HONMA

Wo Handwerk zu Kunst wird


14. April 2023 , Christopher Tiess


Honma-Markenbotschafterin Lee Bo-Mee feiert ein Eagle mit ihrem Caddie
Honma-Markenbotschafterin Lee Bo-Mee feiert ein Eagle mit ihrem Caddie | © (Photo by Atsushi Tomura/Getty Images)

Honma ist in der Golfwelt der Inbegriff für exklusive Golfschläger. Dieses Portrait beleuchtet den Mythos, der die Japaner umgibt.

Honma. Es gibt in der Golfwelt wohl keinen Hersteller, der so eindeutig für Perfektion und Exklusivität steht. Noch dazu hat die Edelschmiede ihre Wurzeln in genau jenem Land, das wie kein anderes für das Streben nach Perfektion steht: Japan. In der Schlägermanufaktur von Honma werden Meister-Handwerker zu Künstlern und Golfschläger zu wahrgewordenen Träumen.

Gegründet wurde das Unternehmen von den beiden Homma-Brüdern am 18. Februar 1959 nahe der Bucht von Tokio. Eine winzige Werkstatt in Tsurumi, Yokohama, musste als Basis genügen. Damals nannte sich die Firma noch Tsurumi Golf Center Company. Bereits ein Jahr zuvor eröffneten die Brüder eine Driving Range. Im Jahr 1962 wurde dann der erste Testschläger unter der Marke Honma produziert. Und im darauf folgenden Jahr wurde die Honma Golf Club Manufacturing Company gegründet. 

Ein Haus – viele Hände

Seit jeher ist es das Ziel von Honma, in höchster Güte zu produzieren. Der Herstellungsprozess ist so sehr gezeichnet von bestens ausgebildetem Fachpersonal und penibelsten Kontrollen, dass die Erschaffung eines Honma-Schlägers beinahe schon als Kunstform durchgehen kann. Dabei ist Honma nach eigener Aussage der einzige Hersteller der Branche, der jeden Fertigungsschritt vollständig selbst durchführt – angefangen von den ersten Designstudien über die Produktion der Schlägerköpfe und Schäfte bis hin zur Endmontage der Edelschläger. 

Im Jahr 1981 zieht die Produktion nach Sakata um. Dort in der Yamagata-Präfektur produziert Honma auch heute noch. Das eigene Entwicklungslabor macht in all der Zeit immer wieder mit technologischen Durchbrüchen auf sich aufmerksam und sichert sich wichtige Patente – auch auf den führenden Märkten wie den USA. Mittlerweile arbeiten allein 360 hochklassig ausgebildete Handwerker Hand in Hand mit der hauseigenen Entwicklungsabteilung. Jeder einzelne Honma-Schläger benötigt zirka sechs Monate für seinen Bau und wird dabei von 100 verschiedenen Mitarbeitern bearbeitet. Nach jedem Arbeitsschritt erfolgen penible Kontrollen durch bildgebende Technologien oder durch erfahrene Handwerker. Zu guter Letzt wird jeder Schläger für sein Finish von Meisterhand bearbeitet, bis er als absolut einwandfrei angesehen wird. 

Perfektion als Motto

Honma hat für seine Schlägerproduktion drei Leitwerte festgeschrieben. Diese sind Überlegenheit, Präzision und ultimative Handwerkskunst. Eine weitere Eigenheit des Hauses Honma ist: die Schläger werden stets komplett montiert ausgeliefert. Denn nur so kann Honma garantieren, dass Schlägerkopf und Schaft so perfekt harmonieren, wie es sich die Japaner erdacht haben. 

Ohnehin folgen die Edel-Schlägerbauer stets ihrer eigenen Logik. Sie launchen einerseits mit Tour World eine Schlägerserie, die sich ganz bewusst an Tourspieler und ähnlich ambitionierte Topgolfer richtet. Und andererseits bauen sie jene Schlägerfamilie auf, die das Honma-Image so stark geprägt hat: Beres. Während die Tour World Schläger vor allem auf performance-orientierte Golfsportler zielt, richtet sich Beres vor allem an qualitätsbewusste Amateur mit niedrigen Schlaggeschwindigkeiten, die Wert darauf legen, mit dem bestmöglichen Material zu spielen. 

