Final Four
„Im August herrscht Ryder-Cup-Stimmung in Bayern“
6. April 2024 , Redaktion Golf.de
Kariem Baraka, Geschäftsführer des GC München-Riedhof, verrät im Interview, weshalb er sich auf das Final Four der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf ganz besonders freut, und weshalb sich dieses Turnier-Highlight der Saison 2024 kein Golffan entgehen lassen sollte.
Erstmals in Süddeutschland, erstmals in Bayern, erstmals im GC München-Riedhof: Das Final Four der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf feiert am ersten August-Wochenende Premiere im Süden der Republik, wenn der GC München-Riedhof als Gastgeber des Saison-Höhepunkts der DGL fungiert.
Kariem Baraka, was verbinden Sie mit dem Turnier „Final Four“ der Deutschen Golf Liga presented by all4Golf, dem Finale der Deutschen Mannschaftsmeisterschaften?
Kariem Baraka: „Mit diesem Turnier verbinde ich in erster Linie Emotionen! Golf ist ja in den allermeisten Fällen eine Einzelsportart, jeder spielt für sich und kämpft sich alleine durch ein ganzes Turnier, vier Tage lang, insgesamt eine knappe Woche. Das ist beim Final Four aufgrund des Mannschafts-Modus eine völlig andere Geschichte – bei den Profis kennt man das vom Solheim Cup und vom Ryder Cup. Bei diesem Turnier sind die Spielerinnen beziehungsweise die Spieler in ihren Teams viel enger miteinander verbunden. Alle spielen für dasselbe Ziel, im Fall des Final Four geht es darum, Deutscher Mannschaftsmeister zu werden. Das führt zu einer völlig anderen Dynamik und zu einer viel größeren Emotionalität, als man das sonst im Golfsport gewohnt ist.“
Sie haben selbst ja einst als Professional zwar nicht beim Ryder Cup gespielt, aber beim World Cup für Deutschland. Da ist es ein Zweiter-Team gewesen, gemeinsam mit Marcel Siem haben Sie 2007 in Spanien Rang 7 belegt. War das auch schon ein anderes Gefühl, mit den eigenen Schlägen nicht nur für sich selbst verantwortlich zu sein?
Kariem Baraka: „Absolut! Auch als Zweier-Team, beim World Cup, spürt man schon eine ganz andere Dynamik, als wenn man Woche für Woche alleine spielt. Diesen Teamgedanken kennt man aber vor allem aus Amateurzeiten. Bei Europameisterschaften oder Weltmeisterschaften ist man Teil eines nationalen Teams und spielt gemeinsam für sein Land. Es ist mit Sicherheit für jeden Golfer etwas Besonderes, für eine Mannschaft nominiert zu sein und einen Club, ein Bundesland, ein Land oder sogar einen Kontinent zu vertreten.“
Zurück nach Deutschland: Welche Erinnerungen haben Sie an das Final Four 2023 im Golf Club Pfalz? Sie waren ja live dabei, als die Damen und die Herren des GC St. Leon-Rot den Doppelsieg perfekt gemacht haben.
Kariem Baraka: „Da habe ich sehr schöne und sehr gute Erinnerungen, denn es war sensationell, was wir da erleben durften! Es ist toll zu sehen, wie die Teams, die Spielerinnen und Spieler untereinander, aber auch mit ihren Trainerinnen und Trainern und den Betreuern sowie den zahlreichen Fans, die ihren Club begleiten, zusammenwachsen. Da sind viele kleine Gemeinschaften auf der Anlage unterwegs, und wenn man gerade selbst an Loch 3 steht, hört man Jubelschreie von Loch 7. Da ist schon deutlich mehr los bei so einem Turnier als bei einem gewöhnlichen Einzelturnier.“
Um diese Emotionen des Final Four zu transportieren, wäre Bewegtbild ein geeignetes Medium – welche mediale Begleitung ist für das Final Four 2024 vorgesehen?
