Regelfrage #49
Ist Droppen Glückssache?
21. Dezember 2022 , Dietrich von Garn
In der Regelfrage der Woche widmet sich DGV-Regelexperte Dietrich von Garn einer „Regelproblematik“. Diesmal übergeht Dieter Dropgut beim Drop aus der Penalty Area angrenzenden Boden in Ausbesserung.
Die Situation:
Dieter Dropgut hat seinen Ball auf einem Par 3 in eine Penalty Area geschlagen. Der Ball hat die Grenze an einer Stelle gekreuzt, an der außerhalb der Penalty Area „Boden in Ausbesserung“ gekennzeichnet ist, da dort eine neue Drainage verlegt wurde.
Dieter schaut sich die Sache an und stellt fest, dass er mit zwei Schlägerlängen immer noch in dem Boden in Ausbesserung liegen würde. Das macht ja keinen Sinn. Also sucht er sich gleich eine Stelle aus, die er mit einem Freedrop aus dem Boden in Ausbesserung erreichen würde, und droppt dort, wo er am Ende sowieso hin wollte. Mit Chip und Putt hat er gerade eingelocht, als ein Mitglied der Spielleitung im Cart vorbeikommt - und Dieter beim Rechnen hilft.
Es stehen folgende Ergebnisse zur Wahl:
- 3
- 4
- 5
- 6
Was kommt dabei wohl heraus?
Die Lösung:
Bei einer 3 hätte man sämtliche Strafschläge ignoriert, das ist also unwahrscheinlich, wenn man von ehrlichen und leicht regelunkundigen Spielern ausgeht.
Bei der 4 ist immerhin der Strafschlag für den Drop aus der Penalty Area dabei.
5 Schläge ergeben sich, wenn man das Spielen von falscher Stelle berücksichtigt, denn Dieter hätte erst in dem Boden in Ausbesserung droppen müssen und die Erleichterung von dort auf Basis der dann entstandenen Balllage treffen müssen.
Erst bei 6 sind alle Strafschläge darin enthalten, denn es handelt sich bei der Erleichterung aus der Penalty Area (Regel 17.1) und dem Spielen von falscher Stelle (Regel 14.7) um zwei getrennte Handlungen, die beide „berechnet“ werden.