PGA Tour

McIlroy: Keine Rückkehr in den Vorstand


9. Mai 2024 , Felix Grewe


Kehrt erstmal nicht in den PGA-Vorstand zurück: Rory McIlroy
Kehrt erstmal nicht in den PGA-Vorstand zurück: Rory McIlroy | © golfsupport.nl/Brian Spurlock/ism

Eigentlich wollte Rory McIlroy ein halbes Jahr nach seinem Rücktritt aus dem Vorstand der PGA Tour zurück auf seinen alten Posten. Doch mit diesem Plan ist der Nordire gescheitert.

Es ist erst rund zwei Wochen her, da kündigte Rory McIlroy seine Ambitionen auf eine Rückkehr in den Spielerrat der PGA Tour an. Er sorgte damit deshalb für Aufsehen, weil er eben jenen Posten erst im November des letzten Jahres geräumt hatte. Nun die nächste Wendung: McIlroy kommt doch nicht zurück – angeblich, weil es Bedenken unter den Spielerkollegen gibt. Es ist das brisanteste Thema in diesen Tagen abseits des Platzes bei der Wells Fargo Championship, einem der 20-Millionen-Dollar-Events auf der PGA Tour. 

Simpson macht weiter

Neben McIlroy steht vor allem Webb Simpson im Fokus. Er hatte ursprünglich geplant, seinen Stuhl im Spielerrat zu räumen, McIlroy wollte übernehmen. Nun macht der Amerikaner aber doch bis zum Ende seiner Amtszeit 2025 weiter. „Es gab viele Gespräche", sagt McIlroy mit einem mit einem süffisanten Lächeln. Diskussionen, die ihn offenbar daran erinnert haben müssen, warum er das Gremium vor rund einem halben Jahr verlassen hatte. „Es wurde kompliziert und ziemlich chaotisch, ich glaube, die Art und Weise hat einige alte Wunden wieder aufgerissen.“

Das Problem: Im Vorstand soll es Widerstand gegen die Rückkehr des Nordiren gegeben haben. „Ich denke, dass es das Beste ist, dass Webb einfach bleibt und seine Amtszeit zu Ende bringt. Er ist an einem Punkt angelangt, an dem er sich damit wohlfühlt, und ich mache einfach weiter, was ich tue. Ich habe meine Hand gehoben, um zu helfen. Ich würde nicht sagen, dass es abgelehnt wurde, aber es war ein komplizierter Prozess, um mich wieder in den Ausschuss zu bringen. Es ist in Ordnung so.“ Und weiter: „Ich bin wirklich froh, dass Webb die Entscheidung getroffen hat, weiterzumachen und den Rest seiner Amtszeit zu erfüllen.“

Bedenken gegenüber McIlroy?

Simpson widersprach McIlroy wenig später – man habe seine Rückkehr nicht abgelehnt im Vorstand. „Die Spieler haben seine stärkere Beteiligung unterstützt. Sie sehen alle die wichtige Rolle, die er nicht nur auf der PGA Tour spielt, sondern auch als Mitglied der DP World Tour, die ein so wichtiger Bestandteil des Golfsports und unserer Tour ist“, sagt Simpson. „Seine Perspektive ist enorm wichtig für uns. Er ist ein globaler Spieler, die anderen Jungs denken genauso.“

McIlroy wurde 2022 in den Vorstand gewählt und sollte seine Amtszeit bis Ende dieses Jahres ausfüllen – im vergangenen November trat er überraschend zurück und wurde durch Jordan Spieth ersetzt. Seine Entscheidung kam bei seinen Kollegen nicht gut an.

„Er war sich darüber im Klaren, dass es zu viel für ihn war. Er hatte geschäftliche Dinge zu erledigen, er hat ein Kind, er will sich auf sein Spiel konzentrieren. Wenn man einmal aufgehört hat, kommt man nicht mehr zurück“, sagt Kevin Streelman, ehemals selbst Mitglied des PGA Boards auf dem US-Portal Golfweek. „Ich würde nicht aufhören, wenn man von seinen Kollegen gewählt wurde. Wieder einsteigen zu wollen, ist seltsam.“

Verantwortung für die nächste Generation

McIlroy kämpft hinter den Kulissen der Tour um eine Einigung für eine engere Zusammenarbeit mit dem Public Investment Fond von Saudi-Arabien, der die konkurrierende LIV Tour finanziert. Ihm geht es auch darum, stabile Voraussetzungen für die nächste Generation zu schaffen. „Golf und die PGA Tour waren über die Jahre so gut zu mir. Ich habe das Gefühl, dass es meine Pflicht ist, etwas zurückzugeben und zu versuchen, die nächste Generation von Spielern so aufzubauen, wie wir von der vorherigen Generation aufgebaut wurden“, sagte McIlroy kürzlich noch über seine Beweggründe, wieder in den Vorstand zurückzukehren. „Ich denke, dass jede Generation die Verantwortung hat, die Tour in einem besseren Zustand zu hinterlassen als sie es vorher war.“

McIlroys Wort hat auch außerhalb sämtlicher Gremien Gewicht, so viel ist klar. Und doch bleibt sein Einfluss erst einmal begrenzt.