Natur

Ein Hoch auf den Kiebitz


15. Oktober 2023 , Petra Himmel


Vogel des Jahres 2024: Kiebitz
Vogel des Jahres 2024: Kiebitz | © P.Himmel/Pixaby

Der Kiebitz ist der neue Star. Golfplätze hat der Vogel des nächsten Jahres längst als Lebensraum für sich entdeckt.

Der auffällige Vogel mit den lang abstehenden Federn am Hinterkopf, im Fachjargon Federholle genannt, hat sich bei der deutschen Wahl zum Vogel des Jahres gegen das Rebhuhn, die Rauchschwalbe, den Steinkauz und den Wespenbussard durchgesetzt. Ablösen wird der Kiebitz zum Jahreswechsel das Braunkehlchen, das 2023 im Mittelpunkt stand. 

Der Kiebitz gehört zu jenen Vögeln, die in Deutschland auf der Roten Liste als stark gefährdet gelistet werden. Sein Rückgang ist vor allem auf die Tatsache zurückzuführen, dass Moore und Feuchtwiesen, in denen er ursprünglich zuhause vor, inzwischen flächenmäßig stark zurückgegangen sind. Der Kiebitz hat sich daran zwar zumindest teilweise angepasst und brütet inzwischen auch in Wiesen und auf Äckern, trotzdem gilt sein Bestand als gefährdet. 

Golfplätze hat der Kiebitz längst als Lebensraum für sich entdeckt. Hier entdeckt man ihn häufig zwischen Streuobstwiesen, aber auch in Feuchtwiesen oder wechselfeuchten Wiesen, die als Ausgleichsflächen dienen, fühlt sich der Vogel ausgesprochen wohl. Als Brutplatz dienen oftmals auch große Wiesen neben den Fairways, die maximal ein bis zweimal im Jahr gemäht werden und ausreichend Sichtschutz gewähren. Der Kiebitz legt seine Eier, meist vier, nämlich bevorzugt in eine Bodenmulde. 

Gut möglich, dass der Golfer den Kiebitz auch auf einer Winterrunde entdeckt. Der Vogel fällt fachlich unter das Segment der Teilzieher. Zum Teil überwintern die Vögel bei milder Witterung in Deutschland, zum Teil ziehen sie aber auch nach Frankreich, Spanien, Großbritannien oder in die Niederlande. 

Erkennen lässt sich der „Vogel des Jahres 2024“ übrigens leicht. Er ist taubengroß und ein auffällig glänzendes Gefieder, das auch die töne Grün oder Violett enthält. Auffallend sind ihre Flugkünste: Meist dreht der Kiebitz Schleifen über seinem Revier und stürzt sich dann abrupt gen Boden, wobei der oftmals laut „Kie-wit“ schreit.