DGL 2022

Stolper Heide steigt auf


14. August 2022 , Christopher Tiess


Nach dem Aufstiegs-Bad: die Herren des Berliner GC Stolper Heide freuen sich über ihren starken Erfolg. (Foto: Berliner GC Stolper Heide)
Nach dem Aufstiegs-Bad: die Herren des Berliner GC Stolper Heide freuen sich über ihren starken Erfolg. (Foto: Berliner GC Stolper Heide)

In der Aufstiegsrelegation zur 1. DGL-Bundesliga Nord bezwingen die Herren des Berliner GC Stolper Heide den Frankfurter GC mit 7,5 : 4,5. Mit einem gedrehten Match in den Vierern können die Stolper die Initiative an sich reißen und marschieren mit deutlichen Entscheidungen zum Aufstieg.

Berlin. Schon mehrfach hat der Berliner GC Stolper Heide an die Tür des Oberhauses geklopft. Zuletzt waren es die Damen, die im Jahr 2021 gegen den GC Hummelbachaue in der Relegation standen. Damals sollte es nichts mit der 1. Bundesliga werden - doch dafür haben sich nun die Stolper Herren den Zugang zur höchsten Spielklasse der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf erkämpft.

Frankfurt hoch motiviert

Gespielt wurde auf dem wunderschönen Platz des G&LC Berlin-Wannsee. Die Gegner der Stolper waren die Herren vom Frankfurter GC. Jenes Team also, das nach der Saison 2021 den bitteren Gang in die zweite Liga antreten musste. Auch bei dem knappen Abstieg war Wannsee der Turnierplatz. Doch dem Coach der Hessen, Jan Förster, bereitete dies im Vorfeld keine Sorgen. Er sagte vor dem Relegationsspiel: „In Wannsee hatten wir eigentlich nur positive Erfahrungen. Wir haben uns dort 2018 für das Final Four qualifiziert und sind in jenem Jahr Deutscher Vizemeister geworden. Auch als wir abgestiegen sind, haben wir dort wirklich gut gespielt. Wir sind also sehr gerne in Wannsee.“

Seit ihrem Abstieg haben die Frankfurter fieberhaft auf diese Chance zum direkten Wiederaufstieg hingearbeitet. Immerhin, bis auf Lukas Euler und Gregor Weck konnten die Frankfurter für dieses so wichtige Spiel alle Leistungsträger zum Einsatz bringen. Doch am Ende sollte es nicht sein. Manchmal sind es kleine Dinge, die sich am Ende aufsummieren. Und so war es auch hier: das Match zwischen Lasse Bonig/ Leon Heitz (Berliner GC Stolper Heide) und Tim Opderbeck/ Lukas Buller (Frankfurter GC) lag nach elf gespielten Bahnen bei 2auf für die Hessen. 

Doch an Bahn 15 hatte sich dieses Match, das für die Frankfurter augenscheinlich komfortabel zu managen war, gedreht. Eine Flüchtigkeit hier, eine ungute Entscheidung dort - die Stolper ergriffen jede einzelne dieser kleinen Chancen und brachten sich zurück ins Spiel. An Bahn 17 machten sie das Ergebnis per 2&1 dingfest. Das sicherte ihnen nach den Vierern einen ausgeglichenen Spielstand von 2:2 - der im Gegensatz zu einem 1:3 wie ein Sieg klingt. Und genauso fühlte er sich für die Stolper auch an. Das Momentum war auf Seiten der Ostdeutschen. 

Frühe Führungen brachten Ruhe

In den Einzeln kam das Team um Trainer Gregor Tilch dann deutlich besser aus der Tee Box. In vielen der Matches konnten die Stolper frühe Lochgewinne verzeichnen und gerade die spät gestarteten Luis Finn Büch und Gustav Ordel brachten mit ihren hohen Führungen Ruhe sowie weiteres Selbstvertrauen in das Spiel von Stolper Heide. Am Ende gab Startspieler Florian Schrödl (Berliner GC Stolper Heide) gegen Lukas Buller (Frankfurter GC) doch noch einen halben Punkt ab. Und auch David Rauch (Berliner GC Stolper Heide) musste seinen Punkt an Routinier Ben Bradley (Frankfurter GC) abtreten.

Doch das änderte nichts mehr an dem Endergebnis. Denn weiter hinten sicherte Büch seinen Punkt gegen Nicolas Eberhard (Frankfurter GC) per 7&6. Und Gustav Ordel konnte seine Führung gegen Lukas Köble (Frankfurter GC) per 6&5 dingfest machen. Leon Heitz (Berliner GC Stolper Heide) drehte sein Match gegen Tim Opderbeck (Frankfurter GC) zum zweiten Mal an diesem Tag und sicherte seinen Punkt erneut auf Bahn 17 - dieses Mal sogar per 3&1. 

Und Lasse Bonig (Berliner GC Stolper Heide) ließ Gunar Petersen (Frankfurter GC) zu keinem Zeitpunkt richtig ins Spiel kommen und brachte seinen Punkt per 4&2 ins Clubhaus. Mit 6,5 erspielten Punkten stand der Sieg der Stolper Herren fest. Die beiden letzten noch offenen Partien zwischen Florian Frie (Berliner GC Stolper Heide) und dem deutlich zurück liegenden Malte von Blankenfeld (Frankfurter GC) sowie Marcel Rauch (Berliner GC Stolper Heide) und Stefan Wiedergrün (Frankfurter GC) wurden geteilt. Der Endstand lautete damit 7,5 : 4,5. 

Aufstieg hat besonderen Stellenwert

Für Gregor Tilch, den Trainer des Berliner GC Stolper Heide, trägt der Aufstieg viele Gesichter: „Wir hatten in dieser Saison einen höheren Fokus auf die DGL gelegt - und es ist ein tolles Erlebnis für die Spieler und die Mannschaft insgesamt, dass wir unsere Ziele umsetzen konnten. Auch für die Förderer und den Club ist dieser Erfolg wichtig - er ist ein Dankeschön an sie alle und er ist ein tolles Erlebnis für dieses Umfeld. Ein Mannschaftserfolg ist immer etwas besonderes. Und gerade, dass wir den Aufstieg gegen einen so starken Gegner erspielen konnten, gibt dem ganzen nochmal einen besonderen Stellenwert.“

Auch Tilch verortet den Knackpunkt in dem schon erwähnten Vierer: „Einer der entschiedenen Punkte war der Vierer Heitz/Bonig. In diesem Match sind wir langsamer gestartet - konnten es aber drehen. Es wäre schwer für uns geworden, wenn wir das nicht geschafft hätten. Die Jungs haben sich hier aber toll zurück gefightet und das Match an Bahn 17 gewonnen. Das 2 : 2 nach den Vierern hat sich dadurch nach mehr angefühlt für uns. Wir sind dann in den Einzeln gut gestartet und hatten einige Matches, die sehr klar geführt wurden - die haben Druck rausgenommen. Insgesamt muss ich aber sagen, war das heute eine überragende Mannschaftsleistung.“

In der nächsten Spielzeit gehen die Stolper Herren also in der ersten Bundesliga an den Start. Auf die Frage nach eventuellen Verstärkungen antwortet der Berliner Coach: „Die Mannschaft hat wirklich eine starke Performance gezeigt. Diese Leistung haben die Jungs auch in den vergangenen Spieltagen gezeigt. Dieser Truppe möchte man das Vertrauen schenken. Und ich muss sagen: Ich würde mir gar keine andere Mannschaft wünschen wollen.“