C. Pizarro
Botschafter für Golf? „Das wäre eine Ehre für mich!“
14. Juli 2023 , Redaktion Golf.de
Mit dem Golfspielen hat Fußball-Star Claudio Pizarro schon als Bub in Peru begonnen. Nach seinem Karriere-Ende findet der 44-Jährige mehr Zeit, eine Runde auf dem Platz zu drehen. Am liebsten mit Thomas Müller. Pizarros Saisonziel: einstellig werden.
Claudio Pizarro ist eine Legende des FC Bayern. Der Peruaner holte in seiner Zeit beim deutschen Rekordmeister sechsmal die Schale, fünfmal den DFB-Pokal, wurde 2013 Champions-League-Sieger sowie FIFA-Klub-Weltmeister und 2001 Weltpokal-Sieger. Er spielte ebenso für Werder Bremen und kurzzeitig auch beim FC Chelsea und für den 1. FC Köln. Pizarro hält in der Bundesliga mehrere Rekorde: Er ist der am häufigsten eingesetzte ausländische Spieler, der älteste Bundesliga-Torschütze, der erste Spieler der Bundesliga-Geschichte, der in 21 Kalenderjahren in Folge mindestens einen Treffer erzielt hat. Und jetzt? Klar. Spielt er leidenschaftlich gerne Golf.
Pizarro ist inzwischen 44 Jahre alt und dreifacher Familienvater. Er erzählt Golf.de, dass er bereits als Kind in Peru angefangen hat zu golfen. „Mein Vater hat viel Golf gespielt. Er hatte Handicap 11, als er jung war. Er hat mich auf den Platz gebracht. Am Anfang war ich sein Caddy, habe seine Schläger getragen. Da war ich so elf oder zwölf. Dann habe ich mit einem Pro trainiert und da kam die Lust.“ In seiner aktiven Zeit als Fußballer habe er leider nicht so viel Zeit gehabt, Golf zu spielen. Aber immer, wenn er es auf den Platz schaffte, habe es ihm viel Spaß gemacht. „Du spielst nur gegen dich. Ich muss mich immer fordern, besser zu werden. Das brauche ich in meinem Leben. Deswegen liebe ich Golf.“
Mitglied ist er im Golfclub Schloss Egmating und im Golfclub München Valley. Aktuell hat Claudio Pizarro Handicap 12. Sein Ziel: „Ich hoffe, ich schaffe es noch dieses Jahr, einstellig zu werden.“ Er wolle einige Pro-Stunden nehmen und trainieren. Seine drei Kids – inzwischen 23, 21 und 17 Jahre alt – sind (noch) nicht mit dem Golf-Virus infiziert. „Mein Großer spielt ein bisschen. Wenn wir quatschen wollen, dann gehen wir zum Golfen.“ Seine Frau Karla war einmal auf der Range. „Sie hat gut ausgesehen! Und sie trifft den Ball okay. Aber leider hat es sie nicht gepackt.“
Gerne geht er vor allem mit Thomas Müller auf den Platz – „nur hat er leider nicht so viel Zeit. Er spielt Handicap vier oder fünf. Der ist verrückt! Der trainiert viel, hat eine Wand zu Hause, in die er schlagen kann, und einen TrackMan, glaub ich. Der ist wirklich ein Golf-Freak!“ Zudem teilen die beiden Fußballer ein weiteres Hobby: Pferde. „Aber er hat andere Pferde, mehr Springpferde. Und ich habe Rennpferde. Wir haben auch ein Rennpferd zusammen. Das ist inzwischen Mutter. Und jetzt haben wir das Kleine zusammen.“ Seine Pferde in Peru haben deutsche Namen: Marienplatz, Allianz Arena, Klassenerhalt, Müller (nach Gerd Müller). „Ich habe immer versucht, deutsche Namen nach Peru zu bringen. Das ist wirklich schwierig für die Leute, die die Rennen kommentieren, weil sie die deutschen Namen schlecht aussprechen können. Aber für mich war es immer wichtig, diese Verbindung zu haben.“
Ex-Bayern-Boss Uli Hoeneß hat Claudio Pizarro den Spitznamen „Schlitzohr“ verpasst – in Anspielung auf sein Fußballspiel. Ist Pizarro auch beim Golfen ein Schlitzohr? „Ich versuche es, aber ist es schwer“, sagt er und lacht. „Beim Fußball kann ich Situationen aufgrund meiner Erfahrung einschätzen. Das ist manchmal ein psychologisches Spiel. Das ist es im Golf auch, glaube ich. Du musst sehr stark im Kopf sein. Aber du musst auch gut spielen können, sonst geht nichts. Und dazu fehlt es mir noch ein bisschen…“ Trotzdem: Claudio Pizarro ist Botschafter für den FC Bayern – könnte er sich auch vorstellen, Botschafter für Golf zu sein? „Ja, natürlich. Das wäre eine Ehre für mich!“
Claudio Pizarro – ehemaliger Profi-Fußballer, leidenschaftlicher Golfer und Pferdefan. Da fehlt doch noch was? „Ich bin der beste peruanische Schafkopfspieler“, sagt er von sich selbst und lacht. „Weil ich wahrscheinlich der einzige bin…“ Im Bus bei den Fahrten zu den Auswärtsspielen habe er regelmäßig gespielt, anfangs mit Giovane Elber, Roque Santa Cruz und Stefan Effenberg, am Ende mit Philipp Lahm, Thomas Müller und Manuel Neuer. „Das war unser Tisch.“ Und war hat gewonnen? „Na, ich!“
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