Tour-Vorschau

Frau gegen Frau und letztes Masters-Ticket


2. April 2024 , Daniel Dillenburg


Sophia Popov mit guten Erinnerungen an das Match Play und Matti Schmid hofft aufs letzte Masters-Ticket.
Sophia Popov mit guten Erinnerungen an das Match Play und Matti Schmid hofft aufs letzte Masters-Ticket. | © Getty Images

Die LPGA Tour trägt im Norden Las Vegas ihr einziges Matchplay-Event aus. Drei Deutsche sind dabei. In Texas bringen sich Rory McIlroy und Co. in Major-Stimmung. Elite-Team-Germany-Spieler Matti Schmid hofft auf das letzte Masters-Ticket. Die Tour-Vorschau:

LPGA Tour: T-Mobile Match Play

Shadow Creek, Nevada, 3. bis 7. April

Alles neu beim einzigen Match-Play-Event auf der LPGA Tour. Was bleibt: Shadow Creek ist weiterhin Austragungsort der fünftägigen Veranstaltung. Der Titelsponsor jedoch hat sich geändert, genauso wie das Format. Denn das Match Play ist kein reines Lochspiel-Event mehr, sondern ein Mix aus Zählspiel und Matchplay. Die ersten drei Tage spielen alle Teilnehmerinnen für sich. Der erste Cut wird nach 36 Löchern gezogen. Die Top 65 qualifizieren sich für Runde drei, wo dann die acht Teilnehmerinnen für das Matchplay-Format ermittelt werden. Erst am Wochenende geht es in die direkten Duelle. Viertel- und Halbfinale finden am Samstag, das Finale am Sonntag statt.

Von 65 Spielerinnen wurde das Teilnehmerinnenfeld auf 96 angehoben. Gleichzeitig stieg das Gesamtpreisgeld von 1,5 auf zwei Millionen US-Dollar. Außerdem findet das Match-Play-Event, das in seine vierte Ausgabe geht, erstmals im April statt und damit kurz vor dem ersten Major des Jahres. Viele Topstars nutzen diese Woche in Las Vegas also als letzten Härtetest vor der Chevron Championship (18. bis 21. April). Insgesamt sind fünf Spielerinnen aus den Top Ten der Weltrangliste am Start: Allen voran feiert Nelly Korda ihr Turnierdebüt. Die Nummer eins der Welt gewann zuletzt drei Events in Folge und geht daher als Top-Favoritin in das Match Play.


Titelverteidigerin ist die Thailänderin Pajaree Anannarukarn, die vergangenes Jahr die Japanerin Ayaka Furue mit 3&1 im Finale bezwang. Furue stand übrigens zweimal hintereinander im Finale, musste sich jedoch beide Male mit Platz zwei begnügen. Apropos Platz zwei: 2021 griff Elite-Team-Germany-Spielerin Sophia Popov nach der Trophäe in Nevada. Im Finale gegen die US-Amerikanerin Ally Ewing hatte sie jedoch knapp das Nachsehen. In dieser Woche ist Popov wieder dabei und hofft an die schönen Erinnerungen anknüpfen zu können. Die ehemalige Open-Siegerin ist eine von drei Deutschen im Feld: Mit Esther Henseleit und Caroline Masson haben zwei weitere Elite-Team-Germany-Spielerinnen gemeldet.

PGA Tour: Valero Texas Open

TPC San Antonio, Texas, 4. bis 7. April

Die PGA Tour bleibt eine zweite Woche im US-Bundesstaat Texas und begrüßt ein weiteres hochklassiges Feld. Der Weltranglistenerste Scottie Scheffler ist zwar nicht dabei, dafür aber vier andere Spieler aus den Top Ten der Weltrangliste. Sie alle wollen sich in Wettkampfform für das anstehende Masters in Augusta bringen. Hierzuzählt auch Rory McIlroy, die Nummer zwei der Welt. Der Nordire schlägt erst zum dritten Mal im TPC San Antonio ab und hat gemischte Erinnerungen an den Ort. 2013 wurde er hier Zweiter. 2022 verpasste er den Cut. McIlroys aktuelle Form ist durchwachsen: Seit fünf Starts wartet er auf ein Top-15-Ergebnis.

Top-Favorit in dieser Woche ist der Kanadier Corey Conners. Bei fünf Auftritten im TPC San Antonio verpasste er noch nie den Cut und gewann zweimal. Sein Rundendurchschnitt liegt bei 69,5 Schlägen auf dem Par-72-Layout, das erst 2010 seine Pforten öffnete. Conners geht als Titelverteidiger in die Woche und bringt eine gute Form mit: Zuletzt erreicht er zweimal in Folge die Top 20. Weitere Namen, die man auf dem Zettel haben sollte: Hideki Matsuyama, Matt Fitzpatrick und Byeong Hun An. Aus den Top Ten der Weltrangliste sind neben McIlroy Brian Harman, Ludvig Aberg und Max Homa am Start.


