Langes Spiel
Der Schlüssel zu mehr Lockerheit im Schwung
29. April 2024 , Felix Grewe
Wenn Sie locker schwingen wollen, müssen Sie im Treffpunkt fester sein. Klingt komisch? Ist aber so! Wir erklären Ihnen den Grund und eine passende Übung.
Es gibt viele Voraussetzungen für ein erfolgreiches Golfspiel. Aber keine ist so fundamental wichtig wie Lockerheit. Fehlt sie, spielen Sie nämlich verkrampft – und dann hilft Ihnen auch die beste Technik nur bedingt. Was wir an vielen Profis auf den Touren dieser Welt so bewundern, ist ihre Geschmeidigkeit. Alles sieht so einfach aus, so selbstverständlich. Sogar aus den entlegensten Winkeln den Platzes, aus denen kein Amateur seinen Ball schlagen möchte, fabrizieren sie Schwünge, die jedes Mal gleich aussehen. Voller Leichtigkeit und Lockerheit. Bewundernswert – und doch kein unerreichbares Ziel, auch nicht für Sie!
Ein unkonventioneller Weg zur Lockerheit
Wie bekommt man endlich die nötige Lockerheit im Schwung? „Der Weg dahin besteht oft nicht darin, dass man sagt, je lockerer ich versuche zu schwingen, desto lockerer und schöner wird auch mein Golfschwung“, sagt Joscha Lampe von „Birdietrain“ im Video (s.u.). Er behauptet: Manchmal ist sogar das Gegenteil der Fall! Er zeigt Ihnen eine Übung, die helfen soll, Struktur in den Schwung zu bringen und dadurch eine lockere, einfache Bewegung zu entwickeln.
Lampe nennt zwei Faktoren, die entscheidend sind, damit Sie das Gefühl von Lockerheit entwickeln können. Erstens: saubere Ballkontakte, also ein Treffpunkt im Sweetspot. Dann entstehen weniger Vibrationen, der Schlag fühlt sich weicher an – obwohl der Schwung nicht unbedingt lockerer war als sonst. Zweitens: die Koordination des Schwungs – also das Zusammenspiel der wichtigsten Körperteile. Nur wenn das funktioniert, entsteht das Gefühl von Lockerheit.
Wie Sie einen lockeren Schwung trainieren können
Eine Übung, mit der Sie Ihren Golfschwung besser koordinieren und damit Lockerheit erzielen, funktioniert so: Halten Sie Ihre Schwungbewegung im Treffpunkt gefühlt für einen kurzen Moment an. Ein wenig so, als würden Sie gegen eine Wand schlagen. „So gleichen sich die verschiedenen Segmente des Körpers, die sich im Rückschwung versetzen, wieder an“, erklärt Lampe. Sie beginnen zunächst mit kurzen Probeschwüngen: hüfthohes Ausholen und dann im Treffmoment die Bewegung kurz stoppen. Mit der Zeit lassen Sie die Rückschwünge etwas größer werden – etwa die bekannte Drei-Viertel-ein-Viertel-Methode. Der Experte zeigt es Ihnen im Video (s. unten). Der Effekt: Die Körperspannung im Treffpunkt nimmt zu, was zwar hinsichtlich der Lockerheit kontraproduktiv klingt, aber wirkungsvoll ist – weil sich die Ballkontakte verbessern.
Nach einigen Probeschwüngen üben Sie die Bewegung natürlich auch mit Bällen. Beginnen Sie mit „Mini-Schlägen“, wie Lampe sie nennt, also fast schon Chip-Bewegungen. „Sobald Sie das im Kleinen beherrschen, steigern Sie sich.“ Im besten Fall werden Ihre Ballkontakte immer sauberer – und dadurch entsteht endlich das Gefühl von Lockerheit.
Im Video: Endlich locker schwingen