Pflanzenschutzmittel: Keine Einigung in der EU

Das komplette Verbot von Pflanzenschutzmitteln auf Golfanlagen wird kurzfristig mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht umgesetzt.

Eine Vorlage der EU-Kommission zur „nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln“ fand Ende November im Europäischen Parlament keine Mehrheit. 

Den Golfer betrifft diese Entscheidung bei der Ausübung seines Sports insofern, als Greenkeeper speziell beim Auftreten von massivem Schädlingsbefall oder plötzlichen Krankheitsbildern auf der Golfanlage als letztem Mittel derzeit noch zu einigen wenigen zugelassenen Pflanzenschutzmitteln greifen können. Bei einem kompletten Verbot aller Mittel hatten die großen europäischen Dachverbände wie die European Golf Association, der R&A oder auch die Greenkeepervereinigung FEGGA einen Qualitätsverlust auf Golfanlagen befürchtet. Dieser Einschätzung hatte sich auch der Deutsche Golf Verband angeschlossen. 

Trotzdem ist die Devise für den DGV klar: Golfanlagen sollten sich trotzdem mit Pflegekonzepten auseinandersetzen, die einen weitestgehenden Verzicht auf chemischen Pflanzenschutz ermöglichen. „Daher gibt die politische Uneinigkeit in Brüssel den Golfanlagen eine unverhoffte Atempause, die sie zur Anpassung ihres Pflegemanagements nutzen sollten“, so Beate Licht, Leiterin des DGV-Arbeitskreis Integrierter Pflanzenschutz.

Rein theoretisch besteht noch die Möglichkeit, dass die EU das Verbot von Pflanzenschutzmitteln noch vor der Europawahl beschließt. Aufgrund der starken Kontroversen beim Thema Pflanzenschutzgesetzgebung zwischen den EU-Ländern sowie dem engen Zeitplan ist dies aber extrem unwahrscheinlich.