Tour-Vorschau

Henseleits Erbin gesucht


7. Februar 2024 , Daniel Dillenburg


Die zweimalige Kenia-Siegerin Esther Henseleit (links) und zwei Deutsche, die es ihrer Landsfrau gerne nachmachen würden: Alexandra Försterling (oben) und Sophie Witt.
Die zweimalige Kenia-Siegerin Esther Henseleit (links) und zwei Deutsche, die es ihrer Landsfrau gerne nachmachen würden: Alexandra Försterling (oben) und Sophie Witt. | © Flickr / LET

Zweimal konnte Esther Henseleit die Magical Kenya Ladies Open gewinnen. In dieser Woche ist die Elite-Team-Germany-Spielerin beim Saisonauftakt der Ladies European Tour nicht am Start. Kann eine andere Deutsche in ihre Fußstapfen treten? Die Tour-Vorschau:

Ladies European Tour: Magical Kenya Ladies Open

Vipingo Ridge, Kenia, 8. bis 11. Februar

Wie bereits in den vergangenen beiden Jahren markiert auch 2024 die Magical Kenya Ladies Open den Startpunkt der neuen LET-Saison. Zum vierten Mal findet das Turnier im Vipingo Ridge, nordöstlich von Mombasa, statt. Zweimal konnte dort in Person von Esther Henseleit eine Elite-Team-Germany-Spielerin gewinnen. Die Doppelsiegerin nimmt in dieser Woche jedoch nicht an dem mit 300.000 Euro dotierten Event teil. Da auch Titelverteidigerin Aditi Ashok aus Indien nicht gemeldet hat, wird definitiv ein neues Gesicht den ikonischen Pokal in Form einer Giraffe in die Höhe strecken.

Deutsche Bewerberinnen auf den Sieg gibt es etliche. Insgesamt sind sieben Deutsche am Start. Während Verena Gimmy per Einladung ins Feld rutschte, qualifizierten sich Alexandra Försterling, Sophie Witt, Patricia Isabel Schmidt, Sophie Hausmann, Leonie Harm und Laura Fünfstück über ihre sportlichen Leistungen für den Saisonauftakt. National-Team-Germany-Spielerin Försterling schloss die Saisonwertung 2023 sensationell auf dem achten Platz ab, nachdem sie zwei Turniere in ihrer Rookie-Saison gewonnen hatte. Auch Witt, Fünfstück und Schmidt erreichten die Top 45 und wollen an das starke Jahr anknüpfen. Sie alle würden nur allzu gerne in Henseleits große Fußstapfen in Kenia treten.


Viele internationale Stars greifen erst in der nächsten Woche ins Geschehen ein, wenn in Saudi-Arabien das Saudi Ladies International auf dem Programm steht. Zu den Top-Favoritinnen in Kenia zählt unter anderem Ashoks Landsfrau Diksha Dagar, die Dritte des Race to Costa del Sol 2023. Außerdem haben mit April Angurasaranee (Thailand) und Alice Hewson (England) zwei Spielerinnen bewiesen, dass sie sich auf dem Baobab Course im Vipingo Ridge wohlfühlen. Gemeinsam teilten sie sich Rang zwei in der vergangenen Ausgabe. Geschichte für ihr jeweiliges Land schreiben Laura Sluman aus Panama sowie Dorota Zalewska aus Polen. Beide sind die jeweils ersten Spielerinnen aus ihrem Land, die auf der Ladies European Tour starten.

PGA Tour: WM Phoenix Open

TPC Scottsdale (Stadium Course), Arizona, 8. bis 11. Februar

Von der Pazifikküste geht es in die Wüste Arizonas. Eine Woche nach dem auf 54 Löcher verkürzten AT&T Pebble Beach Pro-Am steht die vor allem bei Fans beliebte Phoenix Open im TPC Scottsdale auf dem Programm. Die Tribünen rund um die 16, dem Party-Loch auf dem 1986 eröffneten Stadium Course, stehen längst bereit für die Hunderttausenden von trink- und feierwütigen (Golf-)Fans, die über die vier Tage nach Arizona pilgern, um hoffentlich ein Hole-in-One bejubeln zu können. So häufig kam dies noch nicht vor. Seitdem die Phoenix Open 1987 im TPC Scottsdale debütierte, wurden erst elf Holes-in-One auf der 16 erzielt – das letzte 2022 von Sam Ryder.

Doch die Phoenix Open erfreut sich nicht nur bei der Zuschauerschaft großer Beliebtheit. Auch viele Spieler merken sich den Termin in Arizona jedes Jahr im Kalender vor. Fünf Spieler aus den Top Ten der Welt sind in dieser Woche am Start. Eigentlich waren sieben gemeldet, aber mit Viktor Hovland und Xander Schauffele sagten zwei von ihnen kurzfristig ab. Bleiben Scottie Scheffler, Wyndham Clark, Max Homa, Matt Fitzpatrick und Brian Harman. Die Nummer eins Scheffler jagt den dritten Phoenix-Open-Titel in Folge. Der letzte Spieler, der ein PGA-Tour-Event dreimal hintereinander gewinnen konnte, war Steve Stricker bei der John Deere Classic (2009 bis 2011).


