Regelfrage #41

Zwei Regeln gleichzeitig?


11. Oktober 2023 , Dietrich von Garn


Bernd Bequemlich
Bernd Bequemlich | © golfsupport.nl/Bert van der Toorn

In der Regelfrage der Woche widmet sich DGV-Regelexperte Dietrich von Garn einer „Regelproblematik“. Diesmal liegt Bernd Bequemlichs Ball in einem faustgroßen Loch; er kündigt einen Regelball an, erwischt einen unglücklichen Drop und weiß nicht weiter.

Die Situation: 

Bernd Bequemlich (der schon wieder!) findet seinen Ball im an sich gut gepflegten Semirough, wo dieser leider in einem faustgroßen Loch liegt, von dem nicht eindeutig klar ist, ob es sich um ein Tierloch oder einfach nur um eine schlechte Lage handelt.

So oder so, ohne einen Drop geht es hier nicht weiter, sei es straflos wegen eines Tierlochs oder mit Strafschlag für einen unspielbaren Ball. Da bietet sich ein Regelball an, und dann soll die Spielleitung nach der Runde auf den Platz fahren und sich über den Status dieser Vertiefung beraten.

Da Bernd aber etwas bequem ist, kündigt er an, einen Regelball spielen zu wollen, aber beide Bälle in einem zu spielen: Er droppt nur innerhalb einer Schlägerlänge, was ihm hier völlig ausreichend erscheint, obwohl er beim unspielbaren Ball zwei Schlägerlängen zur Verfügung hätte. Er nimmt den Ball aus dem Loch, droppt ihn innerhalb einer Schlägerlänge und sieht mit Entsetzen, wie der Ball wieder in das Loch springt.

Er schaut seine Mitspieler an, die sich mühsam ein Grinsen verkneifen. Und nun? Wenn es ein Freedrop gewesen wäre, müsste er ihn nun wiederholen, da der Ball in die Fläche zurückgerollt ist, von der Erleichterung in Anspruch genommen wurde. Bei „unspielbar“ wäre der Ball jedoch wieder „im Spiel“.

Die Lösung:

Am besten ruft Bernd ein Mitglied der Spielleitung zu dieser Situation dazu, damit sofort entschieden werden kann, worum es sich bei dem Loch handelt.

Ist das nicht möglich, sollte Bernd nun aber wirklich zwei Bälle spielen, damit er sie im Verlauf der Aktion auch jeweils nach der vorgesehenen Regel unterschiedlich behandeln kann.