Tour-Report
Chefkoch Lee, LET-Finish und Meister Burmester
27. November 2023 , Thomas Kirmaier
Die DP World Tour eröffnet die neue Saison mit zwei Heimsiegen, während die LET die Runde 2023 in Andalusien beendet. Die besten Deutschen heißen Alex (Knappe und Försterling), Tiger Woods macht eine Bekanntmachung und Tommy Fleetwood besucht die Formel 1. Der Tour-Report der ersten Adventswoche.
Ladies European Tour: Andalucia Open de Espana
Real Club de Golf Las Brisas, Marbella, Spanien
Aditi Ashok hat das Saisonfinal-Event der Ladies European Tour gewonnen. In einem spannenden Showdown lieferte sich die Inderin ein Duell mit der Niederländerin Anne Van Dam, das sie schließlich dank drei Birdies auf den letzten vier Löchern für sich entschied. Ashok siegte bei der Andalucia Open de Espana mit einer bogeyfreien 66 und gesamt -17 vor ihrer Konkurrentin Van Dam (-15) und der Spanierin Ana Pealez Trivino (-13).
„Ich bin froh, dass es auf den Back Nine so gut gelaufen ist. Wir haben uns einen großen Kampf geliefert“, so die zweifache Olympia-Teilnehmerin Ashok. Beste Deutsche beim letzten Turnier der Saison war Mallorca-Siegerin Alexandra Försterling (National Team Germany), die mit gesamt -4 Rang 21 teilt. Die Ergebnisse der anderen Deutschen: Laura Fünfstück (T44/+3), Sophie Witt und Patricia Isabel Schmidt (je T68/+12) sowie Leonie Harm (T72/+14). Die Thailänderin Trichat Cheenglab holt sich indes den LET-Gesamtsieg. Die 28-Jährige ist nach Atthaya Thitikul (ebenfalls Thailand) und Linn Grant (Schweden) der dritte Tour-Neuling in Folge, der gleich im ersten Jahr das Race to Costa del Sol gewinnt.
DP World Tour: Joburg Open
Houghton GC, Johannesburg, Südafrika
Mit drei Schlägen Rückstand auf den Führenden Thriston Lawrence war er in die Schlussrunde gegangen, mit elf Schlägen Vorsprung auf seinen Landsmann beendete er die Joburg Open: Dean Burmester hat das Heimspiel im Houghton GC gewonnen. Der 34-Jährige, der eigentlich in der LIV Golf Serie für das rein südafrikanische Team Stinger GC von Captain Louis Oosthuizen spielt, war über die National Spots ins Feld dieses Season-Opening-Events gekommen. Den fnalen Durchlauf beendete Burmester mit einer bogeyfreien 64 und holte sich mit gesamt -18 den Titel vor Landsmann Darren Fichardt (-15) – auch dank einer 62 in Runde zwei, die einen neuen Platzrekord markierte. Burmester, Fichardt und der Engländer Dan Bradbury (-13/Platz 3) lösen damit das Ticket für die Open Championship 2024 in Royal Troon.
Es war Burmesters dritter Sieg auf der DP World Tour. Zuletzt hatte er vor zweieinhalb Jahren bei der Tenerife Open triumphiert, als er den deutschen Nationalspieler Nicolai von Dellingshausen auf Rang zwei verwies. „Mein Team hat einen großartigen Job gemacht mit einer tollen Vorbereitung auf dieses Turnier, die sich ausgezahlt hat. Ich bin glücklich, zu Hause zu sein und vor diesem tollen Heimpublikum zu gewinnen. Ich wusste, dass ich gut spielen und etwas Besonderes schaffen muss. Glücklicherweise ist mir das gelungen“, so Champion Burmester, der nach diesem Sieg in seine neue Heimat fliegen wird. Erst im Januar war er mit Frau und Kindern in die USA gezogen.
Über ein gutes Resultat zum Auftakt der neuen Saison darf sich Alexander Knappe freuen. Der 34-jährige Paderborner hatte seine Tourkarte quasi auf den letzten Drücker über die Rangliste absichern können und startete die neue Saison direkt mit einem Birdie. Knappe konnte sich in Johannesburg durch die ersten drei Durchgänge hinweg steigern, musste sich am Ende aber mit einer 71 zufrieden geben. Das Schlussklassement führt den Deutschen damit bei gesamt -5 auf T24, was ihm erste Punkte im Race to Dubai 2024 beschert. Mit Tour-Aufsteiger Maximilian Rottluff und Nick Bachem waren die anderen zwei Deutschen im Feld der Joburg Open am Cut gescheitert.
DP World Tour: Fortinet Australian PGA Championship
Royal Queensland GC, Australien
Ein Hauch von Olympia wehte im Royal Queensland Golf Club, denn im Sommer 2032 sollen dort die Golf-Wettkämpfe bei den Spielen unter den fünf Ringen stattfanden. Bis dahin sind es noch ein paar Jahre und jüngst trafen sich die Pros der DP World Tour zum Event des Opening Swing der Saison 2024 Down Under. Während mit Marc Hammer (72, 75) und Philipp Katich (74, 74) die beiden deutschen Teilnehmer den Cut verpassten, machten die Publikumslieblinge die Musik.
