GBGO 2023
Wiedemeyer bleibt vorne
2. Juni 2023 , Christopher Tiess
Am zweiten Tag der German Boys & Girls Open kann Titelverteidiger Tim Wiedemeyer (Münchener GC) seine Spitzenposition behaupten und die Führung leicht ausbauen. Die dichtesten Verfolger sind Jakub Janda (CZE) und Jakob Lotschak (AUT) mit drei Schlägen Rückstand.
St. Leon-Rot. Um 12:30 Uhr begann Tim Wiedemeyer seine zweite Turnierrunde. Der Platz Rot stand dieses Mal für die insgesamt 113 Jungen an - und der Titelverteidiger startete von Tee 10. Erneut war er mit dem Ukrainer Lev Grinberg und dem Engländer Alexander Rowland unterwegs. Wiedemeyer, der junge Routinier, zog sein konzentriertes Spiel wie an der Schnur gezogen durch. Nur einmal musste er einen Schlagverlust notieren. Und das war direkt auf der ersten zu spielenden Bahn.
Kelling mit der besten Runde
Der Süddeutsche kam jedoch schnell in seinen Flow und bügelte den Fehler direkt auf der zweiten Bahn per Birdie wieder aus. Es folgten noch drei weitere Birdies auf den Front Nine. Und dann nochmal zwei auf den Back Nine. Am Ende ist es eine starke 67 (-5), die Wiedemeyer abgeben kann. Und mit nunmehr 133 Schlägen (-11) wächst seine vormals knappe Führung von einem Schlag auf drei Schläge.
Tatsächlich stand der früh gestartete Mannheim-Viernheimer Jakub Janda (Tschechien) mit seiner heutigen 69 (-3) und insgesamt 136 Schlägen (-8) lange ganz oben im Leaderboard. Am Ende bleibt Janda aber immerhin auf Rang zwei - auch wenn der Österreicher Jakob Lotschak mit später Startzeit sowie Birdie-Finish aufschliesst und die Schlaggleichheit herstellt.
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Wiedemeyers 67 Schläge waren übrigens nicht die beste im Feld gespielte Runde. Der auf Rang sechs stehende Jack Murphy aus Irland konnte denselben Score abgeben. Und Ben Kelling (GC München Valley) unterbot den Score sogar dank eines Mega-Finishes um einen Schlag (66; -6). Der gebürtige Hamburger startete so wie Wiedemeyer von Tee 10 und beendete seine zweite Turnierrunde mit Eagle-Birdie. Im Gesamt-Klassement spielt sich Kelling damit in die Top Ten und steht mit nunmehr 140 Zählern (-4) auf dem geteilten achten Rang.
Dort ist er übrigens in bester Gesellschaft: sein Nationalmannschafts-Kollege Benedikt Boensch (GC Herzogenaurach) steht schlaggleich mit ihm auf derselben Platzierung. Und Peer Wernicke (GC Hubbelrath) ist mit 139 Schlägen (-5) sein Tabellennachbar auf Rang sieben. Insgesamt haben sich vier deutsche Junioren-Nationalspieler in die Top Ten des hochklassigen besetzten German Boys & Girls Open arbeiten können.
Die GBGO sind mehr als nur der Sieg
Doch von der starken Konkurrenz und all dem Drumherum lässt sich Wiedemeyer - der wie eine Maschine seine Runden zu ziehen scheint - scheinbar kaum beeindrucken. Der Münchener Spieler geht die Finalrunde als nominell Spielstärkster sowie mit drei Schlägen Vorsprung an. Das Projekt Titelverteidigung hat konkrete Formen bekommen. Wiedemeyer schätzt seine Lage ein: „Das Ergebnis heute war in Ordnung. Ich hab allerdings nicht so gut gespielt wie die letzten Tage. Meine Eisen waren einfach etwas weiter weg von der Fahne. Ich habe mir aber trotzdem Chancen erarbeiten können. Ich hab 17 Grüns getroffen und insofern war es am Ende nicht ganz so schlimm.“
Mit Blick auf den letzten Turniertag sagt Wiedemeyer: „Mit der Führung in die Finalrunde zu gehen, fühlt sich gut an. Ich schaue, dass ich mir so viele Chancen wie möglich erarbeite und versuche, gefühlt viele Pars zu spielen. Denn auf St. Leon bekommst Du dann ohnehin genügend Chancen für Birdies. Und dann hoffe ich, den Titel verteidigen zu können.“ Wiedemeyer beginnt seine Runde im Leader Flight um 14:00 Uhr. Mit ihm spielen die bereits erwähnten Zweitplatzierten Jakub Janda und Jakob Lotschak.
Aber es geht nicht nur um das Gewinnen. Ein junger Deutscher, der erstmalig bei den GBGO dabei ist, ist Nico Kregler vom Hamburger L&GC Hittfeld. Der amtierende AK-16-Meister hat bereits mehrere internationale Turniere hinter sich. Im aktuellen Turnier steht er mit 148 Schlägen (+4) auf T47. Dennoch ist der Norddeutsche von dem Event begeistert: „Die Plätze sind in einem Top-Zustand - besser kann es nicht sein. Das Teilnehmerfeld ist sehr groß und unglaublich stark. Ich hab zwei solide Runden gespielt und freu mich auf die letzte Runde morgen.“
Für Kregler und viele andere der jungen Spieler ist klar: Dieses Turnier ist einfach etwas ganz Besonderes. Und die German Boys & Girls Open machen St. Leon-Rot zu einem Mekka des europäischen Nachwuchs-Golfsports.