Olympia
Schauffele freut sich auf Paris 2024 und LA 2028
23. Mai 2024 , Thomas Kirmaier
Jetzt ist er endlich Major-Sieger. PGA Champion Xander Schauffele hat aber auch eine ganz besondere Olympia-Story und freut sich auf die Sommerspiele 2024 und 2028.
„Ich bin stolz auf Xander, dass er nun einen Major-Sieg hat. Er ist ein toller Mensch und ein unglaublich guter Golfer“, sagte Bryson DeChambeau, kurz nachdem er Platz zwei bei der PGA Championship belegt hatte. Ein anderer Name stand ganz oben auf dem Leaderboard und ihm vergönnten es so viele. Xander Schauffele gehört jetzt zu den ganz Großen; er ist Major-Sieger. Aber war er nicht schon durch seinen Sieg bei den Sommerspielen 2021 in Tokio in den Golf-Olymp aufgestiegen?
Sein Triumph vor drei Jahren war mitten in die Pandemie gefallen. Damals hatte er mit Goldmedaille um den Hals und Gesichtsmaske auf dem Podium gestanden. So schnell wird Schauffele das Erlebnis Olympia nicht wieder vergessen. „Es war eine unglaubliche Erfahrung, auf dem Podium zu stehen. Es macht etwas mit dir, wenn man die Nationalhymne für dich hört“, erzählt Schauffele. Mit einem Gesamtscore von 18 unter Par hatte er Gold vor Überraschungs-Silbermedaillengewinner Rory Sabbatini geholt, wobei er in der letzten Runde einen Olympia-Rekord von 61 Schlägen schoss.
Golf-Medaillengewinner seit Rio 2016
Der Mann ist ein Sympathieträger, der so viele Nationen und Wurzeln in sich vereint – darunter auch eine deutsche Herkunft, denn Vater Stefan ist Schwabe aus Stuttgart. Auch er lebte den Traum von Olympia, versuchte es als Leichtathlet. Allerdings erlitt er seinerzeit eine schwere Augenverletzung nach einem Autounfall. So entschied er sich, ein guter Vater zu sein und Sohnemann Xander zu Höchstleistungen zu führen. Der Papa war dabei, als der Bub Gold holte. „Meinen Vater hier zu haben, ist wirklich etwas Besonderes“, sagte Schauffele damals. „Ich weiß, dass ihm das viel bedeutet, also bin ich einfach glücklich, dies zu liefern.“
Schauffeles Mutter wuchs in Japan auf und er hat sogar Großeltern in Tokio – also genau der Stadt, in der er Olympiasieger wurde. „Meine Familie in Japan zu sehen, ist immer etwas Besonderes. Auch wenn ich an der Westküste aufgewachsen bin (San Diego/Kalifornien, Anm. d. Red.), ist es immer noch recht weit. Das war schon ziemlich cool für mich.“ In Amerika wird der Star mal so und mal so ausgesprochen: Mal ist er Xander „Schoffili“, mal Xander „Schoffälä“. Es ist vom Ursprung her eben ein schwäbischer Name.
Nach seinem ersten Major-Sieg bei der PGA Championship im Valhalla GC ist Xander Schauffele jetzt die Nummer zwei der Welt – direkt hinter Landsmann und Dominator Scottie Scheffler. Paris 2024 rückt näher. Dort hat Schauffele die Möglichkeit, eine weitere Medaille zu holen. Kein männlicher Golfer der Welt hat schon zweimal Edelmetall unter den fünf Ringen geholt. Nur die Neuseeländerin Lydia Ko hat schon zwei – einmal Silber und einmal Bronze. Und auch wenn die Spiele in Frankreich vor der Tür stehen, denkt Xander Schauffele schon weiter.
„Ich glaube, Olympia in Los Angeles wird ziemlich wild werden“, sagt er. „Der Support der Fans wird überragend sein und es ist ein großes Ziel von mir, mich auch dafür zu qualifizieren.“ 2028 wird soweit sein. Dann steigen die olympischen Golfwettkämpfe im Riviera Country Club in LA. Die Anlage liegt gerade einmal drei Autostunden von jenem Ort entfernt, an dem Schauffele aufgewachsen ist. Kein Wunder, dass seine die Motivation hoch ist, auch dort wieder abzuschlagen. Schauffele wird dann 34 Jahre alt sein. Bestes Golf-Alter also.