Kariem Baraka: „Das Final Four wurde in den letzten zehn Jahren stets intensiv medial vorbereitet, begleitet und nachbereitet, auch mit Foto, Film und Videos, und Social-Media-Kanäle wie Instagram geben natürlich auch die Möglichkeit, sehr zeitnah bis hin zur Live-Übertragung von den Ereignissen zu berichten. All das wird auch am Riedhof der Fall sein, und voraussichtlich noch einmal intensiver als in den letzten Jahren. Zum ersten Mal aber gibt es aber auch die sehr konkrete Überlegung einer Live-Übertragung am Sonntag beim Fernsehsender Sky – das ist ein schon sehr weit gediehener Gedanke, allerdings ist die Umsetzung noch nicht vollständig in trockenen Tüchern. Aber wir arbeiten daran und würden das gerne umsetzen.“
Mit hochkarätigen Einzelturnieren hat der Riedhof ja nicht zuletzt durch das Gastspiel der Pro Golf Tour im letzten Jahr Erfahrung; dabei ging es um den Sieg bei einem Profiturnier nach drei Runden im Zählspiel. Beim Final Four spielen nun die besten Damen- und Herrenteams Deutschlands im Matchplay-Modus um die Deutsche Meisterschaft; der Riedhof und sein Meisterschaftsplatz scheinen für alle Arten hochkarätiger Golfwettbewerbe geeignet …
Kariem Baraka: „Das ist tatsächlich so! Abgesehen davon, dass wir einen sehr attraktiven Golfplatz haben, was uns auch die Pro Golf Tour und deren Spieler bestätigt haben, bin ich der Meinung, dass sich unser Platz ganz speziell und ganz hervorragend für den Lochspiel-Modus des Final Four eignet. Wir haben viele Löcher, die völlig unterschiedliche Optionen anbieten, was die taktische Herangehensweise angeht. Ob man eher aggressiv oder defensiv spielt; das kann gerade beim Lochspiel sehr interessant und entscheidend sein.“
Lochspiel, das heißt Frau gegen Frau, Mann gegen Mann, und manchmal ist ein solches Duell vorbei, lange bevor der 18. Abschlag erreicht ist. Am Riedhof drehen sich die Löcher 15, 16, 17 und 18 rund ums Clubhaus und sind perfekt in Sichtweite – wo wird Ihrer Einschätzung nach am ersten August-Wochenende in den meisten Partien die Entscheidung fallen?
Kariem Baraka: „Das ist sehr schwer zu sagen. Letztes Jahr beim Final Four in der Pfalz mussten einige Matches ins Stechen – es können auf diesem spielerischen Niveau immer sehr enge Partien werden. Natürlich hoffen wir darauf, dass die Entscheidung rund ums Clubhaus herum fällt, irgendwo an den Löchern 15 bis 18, denn da können dann sicher die meisten Zuschauer dabei sein. Ganz klare Ergebnisse, sodass ein Match nach zwölf oder 13 Löchern schon zu Ende ist, sind eher selten. Mein Wunsch wären Entscheidungen den Bahnen 16 und 18 – das wäre ideal!“
Stichwort Zuschauer: Beim Final Four werden täglich mehrere Tausend Zuschauer erwartet. Wie bereitet sich der Riedhof auf diesem Ansturm vor, und was dürfen die Besucher und Fans im August in Egling erwarten, südlich von München vor den Toren der Flößerstadt Wolfratshausen?
Kariem Baraka: „Ich bin davon überzeugt, dass die Zuschauer mit diesem Turnier nichts weniger als eines der besten Golfturniere in Deutschland in diesem Jahr erleben können, und das auf einer sehr attraktiven Golfanlage. Gemeinsam mit der Deutschen Golf Sport GmbH und ihren Partnern werden wir neben dem Golfturnier eine Golfveranstaltung organisieren, die es äußerst attraktiv macht, ein Wochenende als Zuschauer am Riedhof dabei zu sein. Infrastrukturell wird das sicherlich eine Herausforderung – immer abhängig von der Zahl der Zuschauer, und diese wird naturgemäß auch stark vom Wetter abhängig sein. Bei gutem Wetter kann ich mir vorstellen, dass wir am Samstag und am Sonntag bis zu 5000 Zuschauer auf der Anlage haben werden. Wir bereiten uns nun bereits seit einem Jahr auf dieses Turnier und auf die damit verbundenen Herausforderungen vor!“
Den Großraum München und im Prinzip ganz Bayern verbindet man in Sachen Spitzengolf auf höchstem Niveau mit der BMW International Open der DP World Tour, bei der regelmäßig einige der besten Professionals der Welt am Start sind; viele Golffans sind dort Stammgast und werden auch in diesem Jahr Anfang Juli wieder hinauspilgern in den GC München Eichenried. Weshalb sollte sich dennoch niemand das Final Four am ersten August-Wochenende im GC München-Riedhof entgehen lassen?
