Panorama
Golf in Großbritannien wächst weiter
30. März 2023 , Thomas Kirmaier
Der Golfsport erfreut sich in Großbritannien immer größerer Beliebtheit. Das beweisen eindrucksvolle Zahlen aus einer Studie, die die R&A gemeinsam mit den nationalen Verbänden in Auftrag gegeben hatte.
King Charles III. hat Deutschland einen Besuch abgestattet und hielt eine beeindruckende Rede im Parlament. Ob der Monarch mit Freunden und Gastgebern in Berlin und Hamburg auch über Golf sprach? Eher unwahrscheinlich. Dabei gäbe es aus der Heimat diesbezüglich viel Positives zu berichten, denn: Die R&A hat durch eine Studie, die sie gemeinsam mit nationalen Verbänden aus Schottland, England, Irland und Wales in Auftrag gegeben hatte, belegt, dass der Golfsport in Großbritannien weiter sehr erfreulich wächst.
Auf der Insel sei man sich durchaus bewusst, so die Studie, welche Vorteile Golf in Bezug auf geistige und körperliche Gesundheit bringe. In Zahlen ausgedrückt: In den genannten Ländern gibt es 5,6 Millionen erwachsene Golfer; das sind 265.000 mehr als im Jahr zuvor. Das ist die zweithöchste Zahl seit Beginn der Zählung vor 30 Jahren. Somit liegt das Königreich in Sachen Golf nur noch geringfügig unter dem Rekord von 5,7 Millionen erwachsenen Golfspielern in 2020, als die Pandemie für ein Rekordwachstum gesorgt hatte.
Das sind durchaus beachtliche Wachstumswerte, über die sich die Verantwortlichen sehr freuen. Phil Anderton, Chief Development Officer bei der R&A, sagte: „Es ist sehr positiv zu sehen, dass die Zahl der erwachsenen Golfer in Großbritannien und Irland im vergangenen Jahr gewachsen ist. Der Sport ist nach wie vor sehr beliebt, da eine große Anzahl von ausgeschiedenen oder Nicht-Golfern, die den Sport während der Pandemie aufgenommen haben, weiterhin gerne spielt.“ Das Wachstum werde durch die wichtige Arbeit der Gremien unterstützt, Initiativen zur Teilnahme voranzutreiben und das Bewusstsein für die Vorteile des Sports für die körperliche und geistige Gesundheit zu schärfen.
Es bestehe nach wie vor ein großes Interesse am Golfsport. „Und obwohl wir erkennen, dass es aufgrund des Drucks der Lebenshaltungskosten wirtschaftliche Herausforderungen gibt, ist es wichtig, dass alle Beteiligten ihr Bestes geben, um bestehende Golfer im Sport zu halten“, so Anderton. Das gelte für männliche wie weibliche Zielgruppen. Man arbeite hart daran, mehr Frauen und Mädchen für Golf zu begeistern, denn im europäischen Vergleich liegt Großbritannien mit einer Frauenquote von 20 Prozent deutlich beispielsweise hinter Deutschland (36 Prozent) zurück.
Die Zahl der gespielten Runden stieg in Großbritannien von 2021 auf 2022 um sechs Prozent. Und so ist man sich im Vereinigten Königreich auch darüber bewusst, dass Golf ein immer größer werdender Wirtschaftsfaktor ist. Die höchsten Verbraucherausgaben waren Mitgliedsbeiträge (1,4 Mrd. Pfund), Golfausrüstung und -kleidung (1 Mrd. Pfund), Greenfees (526 Mio. Pfund) und Unterkünfte (484 Mio. Pfund). Insgesamt war Golf für zehn Prozent der 51 Milliarden Pfund verantwortlich, die Verbraucher in Großbritannien für Sport ausgaben.
Die direkten Auswirkungen des Golf-Tourismus nach Großbritannien führten laut R&A-Studie zu 338 Millionen Pfund für die Wirtschaft. Im Jahr 2019 sei die 148. Open Championship in Royal Portrush das größte Sportereignis gewesen, das jemals in Nordirland abgehalten wurde. Das Event habe der Gastgeberregion einen wirtschaftlichen Nutzen von über 100 Millionen Pfund eingebracht, was ebenfalls deutlich unterstreiche, welchen Stellenwert der Golfsport in Großbritannien hat.