Ein ganz besonderes Wochenende für Langers Heimatclub

Es ist der Club, in dem für Bernhard Langer alles begann. Der GC Augsburg ist Gastgeber der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft der Mädchen AK 16, die just an jenem Tag entschieden wird, an dem der große Star seinen 66. Geburtstag feiert.

Yannick Ludwicki und sein Team waren gut beschäftigt. Nicht nur, weil es eine Deutsche Mannschaftsmeisterschaft zu organisieren gibt. Nein, das Wetter hat dem Gastgeber der besten Mädchenteams AK16 einen Streich gespielt. Kurz vor den ersten Drives des Turniers zog nachts ein schweres Gewitter durch Bayern – und die Schwaben erwischte es besonders hart. Im GC Augsburg fielen ganze Bäume um. Nur dank der tatkräftigen Unterstützung von fleißigen Helfern konnte die Anlage in Rekordzeit wieder bespielbar gemacht werden. Damit nicht genug: Am Samstag, als die Vierer gespielt wurden, zogen erneut schwere Gewitter durch, die sogar für einen Stromausfall im Club sorgten.  Da ist Engagement gefragt in jenem Club, der einen ganz Großen hervorgebracht hat.

Für Bernhard Langer, Rekordmann der PGA Tour Champions, hat hier, in Burgwalden, damals alles begonnen. Der Star lebt seit vielen Jahren mit Familie in Florida, feiert am 27. August seinen 66. Geburtstag und stattete seiner Heimat vor wenigen Tagen noch einen Besuch ab. Über die Stippvisite des Ehrengastes freuten sich natürlich auch Clubpräsident Jakob Schweyer und Dr. Jasmin Fischer (Vorstand Jugend), die sich mit Langer gerne für ein gemeinsames Foto ablichten ließen.

Egal, aus welcher Himmelsrichtung man kommt, wer zum GC Augsburg will, muss durch den Wald. Vorbei an Laub- und Nadelbäumen, an Weihern, Bachläufen und Wiesen erreicht man sein Ziel und findet sich in einem Idyll wieder, das an ein gallisches Dorf erinnert. Der GC Augsburg ist eingebettet in eine Märchenlandschaft. Das passt, denn vor knapp 60 Jahren begann dort die Never-Ending-Story des nach wie vor größten deutschen Golfers aller Zeiten.

Im Clubhaus des GC Augsburg hängen zahlreiche Bilder von Bernhard Langers größten Erfolgen. | © DGV/Kirmaier

Bernhard Langer hat sein Geburtshaus im benachbarten Anhausen, einem Teil der Gemeinde Diedorf, keine zehn Autominuten vom GC Augsburg entfernt. Natürlich ist der zweifache Major-Sieger mit zahlreichen deutschen Clubs eng verbunden, aber hier, im GC Augsburg, in Burgwalden, hat im Sommer 1965 alles seinen Anfang genommen. „Bernhard Langer besucht uns meist einmal im Jahr im Sommer, wenn seine Mutter Geburtstag feiert. Es ist immer wieder eine große Freude“, erzählt Clubmanager Yannick Ludwicki. Wenn der Star in der Nähe ist, sei er auch schon mal in einem Supermarkt ganz in der Nähe gesichtet worden. Warum auch nicht?

Es ist immer wieder Langer, von dem man sich auf der Terrasse, im Sekretariat, in den Umkleiden diese berüchtigten Storys vom berühmtesten „Stallpferd“ erzählt. Natürlich voller Stolz. Nicht umsonst erinnern Bilder, Bücher, Pokale, Schläger und vieles mehr an Langer und seine erfolgreichste Zeit in den 80er und 90er Jahren. Und sogar noch früher, denn das Foto des 18-jährigen Langer, der 1975 den Deutschen Meistertitel gewann, dürften noch nicht viele gesehen haben. Die blonden Locken und das strahlende Lächeln hat der Star noch heute. Die Schlaghosen von damals sind inzwischen unten deutlich enger geworden.

Golferisch und landschaftlich ist der Kurs eine Herausforderung. Eine clevere Spieltaktik und präzises Spiel sind von Vorteil auf diesem schmalen Parkland-Course inmitten des Naturparks Westliche Wälder. Seit der Gründung im Jahr 1959 treffen sich Golfer aus der Region im GCA und genießen die Ruhe im Südwesten der Schwaben-Metropole. Der Club fördert die Jugend und gehört zu den Leading Golf Clubs of Germany. Clubhaus und Restaurant sind vielleicht nicht auf dem modernsten Stand, aber hier schwingt Nostalgie mit. „Ja, es gibt Golfer, die hierher kommen und einmal den Heimatplatz Langers spielen wollen“, erklärt Clubmanager Ludwicki.

Und wenn ihr Bernhard wieder einen Rekord bricht, was zuletzt ja des Öfteren vorkam, dann erzählen sie sich wieder die Geschichten von einem, der aus den Wäldern von Burgwalden hinauszog, um die Golfwelt zu erobern. Von einem, der schon lange weg ist, aber irgendwie noch immer zu ihnen gehört. Davon durften sich zuletzt auch Deutschlands beste Mädchenteams bei der nationalen Meisterschaft AK16 überzeugen (siehe Artikel nach den Vierern). Zeit genug, um die Bilder Langers auf den Gängen zu bestaunen hatten sie, weil sie vor dem Gewitter ins Clubhaus flüchten mussten.