DP World Tour
Keiner spielt mehr: Knappe ist der Iron Man
31. März 2023 , Redaktion Golf.de
Alexander Knappe hat in der laufenden Saison der DP World Tour als Einziger alle Events gespielt. Geht es nach dem 34-Jährigen, will er diesen Marathon bis zum Ende durchziehen.
Von den 273 Spielern, die derzeit im Race to Dubai um Punkte spielen, ist Alexander Knappe der einzige, der jede Woche dabei war. Außergewöhnlich: Seit November 2022 stand er 13-mal am Tee, bei 13 Turnieren. Ein voller Kalender, aber im Moment genießt Knappe die vierwöchige Pause – und plant, beim nächsten Event, der ISPS Handa Championship in Japan, dabei zu sein und Großes zu verkünden, denn: Knappe möchte bis zum Ende der Saison an jedem Turnier teilnehmen, bei dem er es auch in die Startliste schafft.
„Ich bin froh, zu Hause zu sein, aber obwohl sich das komisch anhört und einige Leute sich lustig machen, spiele ich dieses Jahr wirklich gerne auf der Tour und bin irgendwie traurig, dass wir so eine lange Pause haben“, so Knappe im Interview mit der DP World Tour, die ihn wegen seines Eifers als „Iron Man“ bezeichnet. „Aber es ist gut für meinen Körper, meine Gesundheit, meine mentale Stärke, eine Auszeit zu nehmen und mich dann auf die nächsten vier Events vorzubereiten, weil ich vorhabe, dieses Jahr höchstwahrscheinlich alle Events zu spielen. Ich muss natürlich beobachten, wie sich mein Körper und mein Spiel anfühlen. Man weiß nie, vielleicht muss ich später eine Woche frei nehmen, aber im Moment möchte ich jedes Event spielen.“
In der Karriere des Alexander Knappe ging es zuletzt immer wieder mal rauf und mal runter. Über eine starke Challenge-Tour-Saison holte er sich 2022 das Ticket für Liga eins zurück. „Ich erinnere mich, als ich das letzte Mal auf Tour war, war meine Weltranglistenplatzierung ziemlich gut. Ich war fast unter den Top 100 und dann fing ich an, darüber nachzudenken, an den großen Events wie den Majors teilzunehmen“, sagte er. Ein Fehler, wie er heute weiß. Er hätte sich vielmehr darauf konzentrieren sollen, die Karte zu behalten.
Diesmal soll alles anders werden. „Ich muss so viele Wiederholungen machen wie möglich, um mich wohl zu fühlen und gut abzuschneiden. Also ist das mein Plan für dieses Jahr: so viel spielen, wie ich kann, so viel lernen, wie ich kann, und vielleicht werde ich nächstes Jahr wieder weniger spielen.“ Seinen Job zu behalten, habe nun oberste Priorität. Er wisse, dass er oben mitmischen kann. Zuletzt, bei der Jonsson Workwear Open in Südafrika, war er als Führender in die Finalrunde gestartet. Dass am Ende mit Nick Backem ein Landsmann einen großen Überraschungssieg feiern durfte, habe gezeigt, was möglich ist.
„Mein Ansatz ist es, zu jedem Turnier zu gehen und so gut wie möglich zu spielen, um in dieser Woche eine Chance zu haben“, so Knappe. Alles andere komme von allein. „Ich habe mit Marcel in Singapur gespielt und konnte mich mit ihm messen. Er hat zwei Wochen später in Indien gewonnen, und das gibt mir das Gefühl, dass es auch für mich möglich ist. Es ist nicht so weit weg, wenn ich die richtigen Dinge tue“, so Knappe. Im aktuellen Ranking steht er auf Position 34, ist viertbester Deutscher hinter Siem, Yannik Paul und Nick Bachem. Das Trio hat bereits auf der DP World Tour gewonnen. Warum also nicht auch Iron Man Knappe?