Kariem Baraka: „Ganz einfach: Um hier am Riedhof beim Final Four 2024 eine ganz besondere Turnier-Atmosphäre kennenzulernen, die mit der eines Einzelturniers nicht vergleichbar ist! Wie bereits erwähnt, ist dies ein völlig anderes Turnierformat und ein völlig anderes Turniererlebnis! Natürlich kann man in Eichenried einige der besten männlichen Professionals der Welt sehen. Aber hier am Riedhof sind die besten vier Damenteams und die besten vier Herrenteams aus Deutschland am Start, bestückt mit einigen der spielstärksten Amateure der Welt und auch mit einigen der besten deutschen Professionals! Diese Akteure zeigen ein qualitativ wahnsinnig gutes Golf – auch in dieser Hinsicht ist da ein sehr hohes Niveau geboten. Aber worum es vor allem geht, das sind der Teamgedanke, und das Teamerlebnis. Die Dynamik, die entsteht, die Stimmung und die Euphorie! Etwas Vergleichbares gibt es meiner Erfahrung nach nur beim Solheim Cup und beim Ryder Cup – und deshalb freue mich wahnsinnig darauf und bin auch sehr stolz, dieses einzigartige Event erstmals in seiner Geschichte nach Süddeutschland, erstmals nach Bayern und zum ersten Mal an den Riedhof zu holen! Und ich verspreche Euch: Im August herrscht Ryder-Cup-Stimmung in Bayern!“
Welche Clubs beziehungsweise Teams werden denn nach Ihrer Einschätzung am Riedhof am Start sein am ersten August-Wochenende?
Kariem Baraka: „Da gibt es natürlich schon den einen oder anderen Dauerbrenner, der zu den ganz heißen Anwärtern auf die Teilnahme an diesem Final-Turnier der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf gehört. Dazu zählen mit Sicherheit die Teams des GC St. Leon-Rot, die beide Titel zu verteidigen haben, aber darüber hinaus gehören natürlich auch Clubs wie Hamburg Falkenstein oder Berlin-Wannsee zu den Anwärtern auf einen der beiden Top-Plätze in ihrer jeweiligen Liga und damit für die Qualifikation für das Final Four. Nicht zu vergessen der Münchener Golfclub, unsere Nachbarn, keine zehn Autominuten von uns entfernt! Beide MGC-Teams spielen in der ersten Bundesliga, die Damen haben letztes Jahr das Final Four erreicht. Wenn sich zumindest eine der Münchner Mannschaften für das Finale qualifiziert, täte das unserer Veranstaltung natürlich schon mehr als gut, wenn beide es schaffen, wäre das ein Traum! Bei aller Neutralität aus sportlicher Sicht, würde es dem Event einen enormen Boost gegen, wenn die beiden Münchner Mannschaften hier am Start wären und quasi ein „Finale dahoam“ spielen könnten!“
Werden die MGC-Akteure nun entsprechend häufig beim Training am Riedhof gesichtet?
Kariem Baraka: „Angekündigt haben sich sowohl die Damen als auch die Herren zu einem speziellen Trainingslager bei uns, ebenso übrigens die Spielerinnen des GC St. Leon-Rot; die Ambitionen sind in jedem Fall groß, unseren Platz gut kennenzulernen.“
Stichwort Platz: Für das Turnier der Pro Golf Tour im letzten Jahr wurde der Meisterschaftsplatz des GC München-Riedhof, der ja aus der Feder des legendären PGA Professionals und Golfplatz-Architekten Heinz Fehring stammt, absolut professionell vorbereitet und auf das höchste Tour-Niveau gebracht – ein Platz, der ohnehin dafür bekannt ist, das ganze Jahr über in absolut herausragendem Zustand zu sein. Inwiefern ist dieser Aufwand, der ja unter anderem auch eine Aufstockung des Greenkeeper-Personals voraussetzt, auch für das Final Four geplant?
