Training
Warum eine Saisonvorbereitung wichtig ist
29. Januar 2024 , Sebastian Burow
Trainingsexperte Fabian Bünker erklärt in einer kleinen Serie alles über die richtige Saisonvorbereitung. Das heißt, wie Sie Ihre Saisonvorbereitung aufbauen, welche Bereiche des Golfspiels trainiert werden sollten (Golftechnik, mentale Stärke, Fitness, etc.) und wie Sie die Übungsorte Platz, Range, Indoor und Zuhause ideal verwenden. Im ersten Teil geht es erstmal um die Wichtigkeit.
Draußen ist es kalt. Jetzt fragen Sie sich als Golfer, warum auf die Range zum Trainieren gehen und sich einen abfrieren? "Ich weiß, das ist manchmal echt unangenehm und ich hatte selbst nie die größte Motivation, mit fünf Schichten und kalten Händen auf die Range zu gehen", sagt der ehemalige Nationalspieler und Trainer des Jahres Fabian Bünker. Deswegen schonmal die gute Nachricht: Nein, für ein sinnvolles Golftraining in der jetzigen Zeit, müssen Sie nicht bei Minustemperaturen nach draußen. Was Sie seiner Meinung nach aber wirklich müssen, wenn Sie im Sommer wirklich konstant gutes Golf spielen wollen: "Im Frühjahr Ihr Golfspiel trainieren und sich auf den Sommer vorbereiten!"
Hier können Sie sich für eine kostenlose mehrteilige Videoserie von Fabian Bünker eintragen, in der er konkrete Tipps und Tricks zur Saisonvorbereitung gibt: www.fabianbuenker.de/saisonvorbereitung-videoserie
Warum Frühjahrstraining so wichtig ist
Eine gute Saisonvorbereitung ist die Basis für Erfolg im Sommer. In der Saisonvorbereitung können Sie in aller Ruhe und Gelassenheit an den Stärken und Schwächen in Ihrem Spiel arbeiten, die Stärken weiterentwickeln und sie vergrößern. Sie können die Präzision Ihrer Schläge erhöhen, die Länge der Abschläge verbessern und an Ihrer Fitness arbeiten. Und das alles ganz entspannt, zielgerichtet und ohne Ergebnisdruck.
Das führt dann dazu, dass Sie super entspannt im Mai in die Golfsaison starten, weil Sie ein großes Vertrauen in Ihr Spiel haben und sich auf Ihre Schläge verlassen können. Startest Sie jedoch erst im Mai wieder ins Training, dann benötigen Sie erstmal eine gewisse Zeit, bis Sie wieder in Ihren Schwung kommen und sich mit Ihrem Golfspiel wohl fühlen. Wahrscheinlich ist es dann schon Mitte bis Ende Juni und die Saison ist schon in vollem Gang. Sie haben dann zwar wieder ein gutes Schwunggefühl, jedoch nie wirklich Zeit gehabt, mal wirklich Ihr kurzes oder langes Spiel zielgerichtet zu verbessern. Das führt dann dazu, dass Sie zwar grundsätzlich in Ihrem Schwung sind, aber immer wieder Ausreißer in der Runde haben werden, weil die Schläge dann eben doch nicht so sicher kommen, wie gewünscht. Mal ein richtig guter Schlag und dann mal wieder ein schlechter Schlag. Das führt natürlich dazu, dass Sie lange nicht so gut spielen könnten, wie es eigentlich für Sie möglich wäre.
Denn alle großen Verbesserungssprünge im Sommer entstehen durch eine gezielte Vorbereitung im Frühjahr und Winter. Jede Minute, die jetzt im Frühjahr ins Training investiert wird, zahlt sich im Sommer mindestens doppelt aus.
Trotz alledem kommt es natürlich auch hier darauf an, wie Sie Ihr Golfspiel im Frühjahr trainieren. Wenn Sie jetzt einfach auf die Range gehen und die Schläger von oben bis unten durchspielen, dann ist das zwar besser als nichts, jedoch ist das keine zielgerichtete und effektive Saisonvorbereitung. Das ist ein lockeres Warmspielen und ins Schlaggefühl kommen, aber weit entfernt von einem Training, das Sie wirklich zu einem besseren Golfer macht.
