EMM AK 50

Deutschland ist Europameister


3. September 2022 , Christopher Tiess


Wie man aus Silber Gold macht: die deutschen AK 50 Damen wissen, wie es geht! (Foto: privat)
Wie man aus Silber Gold macht: die deutschen AK 50 Damen wissen, wie es geht! (Foto: privat)

Die Sensation ist perfekt! Im Finale der Mannschaft-Europameisterschaften erspielen die deutschen Seniorinnen ein 3,5:1,5 gegen Schweden und holen Gold. Die Bronzemedaille geht an das irische Team.

Wiesbaden. Wahnsinn! Die AK 50 Nationalmannschaft der Damen ist außer sich - und zwar auf die positivste Art und Weise. Denn nachdem das deutsche Team im vergangenen Jahr bereits Silber erspielt hat, gab es in diesem Jahr nur eine mögliche Steigerung: die Meisterschaft. Diesen hohen Gipfel des europäischen Seniorengolfsports tatsächlich erklimmen zu können, ist etwas ganz Besonderes. Doch genau dies haben die Damen um Kapitänin Patsy Stoehr und Coach Philip Drewes geschafft.

Die Zählspiel-Qualifikation schlossen die Bundesadler auf einem überzeugenden zweiten Platz ab. Im darauffolgenden Viertelfinale gegen Frankreich siegten sie 3,5:1,5. Das Halbfinale gegen Irland gewannen sie ebenfalls 3,5:1,5. Und das heutige Finale - das Spiel um die Goldmedaillen - schlossen sie ein weiteres Mal mit 3,5:1,5 ab. Alle drei Matchplay-Runden weisen starke Ergebnisse auf, die den engen sportlichen Wettkampf gegen hochklassige Gegnerinnen nur bedingt durchscheinen lassen. 

Deutschland mit schwerem Start

Denn es ist vollkommen klar: das Feld der diesjährigen Team-EM war sehr gut besetzt und in diesem zurecht als Saison-Highlight bezeichneten Wettkampf einen Titel zu erspielen, ist eine ganz besondere Leistung für den deutschen Golfsport. Dies gilt insbesondere auch deswegen, weil die Finalgegner aus Schweden auf den ersten Bahnen sehr viele Löcher für sich entscheiden konnten. Doch das Loch fünf brachte die Wendung und die deutschen Damen konnten sukzessive wichtige Erfolge verbuchen.

Auf den Spielbahnen 13 und 14 kippten die Matches von Stephanie Kiefer (G&LC Kronberg) und Silvia Wilms (Münchener GC) zugunsten der Schwedinnen. Doch dafür verschafften sich der Vierer Susanne Lichtenberg (Krefelder GC)/ Alexandra Kölker (GC Bergisch Land), sowie Britta Schneider (GC Neuhof) und Sibylle Gabler (G&LC Berlin-Wannsee) klare Führungen.

Der deutsche Vierer ist in der altbewährten Zusammenstellung angetreten - und dafür gibt es gute Gründe: Susanne Lichtenberg und Alexandra Kölker haben bislang jeden ihrer Punkte holen können. Und so sollte es auch an diesem Finaltag sein. Mit einem Lochgewinn am 17. Grün machten sie die Tür für Charlotte Redin und Christina Elmer (SWE) zu und nahmen ein 3&1 zurück ins Clubhaus.

Zeitgleich gab Stephanie Kiefer (G&LC Kronberg), die bislang alle ihre Matches gewann, den überhaupt ersten Punkt ab: ihre schwedische Gegnerin Bualee Maliwan siegte mit 4&2. In diesem Moment blickte Philip Drewes, der Coach der deutschen Seniorinnen, rüber zum 15. Grün und sah, wie Sibylle Gabler ihrer Gegnerin Catharina Mansson die Hand reichte. Die Spielerin vom Wannsee gewann das Loch und sicherte mit ihrem 5&3 den wichtigen zweiten Punkt für Deutschland. 

Der ultimative Vierer: Alexandra Koelker & Susanne Lichtenberg haben alle drei Punkte geholt! (Foto: privat)
Der ultimative Vierer: Alexandra Koelker & Susanne Lichtenberg haben alle drei Punkte geholt! (Foto: privat) | ©

Britta Schneider mit doppeltem Comeback

Währenddessen schlug Silvia Wilms an ebenjener Bahn 15 ab. Die Schlussspielerin der Deutschen lag gegen die Schwedin Anna Lundin 2down zurück. Doch die Entscheidung sollte ohnehin weiter vorne fallen. Nämlich in Form von Britta Schneider (GC Neuhof), die bislang zwei schwere Matchplay-Begegnungen gegen sehr gute Gegnerinnen hatte. Auch in dieser letzten Runde musste die Hessin einen heftigen Start mitsamt einem 3down Rückstand verkraften. 

Doch Schneider spielte in der Folge mitreissend und entschied ihr Match gegen Charlotte Odman (SWE) letztendlich mit 3&1 für sich. Das war der ersehnte Moment: die deutschen Seniorinnen haben aus ihren Silbermedaillen des Vorjahres tatsächlich Goldmedaillen machen können. Nachdem die Entscheidung in den vor ihr spielenden Partien gefallen war, teilte die Schwedin Anna Lundin das Match mit Silvia Wilms. Und der Endstand des Finales lautet - wie schon in den Runden zuvor - 3,5:1,5.

Coach Drewes, der über das gesamte Turnier hinweg intensiv mit dem Team gearbeitet hat, ist überglücklich: „Es ist geschafft - der Pott ist geholt! Als Trainer bin ich so stolz auf dieses Traum-Team 2022. Es war harte Arbeit, diesen Erfolg zu erzielen und es hat einen riesigen Spaß gemacht, gemeinsam mit unserer wunderbaren Kapitänin Patsy dieses Team aus dem Hintergrund heraus zu führen.“

Die Bronzemedaille gewinnt Irland mit deutlichen Entscheidungen in den einzelnen Matches und einem Endstand von 4:1 gegen die Schweiz.