Natur

Klimafreundliche Golfanlagen liefern Mehrwerte für Golfer und Nicht-Golfer


11. September 2023 , Deutscher Golf Verband e.V.


Motiviert und kompetent: Die Mitglieder des Arbeitskreises klimafreundlicher Golfbetrieb trafen sich auf der Anlage des Universitäts-Golfclubs Paderborn.
Motiviert und kompetent: Die Mitglieder des Arbeitskreises klimafreundlicher Golfbetrieb trafen sich auf der Anlage des Universitäts-Golfclubs Paderborn. | © Helmut Böhmer

Der Arbeitskreis klimafreundlicher Golfbetrieb definiert erste Ziele und Ausrichtung.

„Der Auftakt hätte nicht besser sein können, unser erster Workshop war geprägt von motivierten Teilnehmern, ambitionierten Zielen, vor allem aber einem beeindrucken Willen zur Kooperation.“ Mit diesen Worten zog Dr. Sabine Köhler, Vorsitzende des Arbeitskreises „klimafreundlicher Golfbetrieb“ ein positives Resümee des eineinhalbtägigen Workshops, der beim Haxterpark Paderborn Anfang September stattfand.

Der Arbeitskreis, der seit dem Frühjahr 2023 besteht, und sich mit den wichtigsten Nachhaltigkeits-Themen rund um einen zukunftsorientierten Golfbetrieb befasst, die nicht bereits von den DGV-Arbeitskreisen Wasser, integrierter Pflanzenschutz und Biodiversität abgedeckt werden, nutzte die Tagung, um wesentliche Kernelemente der Arbeit zu definieren. „Wichtig ist für uns einerseits die Ansprache der verschiedenen Zielgruppen innerhalb der Golfszene, andererseits aber auch die Wahrnehmung des Golfsports in der breiten Öffentlichkeit“, machte Köhler klar. Angesichts der zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels müssten Themen wie Ressourcenschonung oder Extremwetter genauso diskutiert werden, wie eine Unterstützung von Golfanlagen, um eine klimaresiliente Aufstellung der Anlagen zu ermöglichen und somit einen positiven Beitrag zum Klimaschutz der jeweiligen Region zu leisten. Daneben spielt das Thema Kommunikation sowohl in Richtung der Golfer als auch zum Nicht-Golfer für den Arbeitskreis eine wichtige Rolle.

„Neben den drei bestehenden Arbeitskreisen ist der AK klimafreundlicher Golfbetrieb angesichts der Folgen des Klimawandels, aber auch der Herausforderung des CO2-Reportings oder der Umstellung auf erneuerbare Energien für den Deutschen Golf Verband unbedingt nötig,“ erklärte Alexander Klose, Mitglied des Präsidiums und Vorstand Recht & Services beim DGV. Die Diskussion über die Methodik zur Entwicklung einer langfristigen Nachhaltigkeitsstrategie sei dabei einer der Punkte, die für den DGV besonders wichtig sei. Daneben gehe es dem DGV vor allem auch „um lösungsorientierte Ansätze, mit denen der einzelne Golfclub gut arbeiten kann.“

Wie sieht die Umstellung auf erneuerbare Energien für eine Golfanlage aus? Im Haxterpark Paderborn hat diese Transformation bereits begonnen.
Wie sieht die Umstellung auf erneuerbare Energien für eine Golfanlage aus? Im Haxterpark Paderborn hat diese Transformation bereits begonnen. | © Helmut Böhmer


Im Rahmen des Workshops in Paderborn wurde bereits deutlich, dass die Ausrichtung der einzelnen Arbeitskreis-Mitglieder eine kompetente Gestaltung der diversen Themengebiete ermöglicht. Horst Schubert, Ex-Geschäftsführer des G&CC Seddiner See, sowie Helmut Böhmer, Geschäftsführer des Haxterparks Paderborn bringen jahrelange Expertise in der Führung von nachhaltig ausgerichteten Golfanlagen mit. Sven Christiansen, Präsident des GC Lohersand hat einen tiefgehenden Einblick in die Führung eines klassischen Vereins und André Kette, Geschäftsführer des Baden-Württembergischen Golfverbandes ist mit der Sichtweise von Clubs und einem Verband bestens vertraut. Petra Himmel, Journalistin und Expertin für Nachhaltigkeit im Sport, sowie Gründerin des Online-Magazins Golf Sustainable liefert weitreichende Erfahrung im Bereich der Kommunikation.

„Uns alle eint das dezidierte Interesse an Maßnahmen zur Bewältigung von Klimafolgen allgemein und im Hinblick auf den Golfbetrieb und -sport“, zeigte sich Dr. Sabine Köhler, selbst promovierte Klimaforscherin erfreut von den konstruktiven Diskussionen und Projektvorschlägen zum Auftakt.

„Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass unsere Golfanlagen in Deutschland bereits klimafreundlich sind“, kommentierte Marc Biber als Abteilungsleiter für Umwelt & Platzpflege die Tätigkeit des neuen Arbeitskreises vor Ort. „Ich bin mir aber sicher, dass der Arbeitskreis hier noch weitergehenden Input liefern wird“. Eine enge Verzahnung mit Felicitas Bartsch als Nachhaltigkeitsmanagerin des Deutschen Golf Verbandes, die ebenfalls in Paderborn vor Ort war, ist geplant.

Der Haxterpark Paderborn als Schauplatz des ersten Workshops war dabei nicht zufällig gewählt. Die stadtnahe Anlage gilt in Deutschland als Parade-Beispiel für die Umsetzung des Themas „Inklusion“ und überzeugt außerdem beim Thema Ressourcenschonung und neue Energien. „Mir schwebt immer vor, dass diese Golfanlage komplett autark wird“, erklärte Geschäftsführer Helmut Böhmer seine Vision. Seine praktische Erfahrung in der Umsetzung soll in Zukunft bei den Projekten des Arbeitskreises klimafreundlicher Golfbetrieb positiven Niederschlag finden.

Transparenz bei der Arbeit ist für Dr. Sabine Köhler dabei ein wichtiges Ziel. „Greenwashing ist für den Arbeitskreis ein No-Go. Wir wollen zeigen, dass ein klimafreundlicher Golfsport für Golfer wie Nicht-Golfer Mehrwerte bringt und scheuen dabei auch kritische Diskussionen nicht. Der Golfsport steht sicherlich vor ökologischen, ökonomischen und gesellschaftspolitischen Herausforderungen, an deren Bewältigung wir arbeiten.“

Standortgerechte Pflege bedeutet Förderung der Biodiversität und Ressourcenschonung: Ein großer Graben mit trockenresistenten Pflanzen ist eines der besonderen Umweltmerkmale der 18-Löcher-Anlage
Standortgerechte Pflege bedeutet Förderung der Biodiversität und Ressourcenschonung: Ein großer Graben mit trockenresistenten Pflanzen ist eines der besonderen Umweltmerkmale der 18-Löcher-Anlage | © Helmut Böhmer