Tour-Report
Titel-Premiere mit Papa: MacIntyre gewinnt in Kanada
3. Juni 2024 , Thomas Fischbacher
Robert MacIntyre siegt in Kanada mit Vater Dougie an der Tasche, Helen Briem glänzt in Schweden und ein Engländer beendet eine lange Durststrecke.
PGA Tour: RBC Canadian Open
Hamilton Golf & Country Club, Ontario, 30. Mai bis 2. Juni
Der erste Sieg auf der PGA Tour – und das mit dem Vater an der Tasche. Für Robert MacIntyre ging bei der Canadian Open ein Traum in Erfüllung. Der Ryder-Cup-Spieler konnte sich beim Kanada-Gastspiel der Tour mit einem Schlag vor Ben Griffin durchsetzen.
„Gänsehaut. Es ist unglaublich“, sagte MacIntyre. „Es ist ein Traum von mir, für meinen Lebensunterhalt Golf zu spielen. Es war schon immer mein Traum, auf der PGA Tour zu gewinnen. ... Ich kann einfach nicht glauben, dass ich es mit meinem Vater an der Tasche geschafft habe. Der Kerl hat mir beigebracht, wie ich Golf spiele.” Sein Vater Dougie war kurzfristig als Caddie eingesprungen.
Victor Perez belegt den dritten Rang, Rory McIlroy und Tom Kim teilen Position vier. Matti Schmid hatte den Cut verpasst.
DP World Tour: European Open
Green Eagle Golf Courses, Winsen, 30. Mai bis 2. Juni
Laurie Canter ist seit 13 Jahren Profi und hat mehr als 200 Profi-Starts absolviert – bislang ohne dabei einen Titel zu holen. Am Sonntag endete diese Durststrecke. Der 34-jährige Brite ging vor den Toren von Hamburg als Führender in den Finaltag und konnte bei schweren Bedingungen mit teilweise strammen Windböen die Spitzenposition gegen einen stark aufspielenden Bernd Wiesberger sowie Thriston Lawrence aus Südafrika verteidigen.
„Es ist großartig, aber es wird wohl eine Weile dauern, bis es bei mir ankommt. Das ist nicht einfach ein Sieg. Ich werde das nie in meinem Leben vergessen”, sagte ein emotionaler Canter direkt nach seiner 72 (-1). Bester Deutscher wurde Jannik De Bruyn.
US Women’s Open
Lancaster Country Club, Pennsylvania, 30. Mai bis 2. Juni
Die Finalrunde der US Womens Open verlief wie erwartet. Es gab einige sehr hohe Ergebnisse und nur wenige niedrige. Das Führungstrio vor der vierten Runde im Lancaster Country Club hatte den Tag bei fünf unter Par für das Turnier eröffnet. Doch weder die Major-Siegerin Minjee Lee (78 Schläge) noch Solheim-Cup-Star Andrea Lee (75) noch die thailändische Qualifikantin Wichanee Meechai (77) fanden die Top-Form der Vortage und konnten am Major-Sonntag in eine Hauptrolle schlüpfen.
Stattdessen sicherte sich Yuka Saso ihren zweiten US-Womens-Open-Sieg. Der Japanerin gelang ein frühes Birdie auf der Zwei und die Turniersiegerin von 2021 im Olympic Club bei San Francisco ließ sich auch von einem Vier-Putt und Doppel-Bogey auf der sechsten Bahn (Par 3) nicht einschüchtern.
Ladies European Tour: Dormy Open
Allerum Golf Club, Schweden, 31. Mai bis 2. Juni
Helen Briem hat mehrfach ihr außergewöhnliches Talent unter Beweis gestellt. Vergangene Woche schnupperte das Top-Talent aus dem Junior Team Germany auch bei den Profis mit rein – und zeigte mit Platz elf beim Amundi German Masters powered by VcG ihre Klasse. Bei der Dormy Open konnte die Nürtingerin noch einen draufsetzen.
Briem notierte während einer sensationellen Schlussrunde neun Birdies, davon vier in Folge im Endspurt ab Bahn 15, und nur ein Bogey. Sie holte sich mit einer 64 (-8) die Führung im Clubhaus. Nach längerer Wartezeit schaffte es lediglich Perrine Delacour mit zwei abschließenden Birdies auf den Bahnen 17 und 18, mit der Deutschen gleichzuziehen. Ein Stechen musste die Entscheidung um den Titel herbeiführen. Mit einem Birdie auf der 18 war es die Französin, die sich den Sieg sichern konnte.
Weitere Turniere mit deutscher Beteiligung
PGA Tour Champions: Principal Charity Classic
Wakonda Club, Iowa, 31. Mai bis 2. Juni
T3 Bernhard Langer
Korn Ferry Tour: UNC Health Championship
Raleigh Country Club, North Carolina, 30. Mai bis 2. Juni
T19 Thomas Rosenmüller
T63 Jeremy Paul
Das Zitat der Woche
„Dass ich um den Titel mitgespielt habe, ist großartig und gibt mir viel Selbstvertrauen für die Zukunft.”
Top-Talent Helen Briem nach ihrem zweiten Platz bei der Dormy Open in Schweden.
Was sonst noch passierte…
Er hat es wieder getan. Zum 15. Mal unterspielte Bernhard Langer auf der PGA Tour Champions sein Alter. Am Samstag gelang dem 66-Jährigen die Tagesbestleistung von 63 Schlägen. Am Ende reichte es für den dritten Rang bei der Principal Charity Classic. Für den Deutschen ist es erst der fünfte Start in dieser Saison. Der Altmeister hatte sich im Februar beim Pickleball die Achillessehne gerissen. „Es fühlt sich immer super an, wenn man gut spielt. Umso mehr, wenn man sein Alter um drei Schläge unterbietet”, kommentierte er.
Die US Womens Open ist bekannt für ihr schwieriges Setup und die verhältnismäßig hohen Ergebnisse. Eagles haben Seltenheitswert. Sophia Popov gelang beim Turnier im Lancaster Country Club trotz der schwierigen Umstände einer der wenigen des Tages. Dazu war ein absoluter Traumschlag nötig. Die 31-Jährige aus dem Elite Team Germany trat auf dem achten Loch des Platzes (Par 3, 191 Meter) mit den harten Grüns und dem hohen Rough an – und versenkte den Ball vom Abschlag aus. Es war das zweite Ass ihrer Karriere.
700 Turniere auf der DP World Tour: Bis zur European Open in Hamburg hatten erst drei Spieler diese magische Marke erreicht: der Schotte Sam Torrance (706), der Spanier Miguel Ángel Jiménez (721) und der Engländer David Howell (723). Nun gibt es einen Vierten im exklusiven Club: Der Däne Søren Kjeldsen macht auf den Green Eagle Golf Courses seine siebte Hundert voll.
Wenn Alexandra Försterling irgendwo auf den Golfplätzen dieser Welt ihre Fans begeistert, rufen sie ihr zu: „Lexi!“. Klar, eine Kurzform für Alexandra. Und doch ist der Kosename Lexi in der Welt des Damengolfsports eigentlich schon vergeben. Vor Försterling hatte es in den USA eine andere, bekannte, beliebte Lexi gegeben. Aber die macht jetzt Schluss mit Tour-Golf. Lexi Thompson hat angekündigt, Ende der Saison aufzuhören. Im Alter von nur 29 Jahren.
European Open
Erster Tour-Titel für Canter
2. Juni 2024
US Womens Open
Zweiter Major-Sieg für Saso
3. Juni 2024