Panorama

Das sind die fünf fiesesten Bunker der Welt


9. Februar 2024 , Thomas Kirmaier


Da staubt's: So eine Lage willst du nicht haben. Im schottischen Carnoustie lauern einige ziemlich fiese Bunker. © Tristan Jones/LET
Da staubt's: So eine Lage willst du nicht haben. Im schottischen Carnoustie lauern einige ziemlich fiese Bunker. © Tristan Jones/LET

Golfer nennen sie Sarg, Hölle oder Himalaya: Es gibt Bunker auf Golfplätzen, die willst du nicht haben. Wir haben die gemeinsten Sandgruben weltweit in der Übersicht.

Amateure kennen das: Der Driver trifft den Ball nahezu perfekt, der Ball fliegt weit – und landet im Bunker. Schade. Wer das Spielen aus dem Sand beherrscht, baucht sich kaum zu sorgen. So ein Schlag aus der Grube ist aber doch meistens schwieriger als vom Gras. Es gibt Golfplätze auf diesem Planeten, da kommst du um einen oder mehrere Bunkertreffer nicht herum.

Whistling Straits ist beispielsweise so ein Bunker-Killer. Die Ryder-Cup-Anlage von 2021 im US-Bundesstaat Wisconsin ist eine Art Sandwüste. Niemand weiß genau, wie viele Bunker es auf dem Kurs am Ufer des Lake Michigan gibt - nicht einmal Kursdesigner Pete Dye. Um die 1000 sollen es sein, hat er in einem Interview einmal gesagt. Das sind rund 55 Bunker pro Bahn. Verrückt.

Bunker können große Turniere entscheiden. Beim Masters 1961 ging Arnold Palmer als Führender auf die 18, traf mit seiner Annäherung aber den Bunker vor dem letzten Grün. Die Befreiung aus dem Sand misslang, Palmer traf einen TV-Turm hinter den Zuschauern und verlor. Beim Final Four 2022, der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft der Herren, wurde dem GC St. Leon-Rot der Bunker hinter Grün 18 zum Verhängnis. In diesem Sandkasten verlor Team SLR das Stechen und musste Hamburg zum Titel ziehen lassen.

Bunker haben hin und wieder aber auch etwas Hübsches. Und zwar genau dann, wenn sie vom Design derart außergewöhnlich gestaltet sind, dass sie zumindest optisch eine Augenweide sind. Drei solcher Gruben gibt es im niedersächsischen GC Hardenberg. Grün elf (Par 3) bildet den berüchtigten Keilerkopf, dessen Hauer und Öhrchen kleine Bunker bilden. So schön ist eine Sandgrube auf Golfplätzen aber nicht immer. Wir haben die fiesesten Bunker weltweit in der Übersicht:

1. Hell Bunker, Old Course St. Andrews, Schottland
Mit 22 Metern Breite und zwei Metern Tiefe wartet dieser „Höllenbunker“ auf Bahn 14 des Old Course von St. Andrews (Par 5) nur darauf, Bälle zu verschlingen. Jack Nicklaus kann ein Lied davon singen. Bei der Open 1995 benötigte der Golden Bear vier Schläge, um sich aus dieser drei Meter tiefen „Hölle“ zu befreien und so ein Triple-Bogey zu notieren.

Die Hölle: der Hell Bunker auf der 14 des Old Course in St. Andrews
Die Hölle: der Hell Bunker auf der 14 des Old Course in St. Andrews | © Richard Heathcote/Getty Images

 

2. Devil's Asshole, Pine Valley, New Jersey, USA
Der Platz des Pine Valley GC gehört sowieso schon zu den schwierigsten der Welt. Grün zehn wird von mehreren Sandgruben verteidigt, der Topf-Bunker rechts vor dem Grün ist aber so etwas wie der Point of no Return. Die Steilwand ist so hoch, dass es so schon mit dem Teufel zugehen muss, wenn man den Ball aus diesem Mini-Loch Richtung Grün schlagen möchte. Daher auch der Spitzname für diesen wirklich fiesen Bunker. Wer ist schon gerne im Hintern des Teufels?

Macht seinem Namen alle Ehre: das Devil's Asshole auf der zehnten Bahn von Pine Valley
Macht seinem Namen alle Ehre: das Devil's Asshole auf der zehnten Bahn von Pine Valley | © twitter.com/LinksGem Golf Photos



3. Himalaya, St. George's, Sandwich, England
Er hier macht seinem Namen alle Ehre, denn diese Sandgrube auf der vierten Bahn von Royal St. George's in England ist riesig. Acht Meter breit, knapp 13 Meter tief. Der Bunker, der in eine Düne eingearbeitet ist, kommt für die langen Jungs vom Tee eigentlich nicht ins Spiel. Aber Vorsicht! Wenn der Wind geht, ist hier alles möglich. Viele Stars, die hier vorbeikamen, stiegen hinab in die sandigen Tiefen, um ein Foto als Souvenir zu machen. Eine Befreiung ist eigentlich nur nach hinten möglich.

Steilwand: Der Bunker Himalaya (rechts hinten) im Royal St. George's im englischen Sandwich
Steilwand: Der Bunker Himalaya (rechts hinten) im Royal St. George's im englischen Sandwich | © Royal St. George's



4. Coffin, Old Course Royal Troon, Schottland
Wenn ein Bunker „Sarg“ (Englisch: Coffin) heißt, weißt du eigentlich gleich Bescheid, dass du diese Grube im Idealfall meiden solltest. Dieser hier verteidigt das achte Grün von Royal Troon (Schottland). Hier starben zahlreiche Stars schon tausend Tode. Rory McIlroy benötigte während einer Proberunde 2016 sechs Schläge, um sich endlich aus diesem Loch zu befreien. Am Tag darauf kostete Bubba Watson ein Ausflug in den „Sarg“ in Runde eins ein Triple-Bogey.

Mit dem
Mit dem "Sarg" von Royal Troon hat auch Royal McIlroy schon so seine Erfahrungen gemacht. | © Ross Kinnaird/Getty Images



5. Bunker im Grün, Riviera Country Club, Kalifornien
Das sechste Grün des Riviera Country Club in Los Angeles ist für sein ungewöhnliches Design bekannt, zumal: Das auffälligste Merkmal ist ein kleiner Pott-Bunker, der sich genau in der Mitte des Grüns befindet. Ungewöhnlich. Im Lauf der Jahre haben viele Profigolfer versucht, Wedge-Schläge vom Grün über den Bunker zu spielen, um näher an das Loch heranzukommen, aber einige kassierten drei Putts. Tatsächlich gibt es an diesem Loch mehr Vier-Putts auf der PGA Tour als an jedem anderen. 2007 machte Ross Marcano Schlagzeilen. Er erreichte vom Tee weg zwar direkt das Grün – ging aber mit einer „6“ ziemlich frustriert wieder herunter.

Ein Bunker mitten im Grün - der Riviera Country Club in Los Angeles macht's möglich.
Ein Bunker mitten im Grün - der Riviera Country Club in Los Angeles macht's möglich. | © Chris Condon/Getty Images


Tipp: So geht's sicher aus dem Topfbunker > > >