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Nicklaus erklärt McIlroys Problem


10. März 2023 , Thomas Kirmaier


Sie kennen und schätzen sich: Nun hat Jack Nicklaus einen Tipp für Rory McIlroy, wie er bald wieder ein Major gewinnen könnte. © Stuart Franklin/Getty Images
Sie kennen und schätzen sich: Nun hat Jack Nicklaus einen Tipp für Rory McIlroy, wie er bald wieder ein Major gewinnen könnte. © Stuart Franklin/Getty Images

Seit acht Jahren hat Rory McIlroy kein Major mehr gewonnen. Eine zu lange Durststrecke für einen Mann mit seinen Qualitäten. Nun meldet sich Jack Nicklaus mit einer Erklärung zu Wort, warum das so sein könnte.

Rory McIlroy ist einer der besten Golfer der Welt. Der Nordire hatte erst zu Jahresbeginn Platz eins der Weltrangliste zurückerobert. Der Mann ist und bleibt einer der ganz Großen auf diesem Planeten. Problem: McIlroy hat seit acht Jahren kein Major mehr gewonnen. Sein letzter Sieg bei einem der vier Big Events: 2014 bei der PGA Championship. In den acht folgenden Jahren (2015 bis 2022) war er Zweiter, Dritter, Vierter, Fünfter – nur nicht ganz oben. Woran das liegt?

Dafür hat nun der große Jack Nicklaus eine Erklärung. Nicklaus weiß, wie man Majors gewinnt. 18 dicke Trophäen hat der inzwischen 83-Jährige zu Hause im Regal. Drei mehr als Tiger Woods. Nun hat Nicklaus in einem Podcast mit Sir Nick Faldo verraten, was er glaubt, warum McIlroy schon so lange keines der prominenten Events mehr gewinnen konnte. „Er hat den besten Rhythmus im Spiel und er nutzt seinen Körper besser als jeder andere", so Nicklaus. Jedoch glaubt der Golden Bear, dass McIlroy Probleme damit hat, auf den Punkt konzetriert zu sein. Nicklaus: „Ich weiß nicht, warum das so ist“.

"The Golden Bear" – Nicklaus' Karriere in Bildern

Augusta 1963: Jack Nicklaus gewinnt zum ersten Mal das Masters – Rivale Arnold Palmer (r.) gratuliert. | © Getty Images
Drei Jahre später ist Nicklaus der Dominator der Tour. Er triumphiert bereits zum dritten Mal in Augusta. | © Getty Images
Auch bei der Open Championship 1970 in St. Andrews ist er nicht zu schlagen – im Stechen besiegt er Doug Sanders. | © Getty Images
Wegen seiner blonden Mähne wird Nicklaus auch
Historischer Triumph: 1986 gewinnt Nicklaus im Alter von 46 Jahren zum letzten Mal das Masters. Es gratuliert Vorjahressieger Bernhard Langer. | © Getty Images
Begegneten sich nicht nur einmal: Nicklaus mit dem ehemaligen US-Präsidenten George W. Bush. | © Getty Images
33 Major-Siege unter sich: Nicklaus (18 Titel) mit Tiger Woods (15). | © Getty Images
Der letzte ganz große Auftritt: 2005 spielt Nicklaus noch einmal die Open Championship. | © golfsupport.nl/Jos Linckens
Drei Legenden: Jack Nicklaus, Gary Player und Arnold Palmer 2011 beim Masters in Augusta. | © golfsupport.nl/Jos Linckens
Schweigeminute: Nicklaus und Player gedenken beim Masters 2017 ihrem langjährigen Weggefährten Palmer, der 2016 verstarb. | © golfsupport.nl/Jeff Siner/ZumaPress/ism
Beim Memorial Tournament 2018 überreicht Nicklaus Bryson DeChambeau die Trophäe für den Champion. | © golfsupport.nl/Adam Lacy/ism
2017 auf der PGA Tour Champions, die Nicklaus viele Jahre dominiert hatte. | © golfsupport.nl/Ken Murray/Icon Sportswire
Seit 1960 ist Nicklaus mit seiner Frau Barbara verheiratet. Das Paar hat eine Tochter und vier Söhne. | © Getty Images

Faldo warf ein, dass McIlroy nach seiner enttäuschenden Performance beim Ryder Cup 2021 in Whistling Straits nun die Wende geschafft hat. Und beide, Faldo wie Nicklaus, sind sich einig, dass der Nordire noch noch einige Majors gewinnen wird. Aber, so Nicklaus: Dafür müsse er konzentrierter sein. Das Problem sei, so Nicklaus, dass McIlroy „nur Golf spielt“. Und manchmal genüge das eben nicht. Faldo wollte wissen, worauf der Golden Bear hinaus will. Und der wurde im Podcast konkreter.

Nicklaus: „Nehmen wir Augusta. Jeder kennt Augusta ziemlich genau. Es gibt sechs Schläge in Augusta, auf die man achten muss. Der Abschlag auf Bahn zwei, der zweite Schlag auf der 11, der Abschlag Schlag auf der 12, der Abschlag auf der 13, der zweite Schlag auf der 13 und der zweite Schlag auf der 15.“ Konkret: McIlroy sei noch nie schadlos durch das Amen Corner gekommen und habe sich so um einen Masters-Sieg gebracht. „Wenn du diese sechs Schläge klug spielst, intelligent, konservativ und konzentriert, ist der Rest des Platzes nicht schwer“, so Nicklaus.

Im Klartext: Nicklaus hält sehr viel von McIlroy. Vor allem von seinen physischen Möglichkeiten. Wenn der Nordire aber ruhiger und intelligenter spielen würde, sei auch bald mal wieder ein Major-Sieg drin. Nicklaus: „Er ist ein zu guter Spieler. Vielleicht versucht er, zu locker zu bleiben.“ Aber das sei der Fehler, denn: „Ich war nie entspannt. Ich wollte immer auf den Punkt konzentriert sein, bei jedem Schuss.“ Die Quoten in den US-Wettbüros stehen nicht schlecht, dass es 2023 klappen wird. Das Masters würde McIlroy noch fehlen.