LIV-Mitglieder dominieren die DP World Tour

Fünf Siege in sechs Turnieren – Gäste aus der LIV Golf League sichern sich aktuell die Titel auf der DP World Tour und sammeln fleißig Weltranglistenpunkte.

Wer bei Turnieren der LIV Golf League abschlägt und gleichzeitig seine Mitgliedschaft auf der DP World Tour aufrechterhält, der muss seine Ausflüge teuer bezahlen. Für einige große Namen wie Sergio Garcia, Ian Poulter, Lee Westwood oder auch Martin Kaymer war dies ein Grund, sich als Mitglied zu verabschieden. “Es war ein trauriger Tag für mich und ein emotionaler Moment nach 17 Jahren Mitgliedschaft”, so der 38-Jährige im vergangenen Jahr bei Golf.de über sein Aus. Alleine für das Jahr 2022 hatte ihn die Tour mit einer Geldstrafe von 450.000 Euro sowie einer Sperre über vier Turniere belegt. 

Trotz der Sanktionen war es einigen LIV-Spielern möglich, bei den ersten Turnieren der neuen Saison anzutreten. Der Hintergrund: Die Turniere in Australien, Südafrika und Mauritius waren entweder mit der PGA Tour of Australasia oder der Sunshine Tour co-sanktioniert und erlaubten es einigen „Abtrünnigen”, ins Feld zu rutschen, und – im Gegensatz zur LIV Golf League – um Weltranglistenpunkte zu spielen. Auch über Einladungen sind Starts für Spieler aus der von Saudi-Arabien finanzierten Liga weiterhin machbar. 

Lee die einzige Ausnahme

So kam es, dass ausgerechnet die LIV-Größen Joaquin Niemann (Australian Open), Dean Burmester (Joburg Open, South African Open Championship) und Louis Oosthuizen (Alfred Dunhill Championship, Mauritius Open) fünf der ersten sechs Turniere für sich entscheiden konnten. Min Woo Lee war mit seinem Sieg bei der Australian PGA Championship die einzige Ausnahme. 

Darüber hinaus nahm eine Gruppe von Mitgliedern der DP World Tour zuletzt auch am LIV-Aufstiegsturnier in Abu Dhabi teil, bei dem es um drei Plätze für die kommende Saison der LIV Golf League ging. Zuvor hatte die DP World Tour die Spieler darüber informiert, dass die Teilnahme sanktioniert werden würde. Unter den drei Qualifikanten war auch der Finne Kalle Samooja, Gewinner der Porsche European Open 2022. 

Die PGA Tour hat diesbezüglich strengere Regeln: Wer zu LIV wechselt, der darf bei regulären Turnieren nicht mehr teilnehmen. Allerdings erhielten einige Mitglieder wie Jason Dufner oder Chris Stroud die Erlaubnis, beim LIV-Quali-Event dabei zu sein.