Liebes Christkind, ...

Häuser und Christbäume sind geschmückt, das alte Jahr geht zu Ende, ein neues steht vor der Tür. Die Golf.de-Redaktion hat ihre Weihnachtswünsche zusammengetragen und verraten, was sie sich vom Christkind für die Golf-Saison 2024 wünscht.

Daniel Dillenburg: Deutsche beim Solheim Cup

Der Solheim Cup 2023 hatte eigentlich schon alles: einen spektakulären Austragungsort, Spannung fast bis zum letzten Putt und ein sympathisches europäisches Team, das am Ende jubeln durfte. Nur eines fehlte: eine deutsche Protagonistin. Dies wird 2024 in den USA hoffentlich wieder anders sein. Zwischen 2011 und 2021 fanden sechs Solheim Cups in Folge mit deutscher Beteiligung statt. Die schwarz-rot-goldene Flagge wieder beim größten Damen-Golfevent vertreten zu sehen, wäre fast schon die Rückkehr zur Normalität. Erst recht, weil wir aktuell etliche vielversprechende Kandidatinnen im Portfolio haben. Angefangen bei Elite-Team-Germany-Spielerin Olivia Cowan, die schon bei der vergangenen Ausgabe in Spanien zu den Wild-Card-Anwärterinnen zählte, über Routinierin Esther Henseleit bis hin zu den beiden Youngsters aus Berlin, Chiara Noja und Alexandra Försterling. Eine Deutsche beim Solheim Cup 2024 – eigentlich gar nicht so unwahrscheinlich.

Thomas Fischbacher: Woods holt Nummer 83

Es waren ermutigende Wochen im Dezember. Zweimal trat Tiger Woods zum Ende des Jahres an und konnte sich dabei von jeder Menge spielerischen Rost befreien, wie er selbst bestätigte. Es scheint so, als könne sich der 82-malige Gewinner auf der PGA Tour endlich wieder primär auf sein Golfspiel konzentrieren und nicht auf die Schmerzen beim Gang zum Ball. Was die Längen vom Abschlag betrifft, ist der 47-Jährige immer noch überdurchschnittlich unterwegs. Bleibt er gesund und meldet sich sein feines Händchen im kurzen Spiel zurück, spricht nichts gegen weitere Siege. Einmal im Monat will der ehemalige Branchenprimus im kommenden Jahr antreten. Ich bin gespannt und wünsche mir 2024 den Titel: „Tiger Woods holt Nummer 83“.

Kann Tiger Woods 2024 noch einmal gewinnen? | © Mike Mulholland/Getty Images

Thomas Kirmaier: Trophy of Titans - LIV vs. PGA

Das Golf-Jahr 2024 bringt mit hübschen Turnieren auf deutschem Boden, Olympia und Solheim Cup ja schon einiges an großartigen Events. Aber was richtig cool wäre: ein Teamvergleich der größten Stars aus PGA und DP World Tour gegen Greg Normans ausgewählte LIV-Jungs. Modus: ähnlich dem Ryder Cup. So einem Spektakel wäre der größte Medienrummel garantiert, den ein Golfturnier jemals gesehen hat. Wunschzettel für die Lieblingspaarungen im Vierer: McIlroy/Hovland gegen Reed/Rahm; Lowry/Straka gegen Koepka und DJ; Fleetwood/Scheffler gegen Stenson/Garcia. Und so weiter. Herrlich. Es braucht nur noch einen Termin. Notfalls eben erst 2025. Und einen Namen sowie ein Motto, das überall verhashtagt wird, muss her. Vorschlag: Trophy of Titans - Golf but prouder. Ist ja nur ein Wunsch.

Felix Grewe: Siems Major-Sieg

In einer perfekten Welt feiern wir im kommenden Jahr endlich wieder einen deutschen Major-Sieg. Wer triumphiert, ist für mich zweitrangig - ich gönne es allen. Müsste ich wählen, würde ich mich für Marcel Siem entscheiden. Er ist ein starker Typ, finde ich. Und er kann an guten Tagen phänomenal spielen. Stellen Sie sich dieses Szenario einmal vor: Siem am Schlusstag in einem der Top-Flights mit Leuten wie Scheffler, McIlroy, Rahm, Hovland & Co. Doch anders als 2021, als Siem tatsächlich schon einmal vor der letzten Runde bei der Open in den Top Ten platziert war, dreht er diesmal richtig auf. Spielt wie im Rausch, schockiert seine Kollegen und verzückt die Fans. Am Ende locht er einen eigentlich unlochbaren Ball zum Titel. Ungläubig reckt er die Arme in die Luft, fällt dann auf die Knie. Er ist plötzlich ein Superstar. Die BILD titelt: „Wir sind GOLF!“ Und auf Golf.de feiern wir den neuen Helden tagelang mit einem Special. Alles Quatsch? Vielleicht. Ist mir aber egal. Denn Wünsche müssen nun mal nicht realistisch sein. Deshalb träumen wir doch einfach mal...

Marcel Siem - Major-Sieger 2024: Das wär's! | © Ion Alcoba/Getty Images

Sebastian Burow: Olympia-Gold für Germany

Wenn nur einer unserer Wünsche in Erfüllung ginge und alles andere so halbwegs im Rahmen verliefe, dürften wir uns wohl schon nicht beschweren. Natürlich haben unsere Top-Golfer im Jahr 2023 die Messlatte ziemlich hoch gelegt und eine starke Erwartungshaltung geschürt. Also mein Wunsch für das Olympia-Jahr wäre Golf-Gold für Schwarz-Rot-Gold. Hoch gegriffen - ein Platz auf dem Treppchen wäre auch schon ein Träumchen und würde dem Golfsport in der Gesamtwahrnehmung bestimmt ganz gut tun. Ansonsten: keine zu heftige Extremwetterlage (Überschwemmungen/Trockenheit), viele verletzungsfreie und kurzweilige Golfrunden auf all unseren Plätzen, Willkommenskultur und viele Neugolfer, die sich für das Spiel und Clubleben begeistern können.

Detlef Hennies: Mehr Lockerheit

Ich wünsche mir, dass wir uns alle rund um unser Golfspiel im kommenden Jahr ein bisschen zurücknehmen. Ansprüche runter, Achtsamkeit und Dankbarkeit auf. Freuen wir uns über jede Runde, die wir mit Friede, Freude und anschließend auch mal Eierkuchen drehen dürfen. Genießen wir den Luxus, uns über 18 Löcher und vier Stunden (noch ein Wunsch für 2024: nicht trödeln!) vorrangig auf die landschaftliche Schönheit, Schwungverläufe oder Puttlinien konzentrieren zu können. Mit der richtigen Einstellung gewinnen am Ende alle, unabhängig davon, welche Dramen sich eventuell auf den Scorekarten abgespielt haben. Golf ist ein Spiel, das Charakter bilden, Demut lehren und unfassbar viel Spaß machen kann, wenn man es nicht zu ernst nimmt. Und sich selbst erst recht nicht!

Die Golf.de-Redaktion wünscht ein fröhliches und friedliches Weihnachtsfest 2024!