Den Pott sicherte sich der 25-jährige Australier Min Woo Lee (64, 66, 66, 68), der sich mit gesamt -20 durchsetzte und den Siegerscheck in Höhe von gut 200.000 Euro sicherte. „Das ist unglaublich. Ich hatte zwar immer das Gefühl, dass ich gewinnen könnte, aber es hat eine Weile gedauert, bis ich wirklich über dem Berg war. Ich bin wirklich stolz auf mein Team. Rikuya ist wirklich ein guter Spieler und er klopfte immer wieder an die Tür. Aber ich wusste, wenn ich mein Ding machen würde, wird es reichen“, so Lee. Platz zwei ging an den Japaner Rikuya Hoshino (-17), Dritter wurde Marc Leishman (-16). 2013-Masters-Champion Adam Scott (-12) wurde Sechster.
Es ist Lees zweiter Sieg in nur fünf Wochen, nachdem er Mitte Oktober seinen dritten Profi-Sieg bei den Macao Open (Asian Tour) errungen hatte. Beim Turnier in Brisbane jubelte er in der Schlussrunde schon auf Partyloch 17, als er sich eine Kochmütze aufsetzte und lautstark mit den Fans feierte. Golffans Down Under haben ihren neuen Liebling, der auf Social Media schon als kommender Major-Sieger tituliert wird. Bei der US Open 2023 war er immerhin schon Fünfter geworden.
Das Zitat der Woche
„Das ist sehr viel lauter und schneller als das, was ich sonst so den ganzen Tag tue", erklärte Ryder-Cup-Held Tommy Fleetwood in einem Interview auf dem Yas Marina Circuit, wo am Sonntag das Formel-1-Rennen um den Großen Preis von Abu Dhabi stattfand. Fleetwood besuchte seinen britischen Landsmann und Formel-1-Pilot Lando Norris (McLaren Racing), mit dem er sich zum Golfen nach dem Rennen verabredet hat.
Was sonst noch passierte…
Bernd Wiesberger gibt bekannt, dass er von der LIV Golf Serie zurück auf die DP World Tour wechselt. Der Österreicher war einer der ersten Golfprofis, die sich vor zwei Jahren für die neu gegründete Saudi-Liga entschieden hatten. Nun ist der 38-Jährige auch einer der Ersten, die den umgekehrten Weg gehen. Die Reaktionen der Fans im Netz fallen sehr unterschiedlich aus.
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Und plötzlich rannten sie los und begeisterten die Zuschauermenge: In Runde drei der Australian PGA Championship lieferten sich die Caddies der beiden Australier Cam John und David Micheluzzi ein Rennen von Tee 17 bis zum Grün. Die Masse jubelte den beiden Sprintern (mit Bag!) zu, die damit an eine Tradition, die einst bei der Phoenix Open auf der PGA Tour ihren Ursprung fand, wieder aufleben ließen. Die Fans fanden es cool und forderten auf den Social-Media-Kanälen prompt mehr davon. Gewonnen hat übrigens Micheluzzis Caddie Benji Brewer, der mit einer klar höheren Übersetzung einen Start-Ziel-Sieg feierte.
Der Deutsche Golf Verband veröffentlicht den Turnierkalender 2024. Neben den Tour-Events auf deutschem Boden gibt es in der kommenden Saison hochklassigen Golfsport mit zahlreichen Highlights für Amateure und einigen Debüts. Die Sportsaison 2024 startet mit dem ersten Spieltag in der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf, der am Wochenende, 4./5. Mai ansteht, und schließt mit den Deutschen Jugendmeisterschaften Ende September (28./29.) auf sechs verschiedenen Anlagen.
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Nach seiner Fuß-OP wird Tiger Woods schon in dieser Woche bei der Hero World Challenge auf den Bahamas sein Tour-Comeback geben, wo er als Gastgeber auftritt. Nun gab der Superstar eine weitere Turnierteilnahme bekannt und die wird seine Fans besonders freuen: Vom 14. bis 17. Dezember wird der GOAT nämlich zum vierten Mal gemeinsam mit seinem Sohn Charlie die PNC Championship spielen. Beim Event in Florida werden zahlreiche Profigolfer gemeinsam mit Familienmitgliedern im Ritz-Carlton Golf Club (Orlando) gegeneinander antreten.
Traumschlag für Caroline Hedwall: Die Solheim-Cup-Heldin aus Schweden schießt in ihrer Auftaktrunde der Andalucia Costa del Sol Open in Marbella ein Hole-in-One. Auf dem 128 Meter langen Downhill-Par-3 des Real Club de Golf Las Brisas lochte sie direkt vom Tee weg ein. Ein Ass gelang auch dem Chilenen Joaquin Niemann bei der Australian PGA Championship – und zwar in Runde vier auf Bahn vier.
Zahl der Woche
134.500.000 – so viele Bälle der Sorte Pro V1 und Pro V1x werden pro Jahr von der Firma Titleist produziert. Hier geht’s zur Firmengeschichte.
DP World Tour
Zwei Heimsiege, Knappe in Top 25
26. November 2023
LET
Ashok gewinnt Saisonfinale, Rookie holt Double
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