen Einzeltitel gewinnen. Bei der Houston Open in diesem Jahr ließ er unter anderem den Weltranglistenersten, Scottie Scheffler, hinter sich und feierte seinen ersten PGA-Tour-Erfolg. Seitdem ist er ein fester Bestandteil in den Top 50 der Weltrangliste. Die US Open spielt er zum vierten Mal. Zweimal schaffte er den Cut. Jäger geht am Donnerstag um 7:18 Uhr Ortszeit auf seine erste Runde. Kaymer eröffnet um 13:47 Uhr.


Die Top-Gruppe der ersten beiden Tage lautet Rory McIlroy, Xander Schauffele und Scheffler (Runde eins: 13:14 Uhr). Damit sind drei der absoluten Top-Favoriten vereint. Top-Top-Favorit ist natürlich Letzterer. Scheffler reist frisch von seinem Triumph beim Memorial Tournament, seinem fünften Sieg in diesem Jahr, nach North Carolina und dominiert das Herren-Golf wie es in den vergangenen zwei Jahrzehnten vermutlich nur Tiger Woods tat.

Selten lag ein Spieler bei einem Major bei den Buchmachern so weit vorne wie in dieser Woche. Setzt man zehn Euro auf Scheffler und er gewinnt, geht man mit 43 Euro nach Hause. Zum Vergleich: Bei Schauffele wären es 120, bei McIlroy 130. Gleich dahinter reihen sich Collin Morikawa (150), Bryson DeChambeau, Ludvig Aberg und Viktor Hovland (alle 210) ein.

LPGA Tour: Meijer LPGA Classic

Blythefield Country Club, Michigan, 13. bis 16. Juni

Auch abseits der US Open wird hochklassiges Profigolf gespielt. Wie zum Beispiel in Michigan. Die Meijer LPGA Classic feiert Jubiläum und geht in ihre zehnte Ausgabe. Austragungsort ist seit jeher der Blythefield Country Club in Belmont, wo schon etliche große Namen jubeln durften. Lexi Thompson (2015), Brooke Henderson (2017 & 2019) und Nelly Korda (2021) konnten das Event bereits gewinnen. Im vergangenen Jahr hielt endlich Leona Maguire den Pokal in den Händen, nachdem sie zuvor zweimal Zweite wurde. Alle genannten Ex-Champions sind auch in dieser Woche mit von der Partie.

Mit Lilia Vu feiert eine ehemalige Weltranglistenerste ihr Comeback. Seit März spielte die Major-Siegerin verletzungsbedingt kein Turnier mehr. Erst im April musste sie ihre Titelverteidigung bei der Chevron Championship kurzfristig absagen. Der Rücken machte eine Teilnahme unmöglich. Ab dieser Woche will sich Vu langsam zurückarbeiten. In dieser Saison erreichte die US-Amerikanerin erst einmal die Top Ten.

Abseits vom Kampf um den Titel in Michigan gilt es auch einen Blick auf das Olympia-Rennen zu haben. Die Meijer LPGA Classic ist die vorletzte Gelegenheit, sich für die Spiele in Paris zu qualifizieren. Mit Esther Henseleit und Alexandra Försterling sind beide derzeit für Deutschland startberechtigten Spielerinnen in dieser Woche am Start. Zudem sind Caroline Masson, Polly Mack, Sandra Gal und Aline Krauter im Feld.

Ladies European Tour: Ladies Italian Open

Golf Nazionale, Italien, 14. bis 16. Juni

In Rom findet ein weiteres Damen-Event statt. Eines, das zu Beginn des Jahres noch gar nicht feststand. Die Ladies Italian Open wurde erst spät in den Kalender aufgenommen, nachdem es 2023 nicht zustande kam. Ein zweites Jahr in Folge müssen die italienischen LET-Spielerinnen aber nicht auf ihr Heimspiel verzichten. Im Golf Nazionale wird allen voran Alessandra Fanali die Daumen gedrückt. Vor zwei Jahren wurde die damals noch als Amateurin unterwegs gewesene Italienerin erst im Playoff an einem Sensationsheimsieg gestoppt. Die Schweizerin Morgane Metraux, diese Woche nicht dabei, gewann die 2022er-Ausgabe.


Neben Fanali befinden sich neun weitere Italienerinnen im 132 Damen starken Feld. Darunter auch Virginia Elena Carta, die wie Fanali noch auf ihren Durchbruch wartet. Die Chancen in dieser Woche stehen nicht schlecht. Die Top Drei der Order of Merit fehlen und nur zwei Saisonsiegerinnen sind am Start. Eine davon ist Chiara Tamburlini aus der Schweiz, die aktuell Rang vier im Saisonranking belegt.

Aus Deutschland sind mit Sophie Witt, Patricia Isabel Schmidt, Leonie Harm, Carolin Kauffmann und Verena Gimmy fünf Deutsche dabei.

Challenge Tour: Kaskáda Golf Challenge

Golf Resort Kaskáda, Tschechien, 13. bis 16. Juni

Eine große deutsche Gruppe schlägt im Golf Resort Kaskáda ab. Mit Yannick Schütz, Jonas Baumgartner, Tim Tillmanns, Nicolai von Dellingshausen, Jannik de Bruyn, Marc Hammer, Maximilian Schmitt, Christian Bräunig, Dominic Foos und Philipp Katich stehen gleich zehn Deutsche in der Entry List. Sie alle werden versuchen, den Erfolg ihres Landsmanns Marcel Schneider aus dem Jahr 2021 zu wiederholen. Damals spielte der Mann aus Bietigheim-Bissingen drei Birdies zum Abschluss, um knapp mit einem Schlag Vorsprung zu gewinnen. Im selben Jahr stieg Schneider auf die DP World Tour auf.


Ernsthafte Aufstiegsambitionen konnte von den Deutschen in dieser Saison noch keiner anmelden. Katich ist als 61. der Saisonwertung noch am besten platziert. Nur die Top 20 sichern die Tourkarte für Liga eins. Ein Sieg kann aber natürlich alles verändern. Und die Saison ist noch lang. Die Kaskáda Golf Challenge ist das zwölfte Event in diesem Jahr. 29 gibt es insgesamt. Es bleibt also allen Deutschen noch etwas Zeit.

Weitere Turnier mit deutscher Beteiligung:

LET Access Series: Amundi Czech Ladies Challenge
Panorama Golf Resort, Tschechien, 14. bis 16. Juni

Helen Briem, Sarina Schmidt, Helen Tamy Kreuzer, Sophie-Charlott Hempel, Katharina Keilich und Hanna Tauber

Legends Tour: Paul Lawrie Match Play
Hanbury Manor Marriott Hotel & Country Club, England, 13. bis 16. Juni

Thomas Gögele

Korn Ferry Tour: Blue Cross and Blue Shield of Kansas Wichita Open
Crestview Country Club, Kansas, 13. bis 16. Juni

Jeremy Paul und Thomas Rosenmüller

Epson Tour: Otter Creek Championship
Otter Creek Golf Course, Indiana, 14. bis 16. Juni

Sophie Hausmann