DGL 2023

Traumhafter Auftakt in Hamburg


13. Mai 2023 , Stefan Bluemer


Bester Einzelscore des Tages: Emily Krause vom G&LC Berlin-Wannsee (© DGV/stebl)
Bester Einzelscore des Tages: Emily Krause vom G&LC Berlin-Wannsee (© DGV/stebl)

An einem sonnigen und warmen Frühlingstag startet die 1.Bundesliga Damen in der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf im Norden traumhaft in die neue Saison. Vor den abschließenden Einzeln des Sonntags stehen die beiden Mannschaften vorne, die 2022 den Norden im Final Four vertreten haben.

Hamburg – Nach dem grandiosen Saisonfinale 2022, als es beim Final Four einen Doppelsieg des Hamburger GC gab, war die Stimmung zum Saisonstart 2023 in Hamburg zwar von vorfreudiger Spannung, aber auch von großer Harmonie geprägt. Schon am Trainingstag genossen die Mannschaften, einen für das kühle Frühjahr hervorragend präparierten Platz spielen zu dürfen.

Das Greenkeeper-Team des Hamburger GC hatte in den letzten Tagen den Schwung der Wärme aufgegriffen und alles daran gesetzt, den hinreißenden Platz aus der Feder des Altmeisters Harry S. Colt in den bestmöglichen Zustand zu versetzen. Mission accomplished!

Zweikampf

Sportlich ging es schon am ersten Wettkampftag hoch her. Zwar fehlten bei einigen Teams noch Leistungsträger, die nach einer guten Saison im US-Collegegolf noch nicht wieder in der Heimat sind, aber die Zuschauer, die bei herrlichem Frühlingswetter zahlreich den Weg auf den Platz des Traditionsclubs hoch über Elbe gefunden hatten, waren von vielen Schlägen begeistert.
Am Vormittag wurden Einzel gespielt. Herausragender Score: eine 67, vier unter Par auf dem für Damen 5.188 Meter langen Par 71 Course. Emily Krause hatte damit großen Anteil daran, dass der G&LC Berlin-Wannsee sofort wieder vorne mitmischt. Krause brachte insgesamt vier Birdies und einen Eagle unter. Dazwischen rutschten nur zwei Bogeys auf die Karte der Studentin, die viele Jahre im Golf Team Germany gefördert wurde.
In der Abendsonne strahlte die Berlinerin: „Der erste DGL-Tag des Jahres war aufregend und hat richtig Spaß gemacht! Ich lag drei unter Par nach acht Loch, nachdem ich Birdie, Eagle gespielt habe. An der „richtigen“ 17 habe ich mein Holz aus 185 Metern auf sieben Meter an die Fahne gehauen und den Putt mit ordentlich Tempo zum Eagle gelocht. Danach bin ich auf die Front Nine gestartet und habe meinen Score auf den schwierigen Löchern zusammengehalten. Zum Abschluss habe ich noch zwei Birdies in a row gespielt, was mich zu dem Score vom -4 befördert hat. Heute war für unser Team ein guter Start in das Wochenende und wir hoffen, dass wir morgen an unsere Leistungen anknüpfen können.“

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Auch der zweite tiefe Score wurde von einer Berlinerin gespielt. Alina Bingel hielt ihre Scorekarte blitzsauber, drapierte drei Birdies zu den 15 Pars, so dass am Ende eine starke 68 (-3) im Ergebnis auftauchte.
Insgesamt lag Wannsee nach den Einzeln bei +17, während Gastgeber und Titelverteidiger Hamburger GC in der Breite es ausgeglichener abgeliefert hatte. Bestes Nordlicht war Susanna Brenkse, die mit drei Birdies und einem Eagle auf 70 (-1) Schläge kam.
Teamkameradin Victoria Stoll brachte vier stolze Birdies auf die Habenseite, musste sich aber doch mit einer 72 (+1) bescheiden, weil sie auf Bahn 6 einen Triple-Bogey notieren musste.

