Deutschlands (vorerst) letzter Sieg

Wann hat eigentlich ein Deutscher zuletzt auf der nordamerikanischen Serie gewonnen? Am 8. März 2015.

Rio Grande ist eine kleine Gemeinde im Nordosten von Puerto Rico. Karibikstrände, Cocktailbars, Meer und ein hübscher Golfplatz direkt am Atlantik. Ein deutscher Golfer wird den Spot so schnell nicht vergessen: Alex Cejka feierte am 8. März 2015 den Sieg beim Event der PGA Tour auf der US-Insel. Und damit hatte eigentlich keiner so wirklich gerechnet, denn am Finaltag hatte alles nach einem Triumph einer Argentiniers ausgesehen.

Emiliano Grillo hatte auf Bahn 18 bei Regen und Wind einen Putt aus einem halben Meter zum Sieg. Machbar, aber der bis dato Führende verschob – und plötzlich war Cejka, der sich schon umgezogen hatte, wieder im Geschäft. „Ich war schon bereit, zum Flughafen zu fahren und war eigentlich sehr zufrieden mit meinem Ergebnis, aber plötzlich war alles anders“, so Cejka.

Es war das 287. Turnier auf der PGA Tour für den damals 44-jährigen Deutschen, und es sollte ein ganz besonderes werden. In einem Fünf-Mann-Stechen (Cejka, Grillo sowie die drei US-Amerikaner Jon Curran, Tim Petrovic und Sam Saunders) hatte der Deutsche direkt am ersten Playoff-Loch (Bahn 18) seinen Moment, versenkte den Ball aus fünf Metern zum Birdie und holte sich Scheck plus Glaspokal.

Mit 44 Jahren, drei Monaten und sechs Tagen war Cejka somit einer der ältesten Premieren-Champions auf der PGA Tour. Natürlich profitierte er seinerzeit davon, dass zeitgleich beim WGC-Event in Florida die ganz großen Stars abschlugen. Aber Sieg ist Sieg. Den nimmt ihm keiner mehr. Seit dem 8. März 2015 hat kein deutscher Spieler mehr auf der PGA Tour gewonnen.

Weitere deutsche Siege auf der PGA Tour:

• Bernhard Langer (Masters 1985, Sea Pines Heritage und Masters 1993)
• Martin Kaymer (PGA Championship 2010, Players Championship 2014 und US Open 2014)