Vandalismus

Klimaaktivisten verwüsten drei Golfplätze in der Westschweiz


19. April 2023 , Redaktion Golf.de


Vandalismus auf Schweizer Golfplätzen
Vandalismus auf Schweizer Golfplätzen | © GC Genf I Instagram Léman Bleu

Das hat man so in der Schweiz noch nie gesehen. Aktivisten verwüsten drei Golfplätze in Genf, Lausanne und Payerne. Die Club-Verantwortlichen und der Verband zeigen sich bestürzt.

Auf dem Platz des Golfclub Genf: Der Rasen ist aufgerissen, überall liegen Kartoffeln und die Beschriftungen zeugen vom Protest gegen Golfplätze, die viel Wasser verbräuchten und primär für Reiche zugänglich seien. Der Präsident des Golfclubs ist bestürzt: "Es gibt keine Worte, um einen solchen Schaden zu beschreiben. Ich denke, das Ziel ist falsch gewählt."

Doch nicht nur in Genf, auch in Lausanne und Payerne haben die Umweltaktivisten gewütet: Sie versprayten Einrichtungen und pflügten teilweise Grüns um. Zu der Aktion bekannte sich eine Gruppe namens "Grondement des terres", etwa das "Grollen der Erde". Auf ihrer Website schreiben sie: "Holen wir uns das Land von den Reichen zurück. Das fängt bei den Golfplätzen an."

Die Gruppierung gab an, Golf sei einer der am umweltschädlichsten Sportarten überhaupt. 

Der Direktor des Golfplatzes in Payerne weist darauf hin, dass beispielsweise Kartoffelfelder nicht umweltfreundlicher seien als Golfplätze: "Im Jahr 1995 wurde der intensiv genutzte landwirtschaftliche Boden in Golfplätze umgewandelt. Dadurch konnte der Einsatz von Pestiziden und Düngemittel um das 50-fache reduziert werden", sagte Stéphane Rapin.

Zur Zeit bringen die Gärtner das Gelände wieder in Ordnung. Der Golfclub in Genf wird eine Strafanzeige einreichen.

Der Schweizer Golfverband verurteilt diese Sachbeschädigung und den damit verbundenen Hausfriedensbruch aufs Schärfste. Die angeblich im Rahmen eines ökologischen "Aktivismus" begangenen Taten stellen in Wirklichkeit inakzeptablen Vandalismus dar, heisst es in einer Stellungnahme. Zudem ist man auch verwundert über die Aussagen von Frau Delphine Klopfenstein Broggini, Nationalrätin und Präsidentin der Grünen Genf, am Montagabend in der Tagesschau. In ihrem Beitrag war die Nationalrätin der Ansicht, dass es sich um eine "vor allem symbolische und friedliche" Aktion handelte, und sie wollte diese Vandalenakte nicht verurteilen, als sie vom Journalisten dazu aufgefordert wurde. Im Gegenteil: Durch ihre mehrfach wiederholten Äusserungen habe sie deren Tragweite verharmlost. Eine solche Stellungnahme einer gewählten Nationalrätin zur besten Sendezeit sei aus Sicht der Rechtsstaatlichkeit sehr bedenklich.