Tour-Update

Im Golf geht's ganz schnell rauf und runter


15. September 2023 , Thomas Kirmaier


Für den US-Amerikaner Scott Stevens war die Saison eigentlich schon vorbei, jetzt liegt er plötzlich in Führung. © Alex Slitz/Getty Images
Für den US-Amerikaner Scott Stevens war die Saison eigentlich schon vorbei, jetzt liegt er plötzlich in Führung. © Alex Slitz/Getty Images

Die vier Deutschen starten mit Höhen und Tiefen in die Turniere der PGA und Korn Ferry Tour. Es kann jedoch ganz schnell wieder in einer andere Richtung gehen, wie die Story von Scott Stevens beweist.

Manchmal ist es verrückt im Golf. Manchmal spielt man einfach am besten, wenn man nichts, und zwar rein gar nichts, erwartet. So ungefähr war's bei Scott Stevens. Erst vor wenigen Tagen hatte der 26-Jährige ein ungewöhnliches Foto bei Insta gepostet, das ihn vor einer Toilettenschüssel zeigt. Eine Anspielung auf seine erfolglose und hoffnungslose Karriere auf der Korn Ferry Tour. Bei zehn aufeinander folgenden Events hatte er neunmal den Cut verpasst. Es lief nicht viel zusammen bei Stevens und er teilte mehr oder weniger das Ende seines Engagements auf der Tour mit und wolle im nächsten Jahr wiederkommen.

Und dann das: Bei der aktuell laufenden Simmons Bank Open in Tennessee hatten überraschend 15 Spieler, die vor ihm in der Rangliste stehen, abgesagt. Also war er drin, was er recht kurzfristig erfuhr und dann doch noch zum Platz von The Grove fuhr. Und siehe da: Plötzlich fielen die Birdies und Stevens teilt nach Runde eins des Korn-Ferry-Events die Führung mit einer 66 (-6). „Ich habe mir das ganze Jahr über so viel Druck gemacht und dachte schon, dass meine Saison vorbei sei. Jetzt bin ich einfach nur dankbar, dabei sein zu können und habe viel aus den letzten Tagen und Wochen gelernt“, so der junge Mann aus Chattanooga/Tennessee.


Es ist also ein Heimspiel. Und vor Freunden und Familie macht es natürlich noch mehr Spaß. Plötzlich sei ein Platz in der 120 Spieler umfassenden Nationwide Children’s Hospital Championship nächste Woche durchaus im Bereich des Möglichen. Ein Sieg auf The Grove würde ihn auf Platz 40 der Rangliste bringen - und vermutlich auch die Tour-Karte. Aber es sind noch 54 Löcher zu gehen, da sollte sich Stevens, für den die Saison ja schon vorbei war, bloß nicht wieder zu viel Druck machen.

Wie schnell es im Golf rauf und runter gehen kann, dass musste bei der Simmons Bank Open auch Jeremy Paul erleben. Der Deutsche lag nach vier Birdies auf den ersten elf Löchern in der Spitzengruppe, kassierte im Finish aber zu viele Schlagverluste. Am Ende wurde es eine 71 (-1) für den Zwillingsbruder von Yannik Paul, der ihm den geteilten 44. Platz nach der Auftaktrunde beschert. Einen Schlag mehr brauchte der zweite Deutsche im Feld: Der Münchner Thomas Rosenmüller liegt nach einer 72 (Par) auf T67.

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PGA Tour: Fortinet Championship

Silverado Resort, Kalifornien, 14. bis 17. September

1. Lucas Herbert Australien 63 (-9)
T86 Stephan Jäger 72 (E)
T105 Matti Schmid 73 (+1)

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