Nach zuletzt vier Turnieren am Stück gönnt sich Elite-Team-Germany-Spieler Stephan Jäger eine Verschnaufpause. Der Münchner kann zufrieden sein mit seinem Saisonstart und rangiert auf dem 35. Platz im FedExCup. Noch nicht in Tritt kam Elite-Team-Germany-Kollege Matti Schmid, der bei seinen drei Starts keine Punkte sammeln konnte. Der gebürtige Regensburger feiert sein Turnierdebüt und ist der einzige Deutsche im Feld des mit 8,8 Millionen US-Dollar dotierten Events.

DP World Tour: Commercial Bank Qatar Masters

Doha GC, Katar, 8. bis 11. Februar

Der fünfwöchige Desert Swing findet in Katar sein Ende. Das Qatar Masters findet zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate statt, nachdem die 2023er-Ausgabe des Turniers gegen Ende der vergangenen Saison über die Bühne ging und vom Finnen Sami Välimäki gewonnen wurde. Nun ist das traditionsreiche Event, das seit 1998 fest im Kalender der DP World Tour verankert ist, wieder an seinen ursprünglichen Platz im Kalender zurückgekehrt und beschließt den Aufenthalt im Nahen Osten. 2,5 Millionen US-Dollar werden in dieser Woche im Doha GC ausgeschüttet, bevor sich die Tour in eine kurze Pause verabschiedet.

Das Teilnehmerfeld ist mit vier Top-100-Spielern besetzt. Der größte Name lautet Rasmus Höjgaard, der die Nummer 68 der Welt ist. Im Race to Dubai liegt der 22-jährige Däne nach vier Top-15-Ergebnissen in Folge auf Rang zehn. Die Form des Youngsters ist phänomenal und daher gilt er auch in Katar als Top-Favorit. Zumal Höjgaard hier im vergangenen Jahr bereits geteilter 16. wurde. Seine größten Konkurrenten lauten Zander Lombard, Tom McKibbin und Yannik Paul. Der Elite-Team-Germany-Spieler feierte in diesem Jahr bereits zwei Top-Ten-Finishes und erreichte bei seinen beiden bisherigen Auftritten in Katar das Wochenende.


Neben Paul sind fünf weitere Deutsche dabei: Maximilian Rottluff, Nicolai von Dellingshausen, Freddy Schott, Maximilian Kieffer, und Marcel Schneider. Für von Dellingshausen ist es der erste Start in diesem Jahr, nachdem er die Saison im Dezember mit einem geteilten 54. Platz einläutete. Dass sich der National-Team-Germany-Spieler durchaus wohlfühlt in Katar, zeigte er 2022, als er das Qatar Masters auf dem geteilten 21. Platz abschloss.

LIV Golf: Las Vegas

Las Vegas Country Club, Nevada, 8. bis 10. Februar

LIV Golf eröffnet ihre Saison 2024 mit einem Doppelpack. Eine Woche nach der Eröffnung in Mexiko steht bereits das nächste Turnier in Las Vegas an. Für die Spieler der Einladungstour eine ungewohnt hohe Taktung, doch die nächste längere Pause folgt bereits im Anschluss an die 54 Löcher im Las Vegas Country Club. Der Par-70-Kurs, der sein LIV-Debüt feiert, hat bereits Erfahrung mit der Austragung von Tour-Events. Das letzte hier ausgetragene Profi-Turnier liegt aber auch schon eine Weile zurück. 2006 war die LPGA Tour ein letztes Mal zu Gast. Auch die PGA Tour machte bis in die Neunziger häufiger Halt im Las Vegas CC, der übrigens nur wenige Meilen vom Allegiant Stadium entfernt liegt. Hier geht am Sonntag der 58. Super Bowl über die Bühne.

Ein LIV-Event in der Stadt der Sünde hatte aber noch gefehlt. Und an kaum einen anderen Ort kann die Tour lauter, bunter und schriller sein als in der Casino-Hauptstadt. Spieler und Zuschauer dürfen sich also auf eine besondere Show freuen. Zumindest sportlich legte der Saisonauftakt in Mexiko ordentlich vor. Die 59 von Joaquin Niemann in Runde eins sorgte für Schlagzeilen. Eine weitere solche Traumrunde in Las Vegas hätte doch was. Zumal im Las Vegas CC schon elf Schläge unter Par für eine Runde in den Fünfzigern ausreichen. Genügend Kandidaten sind vorhanden. Laut den Buchmachern ist wenig überraschend LIV-Neuzugang Jon Rahm Top-Favorit. Hinter ihm reihen sich Tyrrell Hatton, Niemann, Talor Gooch, Cameron Smith, Bryson DeChambeau und Brooks Koepka ein.


Martin Kaymer hält die deutsche Fahne hoch. Um dem Super-Bowl-Sonntag aus dem Weg zu gehen, findet das mit 25 Millionen US-Dollar dotierte Turnier von Donnerstag bis Samstag statt.

Weitere Turniere mit deutscher Beteiligung:

Korn Ferry Tour: Astara Golf Championship
Country Club de Bogota, Kolumbien, 8. bis 11. Februar

Thomas Rosenmüller und Jeremy Paul

Challenge Tour: Bain’s Whisky Cape Town Open
Royal Cape Golf Club, Südafrika, 8. bis 11. Februar

Marc Hammer und Philipp Katich