Heisele emotional beim letzten Tanz

Sebastian Heisele verabschiedet sich mit einem Top-Ergebnis emotional vom Profi-Golf. Zwei weitere Deutsche landen unter den besten Zehn. Jordan Smith holt sich den Titel.

Bewegende Szenen spielten sich ab, als Sebastian Heisele nach seiner 65er-Runde am Samstag zum Interview gebeten wurde. Als 206. im Race to Dubai gehörte der Deutsche im Vorfeld des Portugal Masters nicht gerade zum Favoritenkreis. Aus diesem Grund wollte Tim Barter von Sky Sports wissen, ob sich Heisele, der vor der Finalrunde auf dem dritten Platz lag, sein Formhoch erklären könne. Es folgte eine gleichermaßen klare wie überraschende Antwort: der anstehende Ruhestand. Mit 34 Jahren verkündete er in diesem Moment sein Karriereende, seine vierte Runde am Sonntag war die letzte in seiner Laufbahn als Profi. "Ich bin nur hier, um Spaß zu haben", verriet er. 

Auch ein Sieg inklusive Tour-Karte für das kommende Jahr hätte daran nichts geändert. "Ich werde als Trainer arbeiten. Vor zwei Wochen habe ich mein Zertifikat erhalten, und das werden glückliche Tage für mich sein. Ich habe meine Zeit hier geliebt, aber das war's dann auch."

Platz fünf beim letzten Auftritt

Am Sonntag erlebte er ein letztes Mal jene Nervosität, die Turniere auf der Tour zwangsläufig aufkeimen lässt. Vor allem, wenn man vorne dabei ist. Um den Titel ging es im Finale früh nicht mehr. Fünf Schläge Rückstand auf einen auch am Sonntag furios aufspielenden Jordan Smith waren zu viel für das ganz große Feuerwerk zum Abschluss. Heisele kam solide über seine 18 Löcher. Der Gewinner der Open de Bretagne 2019 notierte vier Birdies sowie zwei Bogeys und unterschrieb eine 69 zum Abschluss seiner Karriere, die leider mit einem Drei-Putt auf dem 18. Grün ausklang. Am Ende stand ein geteilter fünfter Rang bei seinem 89. Turnier im Oberhaus zu Buche. 

Bereits am Samstag zog er ein nachdenkliches und emotionales Fazit und bezeichnete sich als "Journeyman" in einer schwierigen Laufbahn. Gleichermaßen betonte er die Bedeutung dieser erfolgreichen letzten Woche, die mit einem Top-Ergebnis so erfreulich endete. 

Neben Heisele konnten sich in dieser Woche gleich mehrere deutsche Spieler über starke Ergebnisse freuen. Hurly Long beendete das Turnier mit einer 67 und teilt den fünften Rang (-19) mit seinem Landsmann. Marcel Schneider, der am Sonntag ebenfalls 67 Schläge unterzeichnete, verbesserte sich auf den geteilten achten Rang. Für beide wird die Saison mit den Finalturnieren in Südafrika und Dubai zu Ende gehen, bei denen die 60 Saisonbesten abschlagen dürfen.

Siem muss auf die Q-School, Smith furios 

Weitere Deutsche im Preisgeld waren Nicolai von Dellingshausen (T34, -12), Marcel Siem (T43, -11) und Yannik Paul (T63, -6). Während sich mit Paul, Long, Maximilian Kieffer und Schneider vier Deutsche für das Saisonfinale qualifizieren konnten, endet die Spielzeit für Siem (132. im Race to Dubai) leider ohne eine Karte für die kommende Saison. Eine letzte Möglichkeit, sich die Spielberechtigung zu sichern, besteht bei der Q-School im November.

Den Sieg beim Turnier auf dem Dom Pedro Victoria Golf Course sicherte sich Jordan Smith. Der Engländer knüpfte auch am Sonntag an seine bisherigen Top-Leistungen an und kam nach Runden von 62, 67, 62 und 63 Schlägen bei 30 unter Par über die Ziellinie. Gavin Green wird drei Schläge dahinter Zweiter.
 

 

 

 

 

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