Feine Auswahl an Produkten
Feine Auswahl an Produkten | © Honma

Zu den Sternen

Bleibt eigentlich nur noch eine Frage: was hat es mit den Sternen auf sich? Die Beres-Schläger der aktuellen Black-Reihe kommen ohne Sterne-Kategorien aus. Dafür sind die Schläger der ebenfalls aktuellen Aizu-Reihe in Varianten von zwei bis fünf Sternen erhältlich. Einfach ausgedrückt, handelt es sich um eine Qualitätsangabe. Allerdings: Selbst die Zwei-Sterne-Schläger, die den Einstieg bilden, sind in ihrer Qualität bereits eine Klasse für sich. Denn auch die Zwei-Sterne-Beres sind mit den einzigartigen Honma ArmRQ-Schäften ausgestattet, die sowohl leicht und weich sind – und andererseits eine nur geringe Verwindung im Treffmoment aufweisen. Gerade die Kombination dieser Eigenschaft ist für Schaftbauer schwer zu erzielen. Honma hat genau diese Kunst zu seiner Passion gemacht. Dazu kommt das Design: es werden japanische Aizu-Muster auf die Schlägerköpfe lackiert. Per Hand.

Die Drei-Sterne-Schläger haben einen nochmals verbesserten Schaft – und die Eisen kommen in den Genuss einer etwas anderen Stahllegierung. Die Fehlerverzeihbarkeit nimmt weiter zu, sodass auch nicht optimal getroffene Schläge einen guten Ballflug produzieren. Dazu kommt der Umstand der Verfügbarkeit. Denn tatsächlich sind die Drei-Sterne-Schläger die beliebtesten – und dem entsprechend sind sie auch am besten verfügbar.

Platin, Gold und alles nach Maß

Dies ändert sich gravierend bei den Vier- und Fünf-Sterne-Beres. Denn diese sind allesamt maßgeschneidert – und die Fertigung erfolgt erst nach Auftragseingang. Dafür wird zuallererst ein ausführliches Fitting vorgenommen. Dann beginnen die als Takumi bezeichneten Handwerksmeister ihre Arbeit. Immerhin: ein halbes Jahr müssen Kunden in der Regel nicht warten. Lieferzeiten von zwei bis drei Monaten sind allerdings die Norm. Dafür erhalten die Kunden Schläger, die nicht nur den qualitativen Gipfel des Schlägerbaus und bestmögliche Fehlerverzeihbarkeit darstellen, sondern auch echte Hingucker sind. Hier wird sogar mit Gold gearbeitet – und auch der Aufdruck der eigenen Initialen sowie eine selbst ausgesuchte Farbe für Driver-Kopf und Schäfte sind hier möglich.

Für die seltenen Fünf-Sterne-Schläger wird dabei nur das allerbeste Material verwendet, insbesondere beim Schaft. Die ArmRQ-Schäfte der Fünf-Sterne-Kategorie weisen den niedrigsten Torque-Wert aller Honma-Schäfte auf. Die extrem hohen Anforderungen führen dann auch zu entsprechendem Ausschuss in der Produktion und dem daraus resultierenden Preis. Nur die erfahrensten Takumi dürfen hier Hand anlegen. Und genau das zeichnet die japanische Edel-Manufaktur aus. 

Am Ende steht Honma nicht nur für die exklusivsten Schläger im Sport, sondern auch für unübertroffene Handwerkskunst, hochwertigste Materialien und unfassbare Liebe zum Detail. Schlägerköpfe, die geschmiedet und per Hand gefertigt werden. Schäfte, die per Hand gezogen werden und perfekt auf ebenjene Schlägerköpfe abgestimmt sind. Und in der Mitte all dessen stehen der Golfspieler und sein Spielerlebnis.

Trivial Facts:

  • Gründungsdatum: 1959
  • Markenzeichen: Exklusivität
  • Größte Errungenschaft: Qualitative Perfektion des Golfschlägerbaus
  • Mitarbeiter: zirka 740
  • Produktionsfläche: 163.000 qm
  • Preis für einen Fünf-Sterne-Driver der Marke Honma Beres: zirka 5.000 Euro
  • Preis für einen Fünf-Sterne-Eisensatz der Marke Honma Beres: zirka 30.000 Euro
  • Markenbotschafter: Lee Bo-Mee, ​Shina Kanazawa, Miyu Goto, Nanoko Hayashi, Minami Hiruta, Momo Yoshikawa, Rumi Yoshiba, Seo Yeun Jung