GTG

Für die Geschichtsbücher


29. Februar 2024 , Stefan Bluemer


Nico Kregler vom Hamburger GC (© DGV/stebl)
Nico Kregler vom Hamburger GC (© DGV/stebl)

Die 109. Spanish International Amateur Championship wird in die Geschichte der prestigeträchtigen und traditionsreichen Turniere eingehen. Vor allem wegen der Wetterkapriolen, die den gesamten Turnierverlauf durcheinander wirbeln und damit auch den besonderen Reiz sowie den sportlichen Wert dieser großen Meisterschaft empfindlich stören.

Alcudia/Spanien – Statt zwei Tagen Zählspielqualifikation und anschließend vier Tagen mit emotionalen Matchplays, ist selbst am Abend des dritten Turniertags die zweite Zählspielrunde noch nicht beendet. Von Matchplay ist auf der traumhaft gelegenen Anlage des CG Alcanada schon seit gestern keine Rede mehr. Vielmehr geht es nur noch darum, für die Ermittlung des Siegers und der Top-Platzierungen vier Runden Zählspiel durchzubekommen.Diese Copa S. M. El Rey steht nicht nur insgesamt unter keinem guten Stern, auch die Farben Schwarz-Rot-Gold sind auf dem Leaderboard nicht sehr präsent. Nur die besten 64 sind für die beiden abschließenden Runden qualifiziert, die am Samstag und Sonntag gespielt werden (sollen).
Aktuell steht nur Nico Kregler vom Hamburger GC in dieser Top 64, die ein sehr verzerrtes Bild abgeben wird, weil das Startzeiten-Roulette einen übergroßen Einfluss auf das sportliche Geschehen hatte. Die Athleten, die am ersten Wettkampftag im frühen Startblock waren, hatten deutlich mehr mit den harten Wetterbedingungen zu kämpfen, als die andere Hälfe des Feldes.
Diese zweite Hälfte des Feldes hat bisher nur eine Runde absolviert und wird am vierten Turniertag die zweite Runde spielen. Die Scores dieser Gruppe sind erkennbar tiefer, so dass ein Großteil der 64 Plätze für die Finalrunden sich voraussichtlich aus diesem Kreis rekrutieren wird.

Hellwig mit Chancen

Christian Hellwig, Deutscher Vizemeister von 2023 und erfahrener Bundesliga-Spieler des GC Hubbelrath, hat mit einer 77 (+5) im zweiten Anlauf seine erste Runde beenden können. Damit liegt er vor seinen zweiten 18 Löchern exakt auf der Cut-Linie, hat also noch gute Aussichten, mit einer soliden zweiten Runde den Sprung ins Finalwochenende zu schaffen.

Zuschauen

Ziemlich sicher bei den beiden Finalrunden am Start sein wird Nico Kregler. Der Youngster, der vom Hamburger L&GC Hittfeld zum Hamburger GC Falkenstein gewechselt ist und 2024 die raue Luft der Beletage des Deutschen Mannschaftsgolfs in der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf schnuppern wird, hatte bei widrigsten Bedingungen eine starke 72 (Even Par) abgeliefert und eine solide 75 (+3) nachgelegt. Wenn die letzten Spieler ihre zweite Runde absolvieren, kann Kregler zwar nicht mehr eingreifen, hat aber auf Rang 48 einen kleinen Vorsprung auf die Cutlinie und kann so dem Geschehen am Freitag relativ entspannt zuschauen.

Die übrigen Deutschen haben in dem Wetterchaos und bei teils fragwürdigen Bedingungen zu viele hohe Nummern auf den Karten angesammelt. Für alle gilt aber, dass sie auch bei diesem Turnier viel für ihren weiteren Weg gelernt haben, denn auf Mallorca sind und waren Skills gefragt, die im Leistungssport Golf nicht oft unter realen Turnierbedingungen geübt werden können.