Alle bislang genannten Spieler haben ihren Masters-Startplatz sicher. Insgesamt stehen 30 Masters-Teilnehmer im Feld der Texas Open. Die anderen 126 hoffen auf ihre letzte Chance, ein Ticket zu lösen. Der einzige Weg ist ein Sieg. In den vergangenen vier Jahren gelang es zwei Spielern, sich Last Minute zu qualifizieren. Nachdem sich Elite-Team-Germany-Spieler Stephan Jäger sein Masters-Debüt mit seinem Sieg bei der Houston Open sicherte, würde es ihm Kollege Matti Schmid gerne in dieser Woche nachmachen. Und der gebürtige Regensburger bringt die entsprechende Form mit. Schmid hat vier Top-30-Ergebnisse in Folge im Gepäck. Bei seiner bislang einzigen Teilnahme an der Texas Open schaffte er den Cut. Wir dürfen also auf einen zweiten Deutschen in Augusta hoffen.

Ladies European Tour: Australian Women’s Classic

Bonville Golf Resort, Australien, 5. bis 7. April

Australien, die Zweite. Die Ladies European Tour bleibt eine weitere Woche Down Under und trägt nach der NSW Women’s Open die Australian Women’s Classic aus. Auch dieses Event ist mit der WPGA Tour of Australasia co-sanktioniert und schüttet insgesamt 300.000 Euro Preisgeld aus. Die Anreise gestaltete sich für australische Verhältnisse überschaubar. Etwa 4,5 Autostunden ging es an der Ostküste gen Norden und so befindet man sich nun ungefähr auf halber Strecke zwischen Sydney und Brisbane in der Kleinstadt Bonville. Hier befindet sich das Bonville Golf Resort, das seit der Premiere 2018 Austragungsort der Australian Women’s Classic ist.


Die größten Namen im Feld sind die amtierende Order-of-Merit-Siegerin Trichat Cheenglab aus Thailand, Bronte Law aus England und Shannon Tan aus Singapur. Letztere beiden konnten in dieser Saison bereits gewinnen. Gleiches gilt für Mariajo Uribe. Die Kolumbianerin triumphierte vor wenigen Tagen beim ersten Turnier in Australien.

Aus Deutschland ist dasselbe Aufgebot am Start wie in der Vorwoche. Den besten Eindruck hinterließen Leonie Harm und Laura Fünfstück, die beide die Top 15 erreichten. National-Team-Germany-Spielerin Harm schrieb nach ihrem geteilten achten Rang auf Instagram, dass sie sich endlich wieder von Golf geliebt fühlt. Mit ordentlich Selbstvertrauen und Liebe geht es nun ins zweite Turnier in Australien. Ebenfalls dabei: Chiara Noja, Patricia-Isabel Schmidt und Sophie Witt.

LIV Golf: Miami

Trump National Doral, Florida, 5. bis 7. April

Auch die LIV Golf League hat ihren Masters-Test. Hier sind 13 Major-Teilnehmer im Einsatz. Unter anderem der aktuelle Träger des Green Jacket Jon Rahm, der erst vor wenigen Tagen die dritte Schwangerschaft seiner Frau öffentlich machte. Im Trump National Doral geht es darum, sich auf Major-Golf vorzubereiten. Rahms Form war zuletzt nicht schlecht. Als einziger Spieler beendete er alle vier LIV-Events in dieser Saison unter den Top Ten. Ebenfalls in Topform: Der Chilene Joaquin Niemann, der schon zwei Events in diesem Jahr gewinnen konnte. Er ist logischerweise auch Führender im Gesamtranking und schlägt ebenfalls in zwei Wochen in Georgia ab.


Miami ist ein beliebtes Fleckchen für den Tross der LIV Tour. Die ersten zwei Jahre war man hier für die Team Championship zu Gast. Nun trägt Doral erstmals ein Turnier der regulären Saison aus. Drei Tage, 54 Spieler und insgesamt 25 Millionen US-Dollar Preisgeld. Alles wie gehabt also. Anthony Kim ist einer der Wild-Card-Spieler und feiert sein US-Debüt seit seiner Rückkehr. Ebenfalls dabei: Cleeks-Kapitän Martin Kaymer, der zuletzt einen Schritt in die richtige Richtung machte, als er geteilter 21. in Hong Kong wurde – sein bestes Ergebnis seit Mitte 2022 – und damit erste Punkte für die Gesamtwertung sammelte. Hier rangiert der zweimalige Major-Sieger auf T44.

Weitere Turniere mit deutscher Beteiligung:

Korn Ferry Tour: Club Car Championship
The Landings Golf & Athletic Club, Georgia, 4. bis 7. April

Jeremy Paul und Thomas Rosenmüller