Mein Handicap hat sich verändert!

In der Regelfrage der Woche widmet sich DGV-Regelexperte Dietrich von Garn einer „Regelproblematik“. Diesmal geht es um Stefan Statusstolz und Gustav Gambler und die Frage, ob das neue Handicap nun gut oder schlecht sei.

Die Situation:

Stefan Statusstolz trifft seinen Freund Gustav Gambler im Clubhaus. Stefan ist ganz aufgeregt: „Stell Dir vor, die haben einfach so mein Handicap verändert! Von 19,8 auf 20,8 hochgesetzt! Ich wollte mich beim Vorstand beschweren, aber die haben gesagt, das hat der DGV gemacht! Dann beschwere ich mich da! Ich lege Einspruch ein und lasse das prüfen.”

Gustav schaut ihn zweifelnd an. Ob denn niemand die Veränderung angekündigt hätte? Doch, der Clubmanager hätte angerufen? Na also, ob es denn so willkürlich sei, ohne Grund? Ach so, Stefan hätte zuletzt im September 2021 sein Handicap gespielt? Das wäre ja schrecklich, meint Gustav, über ein Jahr das Handicap nicht gespielt, in wie vielen Runden? 11?! Das ist schon eine Menge. Vor allem, wo das Handicap ja nun ein Durchschnittswert ist, das heißt, ein Spieler spielt auch öfter einmal besser. Allerdings nur, wenn das Handicap stimmt.

Stefan schaut Gustav böse an: „Findest Du das etwa gut, dass die mein Handicap verschlechtern?”

Was wird Gustav antworten?

Lösung:

Gustav wird Stefan erklären, dass Stefans Handicap nicht verschlechtert sondern verbessert wurde, wenn es von 19,8 auf 20,8 gesetzt wurde. Wie bei einem Rabatt bei einem Einkauf ist das höhere Handicap „günstiger”, da mehr vom Bruttoergebnis abgezogen wird, was ein besseres Nettoergebnis zur Folge hat als mit dem kleinen „Rabatt” (Handicap).

„Woanders bekommst Du nichts für ein niedriges Handicap. Auch die Küche im Clubhaus arbeitet die Bestellungen der Reihe nach ab und nicht nach Handicap. Und im Urlaub fragt kein Golfplatz nach dem Handicap, sondern nur nach der Kreditkarte.” erläutert Gustav weiter, „Aber wenn es Dir lieber ist kannst Du bei unseren Lochspielen um das Mittagessen gerne weiter mit 9,9 antreten und hinterher bezahlen.”