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Sechs Tipps: Was Sie von schlechten Golfern lernen können


22. Februar 2024 , Felix Grewe


Bitte keine Missverständnisse: Zac Blair ist natürlich alles andere als ein schlechter Golfer – aber die Symbolik des Bildes passt zum Thema.
Bitte keine Missverständnisse: Zac Blair ist natürlich alles andere als ein schlechter Golfer – aber die Symbolik des Bildes passt zum Thema. | © golfsupport.nl/Justin Cooper/ism

Nicht nur von erfolgreichen Golfern können Sie profitieren, wenn Sie Ihr Spiel verbessern wollen. Oft ist es wertvoll, den schlechteren Spielern zuzuschauen – und zu erkennen, was es zu vermeiden gilt.

Eines vorweg: Natürlich amüsieren wir uns in diesem Text nicht über schlechte Golferinnen und Golfer. Wo überhaupt endet gut und wo beginnt schlecht? Ist ja alles eine Frage der Perspektive. Es geht also nicht darum, mit dem Finger auf jene zu zeigen, die mit hohen Handicaps (aber hoffentlich trotzdem glücklich!) über den Platz marschieren, sondern bloß daran zu erinnern, dass wir nicht nur von den besten Golfern lernen können. Wenn Sie nämlich typische und weit verbreitete Fehler vermeiden, ist damit oft schon viel getan. 

1) Keine Zauberschläge

Als Spieler mit einem höheren Handicap sollten Sie nicht versuchen, besonders spektakuläre Schläge zu fabrizieren. Sie müssen das Grün nicht aus 150 Metern angreifen, wenn Wasserhindernisse oder Bunker im Weg sind. Sie brauchen auch nicht über Bäume zu schlagen, nur um mit viel Glück einen Schlag zu sparen. Spielen Sie stattdessen solide. Die meisten guten Golfer tun das – weil sie wissen, dass es sich selten lohnt, unkalkulierbare Risiken einzugehen. Also: Zaubern können Sie auf der Driving Range, aber bitte nicht auf der Runde und schon gar nicht im Wettkampf. 

2) Fehler-Serien vermeiden

Ein Amateur-Klassiker: Sie spielen einen schlechten Abschlag und danach versemmeln Sie auch noch den nächsten Schlag. Warum? Weil Sie sich zum einen noch über den ersten Patzer ärgern und zum anderen nun unbedingt alles viel besser machen wollen. Stattdessen wird’s noch schlimmer. Auch hier gilt: Lieber sicher und solide agieren und nach einem verkorksten Schlag tief durchatmen. Entspannen und nicht anspannen. Auch gute Golfern unterlaufen schlechte Schläge. Aber meistens nicht in Serie. 

3) Längen einschätzen

Gute Golfer wissen, mit welchem Schläger sie wie weit schlagen können. Das bringt ihnen erhebliche Vorteile, während der schlechte Golfer annimmt, dass für 100 Meter gegen den Wind ein Wedge reichen könnte – oder er für 80 Meter mit Rückenwind vor lauter Verunsicherung mit dem 9er Eisen voll durchzieht. Lernen Sie also Ihr eigenes Spiel kennen. Wenn Sie wissen, wie weit Sie schlagen, wächst das Vertrauen. 

4) Zu hohes aufteen 

Ein häufiger Fehler bei Anfängern: Sie teen den Ball extra hoch auf und zwar auch, wenn Sie mit dem Eisen am Abschlag stehen. Sie glauben nämlich, so wäre es einfacher, die Kugel sauber zu treffen. Besser: Experimentieren Sie auf der Driving Range mit verschiedenen Tee-Höhen. Fragen Sie Ihren Pro, was der Ihnen rät. Und finden Sie heraus, wie Sie den Ball optimal treffen. 

5) Hektik vor dem Schlag

Einen guten Golfer erkennen Sie (auch) daran, dass er sich Zeit lässt, während sich der schlechtere Spieler hetzen lässt und Schläge oft überstürzt. Kein Probeschwung, kein Moment der inneren Einkehr, um die Konzentration zu erhöhen. Ganz häufig tritt das Phänomen auf dem Grün auf: Je größer der Frust, desto schneller das Spiel. Oder: Kurze Putts werden nicht mehr ernst genommen – und kullern am Loch vorbei. Nein, natürlich sollen Sie das Spiel nicht unnötig verlangsamen. Aber eine angemessene Vorbereitung auf einen Schlag ist in Ordnung. 

6) Unpassende Schläger

Nein, wir dürfen nicht verallgemeinern. Aber oft ist es eben so: Die guten Golfer kümmern sich auch akribisch um ihr Material. Sie testen Schläger und im besten Fall gönnen sie sich auch ein professionelles Fitting, damit wirklich alles passt. Die schlechteren Golfer denken sich häufig: „Darauf kommt’s doch nun wirklich nicht an. Ich muss erstmal die Technik vernünftig beherrschen“ und greifen zum Schläger von der Stange. Wenn Sie sich verbessern wollen, dann bedenken Sie: Je mehr Ihre Schläger zu Ihrem Spiel und zu Ihren anatomischen Voraussetzungen passen, desto größer Ihre Chance auf schnelle Fortschritte. An der Technik müssen Sie natürlich trotzdem feilen...