DP World Tour
Perez mit spektakulärem Finish zum Titel
22. Januar 2023 , Daniel Dillenburg
Emotionen in Abu Dhabi. Erst der unbändige Jubel nach einem Traumschlag. Dann die Tränen beim Siegerinterview. Victor Perez gewinnt die Abu Dhabi HSBC Championship und darf sich den Ryder Cup in Rom vormerken. Maximilian Kieffer erreicht die Top 40.
Schon beim Hero Cup deutete Victor Perez seine starke Frühform an, als er 3,5 von vier möglichen Punkten für das Team Kontinentaleuropa holte. Auf Luke Donalds Liste für das europäische Ryder-Cup-Team dürfte der Franzose mit dieser Vorstellung einige Pluspunkte gesammelt haben. Gut möglich, dass Perez für das Highlight im September aber gar nicht auf eine Wild Card angewiesen sein wird. Denn bei der Abu Dhabi HSBC Championship sprang für den 30-Jährigen sein dritter Titel auf der DP World Tour heraus. Nach seinen Siegen bei der Alfred Dunhill Links Championship 2019 und Dutch Open 2022 war dies Perez‘ bislang größter Erfolg seiner Karriere.
Und große Erfolge erfordern meist große Schläge in wichtigen Moment: Auf der 17. Bahn des Yas Links landete Perez‘ Abschlag im Grünbunker. „Die Lage war nicht schlecht“, so seine Einschätzung hinterher. „Es ging bergab zum Loch und ich hatte Gegenwind.“ In dieser Situation, mit einem Schlag in Führung liegend, dachte der Mann aus Tarbes nur ans Par. Sein Bunkerschlag landete aber gut einen Meter hinter der Fahne, hatte ordentlich Backspin und rollte zurück ins Loch - Birdie. Perez bejubelte den „vermutlich besten Schlag“ seines Lebens und ging mit zwei Schlägen Vorsprung auf die Finalbahn. Dort konnte er sich sogar noch ein abschließendes Bogey erlauben, um am Ende trotzdem das mit neun Millionen US-Dollar dotierte Event zu gewinnen.
Mit diesem Erfolg übernahm Perez nicht nur die Führung im Race to Dubai Ranking. In der Weltrangliste rückte er unter die Top 60 vor und im Ryder-Cup-Ranking belegt er nun Platz zwei. Einzig ein Formtief könnte den starken Match-Play-Spieler an einer Teilnahme am prestigeträchtigen Kontinentalvergleich hindern. Auf seine guten Aussichten angesprochen, kamen Perez beim Siegerinterview die Tränen. Nach diesen beiden Wochen in Abu Dhabi wird er die Stadt in den Vereinigten Arabischen Emirate für immer mit besonderen Erinnerungen verbinden.
Hinter Perez (-18) teilten sich der Schwede Sebastian Söderberg und Min Woo Lee aus Australien den zweiten Rang (-17). Padraig Harrington hätte als ältester Sieger in die Geschichtsbücher der DP World Tour eingehen können und wurde am Ende Vierter (-16).
Sieben Deutsche waren bei der Abu Dhabi HSBC Championship am Start. Maximilian Kieffer erreichte als einziger Deutscher das Wochenende. Für den Gewinner des Czech Masters war es der erste Auftritt seit seinem starken elften Rang bei der DP World Tour Championship im November. Und der 32-Jährige kam gut aus der langen Pause. Dank der zweiten 69 (-3) der Turnierwoche beendete Kieffer das hochdotierte Event auf dem geteilten 38. Platz bei -7. Im Race to Dubai Ranking ging es vor auf den 81. Rang.
Alexander Knappe, Freddy Schott, Nicolai von Dellingshausen, Marcel Schneider, Yannik Paul und Hurly Long hatten das Wochenende frei. Außer Schott sind alle genannten Deutschen auch in der kommenden Woche in Dubai dabei, wenn mit der Dubai Desert Classic das zweite Rolex-Series-Event in Folge auf dem Programm steht.
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