Kariem Baraka: „Unser Golfplatz wird sicherlich auf demselben Niveau präpariert und vorbereitet wie im letzten Jahr beim Turnier der Pro Golf Tour, denn es kommen beim Final Four ausschließlich hervorragende Golferinnen und Golfer zu uns, um ihr Können zu zeigen, und denen möchten wir eine optimale Golfanlage bieten. Wobei ich wegen der deutlich größeren zu erwartenden Zuschauerzahl sogar noch mit einem eher größeren Aufwand auch in diesem Punkt rechne. Wir müssen diesmal auch den Flächen noch deutlich größere Aufmerksamkeit schenken, die nicht unmittelbar ins Spiel kommen, die aber zu Anlage gehören und auf denen sich die Zuschauer aufhalten und bewegen.“
Soll das Final Four letztlich auch eine Werbeveranstaltung für den Riedhof sein?
Kariem Baraka: „Definitiv – das hoffen wir zumindest! Zum einen, weil wir dieses Turnier als erste Anlage in Bayern austragen, vor allem aber auch, weil wir uns damit als Anlage präsentieren, die sportlich orientiert ist und offen für Veranstaltungen dieser Art und Größenordnung. Wir sehen das Final Four als eine ganz große Chance, unseren Club und die gesamte Golfanlage auf einer völlig neuen Ebene zu präsentieren.“
Der Riedhof hat sich seit einigen Jahren nun schon eine Art „Verjüngungskur“ und eine Kultur der Öffnung verschrieben. Die Jugendarbeit wird intensiviert, die Driving Range präsentiert sich bunt und modern, die Gastronomie arbeitet auf hohem kulinarischem Niveau und ist dennoch preislich in einem vernünftigen Rahmen geblieben, mit der Pro Golf Tour waren internationale Professionals zu Gast und haben dem Platz im Nachgang Bestnoten verliehen, nun das Final Four und landesweite Aufmerksamkeit: Der Riedhof öffnet sich merklich – gilt das auch für die angebotenen Mitgliedschaften?
Kariem Baraka: „Wir freuen uns über neue Mitglieder und haben für das Jahr des Final Four und darüber hinaus einige sehr attraktive Mitgliedschafts-Pakete aufgelegt. Auch Greenfee-Spieler sind bei uns übrigens jederzeit herzlich willkommen, und ich kann jedem Golffan nur empfehlen, hier bei uns in Bayern und in der Region Urlaub zu machen und dabei auch dem Riedhof einen Besuch abzustatten.“
Wie denken die Mitglieder des GC München-Riedhof über das Turnier? Stehen sie hinter der Veranstaltung?
Kariem Baraka: „Wir haben schon im letzten Jahr beim Turnier der Pro Golf Tour feststellen können, dass sich viele unserer Mitglieder für ein solches Event begeistern. Sie befürworten es nicht nur, sondern sie helfen teilweise sogar tatkräftig mit, zum Beispiel als Volunteers. Oder zumindest kommen sie als Zuschauer auf die Anlage, nach der Pro Golf Tour war das Feedback jedenfalls sehr positiv. Wir möchten am Riedhof grundsätzlich jedes Jahr ein Event dieser Größenordnung durchführen, sei es ein Turnier der Pro Golf Tour oder das Final Four – hierfür haben wir die Zustimmung der Mehrheit der Clubmitglieder.“
Stichwort Volunteers: Damit das Final Four 2024 am Riedhof reibungslos über die Bühne gehen kann, werden zweifellos sehr viele Helfer gebraucht, die sogenannten Volunteers: wie wollen Sie diese gewinnen?
Kariem Baraka: „Als Helfer ist man bei einem solchen Turnier wirklich hautnah dabei und erlebt Spitzen-Golf aus nächster Nähe. Hier sind uns nicht nur Riedhof-Mitglieder als Helfer herzlich willkommen, sondern auch alle anderen golfbegeisterten Volunteers aus der gesamten Region München und gerne auch aus ganz Deutschland. Anmeldungen nehmen wir auf unserer Homepage entgegen.“
Es wird also ein emotionales Highlight-Wochenende am 3. und 4. August im GC München-Riedhof, das kein Golffan verpassen sollte, sei es als Fan oder als Volunteer?
Kariem Baraka: „So ist es. Wer schon mal beim Ryder Cup oder beim Solheim Cup live dabei war und diese einzigartige Stimmung beim Golf als Mannschaftssport und Teamevent erlebt hat und dies nun in Bayern erleben möchte, für den ist das Final Four 2024 Pflicht. Und wer noch nie bei solch einem Turnier dabei war – der sollte sich das erste August-Wochenende 2024 am Riedhof auf gar keinen Fall entgehen lassen.“