Team-EM
Deutschland nach Auftakt im Mittelfeld, Christensen mit Traumrunde
11. Juli 2023 , Marcel Czack
Die deutschen Herren starten bei der Team-EM in Belgien mit einer soliden Leistung. Das Mannschaftsergebnis von acht unter Par bringt die Bundesadler nach der ersten von zwei Zählspielrunden auf den elften Rang. Tiger Christensen spielt mit einer bogeyfreien 64 die beste Runde im gesamten Spielerfeld.
Lasne/Belgien – Tiger Christensen ist der Mann des Tages. Der 19-Jährige vom Hamburger Golf Club Falkenstein benötigte für die Auftaktrunde der Team-EM der Herren m Royal Waterloo Golf Club nur 64 Schläge und blieb damit um acht Zähler unter Platzstandard. Auf seiner Runde notierte er acht Birdies, denen keine Schlagverluste entgegenstanden.
„Am ersten Tag probiert man natürlich immer, gut reinzukommen und eine Message an die anderen Teams zu senden. Ich bin heute ganz gut in die Runde gestartet, habe meine Birdie-Chancen genutzt und lag fünf unter nach Neun“, sagte Christensen. „Auf den Back Nine hab ich das gute Spiel auch fortgesetzt, nur ein paar Putts sind nicht gefallen. Obwohl ich auf den beiden letzten Löchern – zwei Par 5s, die sehr gute Möglichkeiten bieten – keine Birdies gespielt habe, bin ich mit meiner Runde sehr zufrieden.“
Christensen, der sich erst vergangene Woche im Final Qualifying sensationell das Ticket zur Open Championship in Hoylake gesichert hatte (20. bis 23. Juli im Royal Liverpool Golf Club), führt die Einzelwertung mit einem Schlag Abstand auf den amtierenden Einzel-Europameister José Luis Ballester aus Spanien sowie den Niederländer Jack Ingham an.
Starkes Finish am Nachmittag
Das zweitbeste Ergebnis der Deutschen brachte Tim Tillmanns vom GC Hösel mit einer 69 (-3) ins Clubhaus. Tillmanns war einer von drei Deutschen, die die Schlusspassage für Schlaggewinne nutzen konnten, indem er auf den Bahnen 17 und 18 Birdies spielte. Yannick Malik (GC St. Leon-Rot) tat es Tillmanns gleich, während Teamkamerad Wolfgang Glawe vom GC Mannheim-Viernheim mit Birdie und Eagle sogar drei Schläge zum Schluss der Runde gutmachen konnte.
„Das tolle Finish unserer Jungs mit Nachmittags-Startzeiten gibt uns ein super Momentum ins Team. Die Stimmung ist gut und wir freuen uns auf morgen, da wollen wir unbedingt noch etwas zulegen, um im Matchplay in den ersten Flight zu kommen“, sagte Team-Kapitän Moritz Lampert und ergänzte: „Es ist ja insgesamt noch sehr eng, zwischen den Elften und den Führenden liegen nur sieben Schläge. Also wird morgen nochmal um alles gespielt und das Feld wird sich bestimmt nochmal durchmischen.“
Teamwertung
1. Dänemark -15
2. Spanien -15
3. Schweden -14
4. Niederlande -13
5. Italien -13
11. Deutschland -8
Einzelscores
Tiger Christensen 64 / -8
Tim Tillmanns 69 / -3
Wolfgang Glawe 71 / -1
Carl Siemens 73 / +1
Yannick Malik 75 / +3
Jonas Baumgartner (81 / +9)
Der Modus bei der Team-EM
Die Team-EM läuft über fünf Tage und jedes Team besteht aus sechs Spielern. An den ersten beiden Tagen werden zwei Runden Zählspiel-Qualifikation gespielt. Die fünf besten Ergebnisse jeder Runde zählen für das Teamergebnis – das höchste Ergebnis wird hingegen jeweils gestrichen. Die besten acht Teams aus der Zählspiel-Phase qualifizieren sich für den „Flight A“. Nur hier wird um die Meisterschaft und die weiteren Platzierungen gekämpft. Die nächsten acht Teams treten in Flight B an, die restlichen Teams in Flight C.
An den dann folgenden drei Tagen treten die Nationen im Matchplay gegeneinander an. Es werden vormittags zwei Vierer und nachmittags fünf Einzel ausgespielt. In der ersten Matchplay-Runde, dem Viertelfinale, spielt das beste Team der Zählspiel-Qualifikation gegen Platz acht. Platz zwei spielt gegen Platz sieben und so weiter. Die jeweils siegreichen Mannschaften rücken in ihren Gruppen vor und spielen weiter um den Titel der Europameister.
Die unterlegenen Teams und alle, die keine Chance auf Medaillen haben, spielen das Turnier in einem vereinfachten Format weiter. Hier werden lediglich noch ein Vierer und vier Einzel gegeneinander ausgetragen, um die endgültige Platzierung zu ermitteln. Wer die Europameisterschaft gewinnen will, muss sich also zunächst für den Flight A qualifizieren und dann alle drei Matchplay-Runden gewinnen. Aber es geht nicht nur um das Siegen, denn zumindest bei den Herren- und Jungenturnieren steigen die letzten drei Mannschaften ab und starten in der Saison 2024 in der Division 2.
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