Planlos auf die Range zu gehen und das zu trainieren, was in der Vergangenheit nicht so gut lief, wird Sie nicht weiterbringen. Es sorgt vielleicht für eine kurzzeitige Verbesserung, weil Sie ein besseres Gefühl für den Schläger haben - aber es wird nicht dafür sorgen, dass Sie wirkliche Sicherheit, Stabilität und Konstanz in Ihr Spiel bekommen.
Bünker versichert aus eigener Erfahrung: "Es gibt nichts, was zu einer so großen Verbesserung geführt hat, wie ein zielgerichtetes Training während der Saisonvorbereitung." Im ersten Schritt bedeutet es, dass Sie überhaupt den Ist-Stand Ihres Spiels kennen:
- Kennen Sie Ihre Stärken und Schwächen im Spiel?
- Liegen zum Beispiel die Probleme eher im langen oder eher im kurzen Spiel?
- Auf welchen Schlag können Sie sich immer verlassen, was ist also Ihr Sicherheitsschlag?
- Wie sieht es mit der mentalen Stärke aus? Können Sie zum Beispiel in der Drucksituation Ihre beste Leistung abrufen oder beeinflussen Sie schlechte Schläge oder nervige Flightpartner?
- Und wie sieht es zum Beispiel mit Ihrer Fitness aus? Sind Sie körperlich fit oder beeinflusst möglicherweise Ihre körperliche Fitness Ihre Fähigkeit, den Ball wirklich präzise und gleichzeitig auch weit zu schlagen?
Der Expertenrat lautet eindeutig: "Bevor Sie wirklich zielgerichtet trainieren können, benötigen Sie eine ausführliche Analyse Ihres gesamten Golfspiels." Und dann geht es darum, basierend auf der Analyse zu trainieren. Es geht darum, Ihre individuellen Stärken noch weiter zu stärken und Ihre Schwächen zu vermeiden oder eben zu minimieren, je nachdem, um was es sich bei der Schwäche handelt. "Wenn Sie also basierend auf den Stärken und Schwächen trainieren, dann ist das schon richtig gut - damit trainieren Sie schon effektiver und zielgerichteter als 80 Prozent aller Golfer."
Aber der Königsweg fängt erst jetzt an: Denn eine wirklich große Verbesserung erreichen Sie laut Bünker nicht, wenn Sie nur reaktiv Stärken und Schwächen trainieren, sondern auch proaktiv Ihr Spiel verbessern. Das heißt, dass Sie auch die Bereiche trainieren, die vielleicht aktuell gar nicht Schwächen sind, die Sie aber trotzdem noch besser beherrschen müssen, um Ihr in der Analyse festgelegtes Ziel auch wirklich zu erreichen.
Und ganz wichtig noch einmal: "Das bedeutet nicht, dass Sie in der Kälte frieren müssen." Eine gute Saisonvorbereitung hat Übungen für den Platz, für die Range, aber auch Übungen für Indoor oder Zuhause, damit Sie eben auch trainieren können, wenn das Wetter so schlecht ist.
Egal, ob Anfänger oder fortgeschrittener Golfer: Saisonvorbereitung ist wirklich für jeden Spieler sinnvoll, der sich im Sommer verbessern und sich auf sein Spiel verlassen will. "Egal, ob Handicap 54 oder Handicap 2 - inhaltlich muss das Training natürlich an das individuelle Golfspiel angepasst werden, aber grundsätzlich ist es wichtig, dass überhaupt eine Saisonvorbereitung durchgeführt wird."
Hier können Sie sich für eine kostenlose mehrteilige Videoserie von Fabian Bünker eintragen, in der er konkrete Tipps und Tricks zur Saisonvorbereitung gibt: www.fabianbuenker.de/saisonvorbereitung-videoserie
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