Ryder Cup 2025
Wer wird US-Kapitän? Mickelson über seine Chancen und Ambitionen
11. Januar 2024 , Felix Grewe
Das US-Ryder-Cup-Team wird 2025 zur Revanche gegen Europa vermutlich mit einem neuen Kapitän antreten. Ob Phil Mickelson das Amt übernehmen könnte, darüber sprach der Amerikaner nun selbst...
Es ist kein Geheimnis, dass Phil Mickelson gern polarisiert. Ein Mann der freizügigen und selten diplomatischen Worte war er bereits zu Zeiten, als LIV Golf noch nicht einmal als Idee existierte. In den vergangenen rund anderthalb Jahren, in denen die neu gegründete Liga sämtliche Selbstverständlichkeiten in der Golfwelt wie ein Orkan durcheinander wirbelte, war es vor allem der Amerikaner, der immer wieder reizte, provozierte und spaltete. Die einen schätzen ihn für seine klaren Meinungen, die er gern und offen äußerst. Die anderen verurteilen ihn – etwa dafür, dass er offen gestand, die Menschenrechtsverletzungen in Saudi-Arabien seien ihm zwar bekannt, wären ihm aber weniger wichtig gewesen als eigenen geschäftlichen Interessen.
US-Revance 2025 – mit welchem Kapitän?
Kann einer wie Mickelson – ein begnadeter Golfer, aber eben auch ein Provokateur, dem scheinbar immer mal wieder das eigene Gewissen abhandenkommt – Kapitän des amerikanischen Ryder-Cup-Teams werden? Die Frage ist nicht neu. Über Mickelson als Kopf der US-Mannschaft wurde schon öfter diskutiert. Doch nach der krachenden Niederlage gegen Europa in Rom und vor der nächsten Revanche 2025 auf dem Kurs von Bethpage Black auf Long Island bei New York, köchelt das Thema wieder.
Mickelson über seine Ambitionen
Auch Mickelson selbst – wen wundert’s? – spricht darüber. Allerdings klangen seine Worte im US-Fernsehen kürzlich so gar nicht wie eine Bewerbung um den Posten von Zach Johnson. „Ich hatte 12, 13 Gelegenheiten, am Ryder Cup teilzunehmen – zwölf als Spieler, eine als Vizekapitän – und ich habe jede Minute davon genossen, schätze diese Momente und diese Lebenserfahrungen“, so Mickelson. „Aber ich glaube nicht, dass ich der richtige Mann für das Team bin, denn ich bin im Moment ein sehr zwiespältiger Charakter. Ich verstehe, dass die Spieler auf der PGA Tour mir gegenüber sehr feindselig eingestellt sind. Ich glaube nicht, dass ich der beste Anführer für sie wäre, wenn es weitergeht.“
Mickelson weiter: „Ich denke, dass man als Ryder-Cup-Kapitän jemand sein muss, der Menschen zusammenbringt und jemand, dem man folgen möchte. Im Moment spalte ich mehr, und das ist auch in Ordnung so. Ich wusste, dass das der Fall sein würde. Ich wusste, dass es ein paar Jahre dauern würde und dass ich eine Menge Schläge einstecken und viel Spaltung erfahren würde.“
„So viele tolle Erinnerungen"
Wer das US-Ryder-Cup-Team 2025 gegen Luke Donald und die Europäer anführen wird, bleibt weiter fraglich. Spieler von der LIV Tour dürfen im US-Ryder-Cup-Team spielen – Beispiel Brooks Koepka 2023. Das wird sich angesichts der bevorstehenden Fusion von PGA und LIV vermutlich nicht ändern. Mickelson dürfte trotzdem nicht als Kapitän in Frage kommen – zumindest nicht, wenn man seinen Worten Glauben schenkt. „Ich habe so viele tolle Erinnerungen an den Ryder Cup. Es ist an der Zeit, dass andere Menschen ihre eigenen Erinnerungen, Möglichkeiten und Erfahrungen machen, die der Ryder Cup bietet.“
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