Deutsche Profis träumen vom Titel

16 Jahre nach Martin Kaymers letztem Heimsieg soll bei der European Open in diesem Jahr endlich wieder ein Deutscher triumphieren – Kandidaten dafür gibt es viele.

Als Martin Kaymer 2008 als letzter Deutscher bei der BMW International Open ein Turnier auf heimischem Boden gewann, war Instagram noch nicht gegründet. Apple brachte das iPhone 3 auf dem Markt, Twilight faszinierte Millionen Kinobesucher und die USA wählten mit Barack Obama jenen Mann ins Weiße Haus, den sich viele heute zurückwünschen. Klingt nach einer anderen Welt. 16 Jahre sind seitdem vergangen – und kein weiterer deutscher Profi konnte hierzulande bei einem der europäischen Tour-Events triumphieren. 

41. Auflage der European Open 

In diesem Jahr soll sich das ändern, zumindest wenn es nach den deutschen Startern bei der European Open geht, der 41. Auflage des Traditionsevents. Der letzte Heimsieg hier liegt sogar noch länger zurück – 1995 gewann Bernhard Langer. Vom 30. Mai bis 2. Juni schlägt gut ein Dutzend deutscher Spieler ab, einige mit Titelambitionen:  Max Kieffer und Marcel Siem (beide 2023 geteilte Zweite) zum Beispiel, oder Yannik Paul und Nick Bachem – sie alle haben bereits auf der DP World Tour Turniere gewonnen. Auch Freddy Schott und Marcel Schneider, der als Fünfter und Siebter bereits starke Platzierungen auf dem Nord Course von Green Eagle erreichen konnte, werden am Rande von Hamburg dabei sein. 

Kieffer, Siem & Co. – deutsche Hoffnungen

„Die Stimmung im vergangenen Jahr war fantastisch und ich denke immer wieder gerne zurück. Dieser fast perfekte Sonntag mit grandioser Atmosphäre und spannendem Golf ist die optimale Motivation für dieses Jahr. Das will ich unbedingt noch einmal erleben – und dann klappt es vielleicht auch mit dem Titel“, sagt Kieffer aus dem Elite Team Germany. Siem kommentiert: „Ich liebe meine zweite Heimat Green Eagle. Mein Freund Michael Blesch hat da eine mega Wiese hingezaubert. Das ist einer der besten Tests des Jahres auf der Tour. Im vergangenen Jahr war es eine fast perfekte Woche mit absoluter Weltklasse-Stimmung. Ich freue mich jetzt schon unendlich darauf!“ Und Paul, der selten vor heimischen Fans spielt, ergänzt: „Ich freue mich auf den Kurs, der macht Spaß, auch wenn ich bislang noch nie ganz vorne dabei war. Eigentlich sollte er mir aber liegen. Da ich schönes Wetter mag, wäre ein Wetter wie im vergangenen Jahr auch super.“
  
Neben den zahlreichen arrivierten Profis wird auch ein Hamburger Amateur bei der European Open abschlagen: Tiger Christensen aus dem Junior Team Germany. Der 21-Jährige, der es 2023 nach seinem Debüt auf dem Kurs von Green Eagle ins Feld der Open Championship geschafft hatte, studiert derzeit am College in Arizona und kehrt für das Heimspiel kurzzeitig in die Heimat zurück.
  
16 Jahre nach Kaymers letztem Sieg in Deutschland ist nicht nur die Hoffnung auf einen Heimsieg groß, sondern auch die Gruppe möglicher Titelanwärter.