Mit respektvollem Abstand von 24 Schlägen hinter Wannsee folgte nach den Einzeln der GC Hubbelrath mit seinem neuen Coach Ian Holloway. Weitere 13 Schläge mehr weist der Düsseldorfer GC als Hubbelrather Lokalrivale auf. Aufsteiger Hannover war am ersten Abschlag die Aufregung anzusehen, erstmals in der 1. Bundesliga am Start zu sein. Der Rückstand der Niedersachsen hielt sich mit sieben Zählern auf den Düsseldorfer GC aber in Grenzen.

Zwischenstand

Am Abend, nachdem Einzel und Vierer absolviert waren, stand der Hamburger GC knapp vor den Gästen vom Wannsee. Im Vierer war es Susanna Brenske und Maike Schlender gelungen, mit fünf Birdies eine 71 (Even) ins Clubhaus zu bringen. Dies war der beste Score des Nachmittags.
Für Wannsee waren Emily Krause und Julia Neumann sehr stark unterwegs. Bei vier Birdies verhagelte ein Doppelbogey etwas die Bilanz, so dass es die 72 (+1) wurde.
Auch der GC Hubbelrath hatte in den Vierern zwei sehr solide harmonierende Duos aufgeboten. Milla Sagel und Emilia von Glahn spielten brachten ebenso eine 74 (+3) in die Wertung, wie Hanna Tauber und Dora Henze.
Den besten Score des GC Hannover spielte am Nachmittag ein Vierer. Finja Wietschorke ging gemeinsam mit Emma Delwes alleine in Begleitung einer neutralen Zählerin vorweg. In entspannter Atmosphäre brachte die beiden Athletinnen für den Aufsteiger vier Birdies unter und unterschrieben am Ende eine 73 (+2).

Da bei den Damen von den insgesamt zwölf zu spielenden Einzeln zehn in die Spieltagswertung eingehen, sind am Sonntag noch größere Verschiebungen im Klassement möglich. Lediglich die beiden Vierer, die sicher in der Wertung sind, stehen am Samstag schon fest.
Im Kampf um die ersten fünf Punkte auf dem Weg zum Final Four hat der G&LC Berlin-Wannsee gut Karten, denn die beiden schlechteren Einzeln, die am Sonntag noch durch bessere Scores ausgeglichen werden können, sind sechs und neun über Par gegenüber nur vier und sieben über Par auf Seiten des HGC.

Zwischenstand vor den abschließenden Einzeln:
1. Hamburger GC      +21
2. G&LC Berlin-Wannsee  +24
3. GC Hubbelrath  +47
4. Düsseldorfer GC  +62
5. GC Hannover  +70

Tradition und Sport

Der Hamburger GC steht für Tradition und für Sportlichkeit.
1906 gegründet, spielten die Golfer in der Hansestadt zunächst auf neun Löchern in Flottbek. Ab 1930 ging es in Falkenstein auf 18 Löcher ganz groß los. Seit 1911 treffen sich der Club zur Vahr und der Hamburger GC regelmäßig, um den Hanseaten-Pokal auszuspielen.

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1958 sichert die Falkenstein den ersten Titel im Clubpokal von Deutschland, heute als Deutsche Mannschaftsmeisterschaft bekannt. 2018 holten die Damen des HGC zum ersten Mal den Titel als Deutscher Mannschaftsmeister.
2020 gewannen die Herren den 20. Titel als Mannschaftsmeister und untermauerten dadurch die Position als Rekordmeister.
2022 mit dem Double schrieben Damen und Herren des Hamburger GC wieder Golfsport-Geschichte. Falkenstein ist seit Einführung der Deutschen Golf Liga der erste Club, der beim Final Four bei Damen und Herren den Titel gewinnt.
Die Herren tragen auf ihren Shirts stolz zwei Sterne über dem Clubemblem. Diese symbolisieren jeweils zehn Deutsche Meistertitel mit der Mannschaft.