Plätze

TPC Scottsdale: Auch für Amateure ein Traumplatz


11. Februar 2024 , Thomas Fischbacher


Traumadresse: Stadium Course im TPC Scottsdale
Traumadresse: Stadium Course im TPC Scottsdale | © golfsupport.nl/Debby Wong/Zumapress/Icon Sportswire

Eine Runde auf dem Stadium Course des TPC Scottsdale ist zwar nicht günstig, aber lohnt sich dennoch. Nur wenigen Championship-Plätzen gelingt der Spagat zwischen “Tour-Profis fordern” und “Amateure nicht überfordern” besser.

Die 1932 erstmals ausgetragene Phoenix Open wird nicht umsonst als das „grünste und größte Spektakel auf Rasen“ bezeichnet. Das Turnier zieht jedes Jahr mehrere hunderttausend Fans an und kann sich stolz als das am besten besuchte Traditionsgolfturnier der Welt bezeichnen. Das Event hat auch den Ruf, besonders lebhaft und unterhaltsam zu sein, mit vielen sozialen und kulturellen Aktivitäten rund um das eigentliche Golfspiel.

Während der Woche der Turnierwoche entwickelt sich das Gelände des TPC Scottsdale zur größten Party im Golfsport. In der verbleibenden Zeit findet man im Golfparadies Arizona einen Spitzenplatz, auf dem sich auch Amateure austoben können. 1986 wurden Tom Weiskopf und sein Team von der Stadt beauftragt, einen Kurs zu kreieren, der einerseits die Besten der Welt fordert und andererseits die vielen Freizeitgolfer nicht überfordert. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen.

Viel Platz für die Abschläge

Mit den Bergen im Hintergrund ist der Stadium Course von den vorderen Abschlägen und bei niedrig stehendem Rough anders als viele andere Tour-Austragungsorte absolut spielbar. Die Bahnen sind flach, bieten genügend Platz, außenrum verschlucken die Waste Areas die Bälle nicht einfach, sondern erlauben oft einen Befreiungsschlag. Auch die Grüns sind nicht übertrieben onduliert. Oft gibt es die Möglichkeit, den Ball auf die Puttfläche holpern zu lassen, wenn die Distanz für einen Carry-Schlag zu groß ist.

Reise – Arizona: Wenn dei Snowbirds kommen >>>

Während die ersten zwölf Löcher des Platzes nur sehr gut sind, wird es im letzten Drittel spektakulär. Auf dem kniffligen Par 5 mit einem See rechts der 13 ließ Tiger Woods einst einen Felsen von Zuschauern verschieben, um einen freien Schwung ausüben zu können. Die 14 geht bergauf mit einem sanften Dogleg auf ein schmales Grün und ist eine von nur drei Bahnen der Back Nine, auf der kein Wasser ins Spiel kommt. Es folgt das attraktivste Loch des Platzes: Auf dem kürzeren Par 5 fünf der 15 geht es entlang eines See auf der linken Seite auf ein Inselgrün. Dann geht es nach rechts weiter ins Stadion. 

Die weltbekannte 16

Über die 16 des Stadium Course ist viel geschrieben worden. Das kurze Par 3 mit den vier Bunkern ums Grün ist aber weniger wegen seines Designs weltbekannt, sondern wegen des Drumherums. Tausende, feucht-föhlich gestimmte Fans versammeln sich dort während der Phoenix Open, um erstklassige Annäherungen frenetisch zu feiern und Fehlschläge mit Buh-Rufen zu begleiten. Der Aufbau der Tribüne beginnt übrigens im Oktober, der Abbau dauert zwei Monate. In dieser Zeit können Besucher die Magie dieses Lochs einigermaßen nachempfinden. Obwohl dann bisweilen Baulärm diesen besonderen Moment begleitet, nicht tosender Applaus. 

Auch die beiden Schlussbahnen haben es in sich. Das Par 4 der 17 ist für Longhitter vom Abschlag erreichbar. Allerdings begleitet ein Wasserhindernis die linke Seite vom Tee bis zum Grün, das einige teuflische Fahnenpositionen hergibt. Die 18 setzt einen würdigen Schlusspunkt. Auch hier gilt es, vom Abschlag den Teich auf der linken Seite zu vermeiden. Dann rückt ein Par auf diesem schwierigen Par 4 in greifbare Nähe. 

Für eine Runde auf dem Stadium Course müssen Besucher je nach Saison zwischen 300 und 500 Dollar hinblättern. Auf dem Champions Course auf der anderen Straßenseite kostet das Greenfee ab 150 Dollar. Mit dem Grayhawk Golf Club liegt ein weiterer Tour-Austragungsort nur zehn Minuten entfernt. Die Hauptsaison in Scottsdale geht von November bis April, die teuerste Zeit ist aufgrund des Wetters und der Nachfrage zumeist März und April.