Ryder Cup

„Natürlich enttäuscht“: Paul reagiert auf Nicht-Nominierung


5. September 2023 , Daniel Dillenburg


Schnupperte an seinem Ryder-Cup-Debüt: Yannik Paul.
Schnupperte an seinem Ryder-Cup-Debüt: Yannik Paul. | © golfsupport.nl/Richard Martin-Roberts

Yannik Paul erhält keine der sechs Wildcards von Kapitän Luke Donald und kann damit nur zuschauen, wie Team Europa um den Ryder Cup in Rom kämpft. Der Deutsche zeigt sich enttäuscht, aber auch selbstkritisch.

Am Montagnachmittag fiel endlich die Entscheidung: Luke Donald verkündete seine sechs Captain’s Picks für den Ryder Cup in Rom. Auch aus deutscher Sicht wurde mit Spannung auf die Verkündung geblickt. Denn mit Yannik Paul stand ein Spieler des Elite Team Germany in der engeren Auswahl. Nach Bernhard Langer und Martin Kaymer wäre der 29-Jährige der dritte deutsche Ryder-Cup-Teilnehmer gewesen.

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Genügend Argumente für einen Pick hatte Paul eigentlich gesammelt. Seit seiner Rookie-Saison 2022 erreichte er zwölf Mal die Top Ten bei einem DP-World-Tour-Event. Im Oktober des vergangenen Jahres gewann er die Mallorca Golf Open und allein in dieser Saison wurde er zwei Mal Zweiter. Im Race to Dubai Ranking belegt Paul den elften Platz. Zudem fehlte nicht viel, um sich über das European Points Ranking direkt für das Team zu qualifizieren. Lange Zeit lag er hier auf Rang drei und damit auf Kurs Ryder Cup. Erst vor einigen Wochen wurde Paul vom Schotten Robert MacInytre verdrängt, der sich letztlich das Ticket knapp vor dem gebürtigen Frankfurter sicherte.

„Nicht gut genug“

Paul hatte seine Qualifikation selbst in der Hand. Mit einem Top-Drei-Finish beim Omega European Masters in der vergangenen Woche wäre er auf den letzten Metern an MacInytre vorbeigezogen. Paul wurde geteilter 20. und musste auf einen Anruf von Donald hoffen. Der blieb jedoch aus. Stattdessen erhielten Shane Lowry, Tommy Fleetwood, Justin Rose, Ludvig Aberg, Nicolai Höjgaard und Matt Fitzpatrick die Wildcards.

Pauls Traum und die Hoffnung deutscher Golffans war zerplatzt – oder zumindest aufgeschoben. Denn dass der DP-World-Tour-Sieger vielleicht schon in zwei Jahren in Bethpage dabei sein könnte, daran besteht aufgrund seiner unglaublichen Konstanz der vergangenen beiden Jahre kein Zweifel. Wenige Stunden nach Donalds Verkündung überwog bei Paul aber die Ernüchterung. Bei Twitter schrieb er: „Ich bin natürlich enttäuscht, dass ich es nicht in die Mannschaft geschafft habe. Wenn man 90 Prozent der Zeit auf dem dritten Platz liegt, will man auch im Team sein. Ich habe die letzten Events einfach nicht gut genug gespielt, um mir diesen Platz zurückzuholen.“

Dem europäischen Ryder-Cup-Team wünsche er aber natürlich dennoch viel Glück. „Bringt den Cup zurück.“ Nach der deutlichen Niederlage in Wisconsin (19 zu 9) strebt Europa eine Wiedergutmachung an. Gerne hätte Paul daran mitgewirkt.

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