„Ich habe jahrelang tolle Unterstützung bekommen - so kann ich etwas zurückgeben."

Auch wenn sie mal nicht selbst abschlägt, unterstützt Karolin Lampert das Team des GC St. Leon-Rot wann immer ihr das möglich ist. Als Caddie ist die LET-Tourspielerin dabei ebenso an den DGL-Spieltagen zur Stelle wie auch mal nur als Wasserträgerin. „Ich freue mich immer, wenn ich Teil des Teams sein kann“, so die 27-Jährige.

Karolin Lampert, einige Top-10- und Top-20-Ergebnisse standen schon zu Buche in diesem Jahr auf der Ladies European Tour – wie zufrieden bist Du bisher mit Deiner Saison 2022?
„Ich bin eigentlich ganz zufrieden. Leider hatte ich eine kleine Verletzung am Handgelenk, die mich etwas zurückgeworfen hat, aber ich freue mich auf den Rest der Saison und hoffe, noch einige gute Ergebnisse sammeln zu können.“

Trotz der zahlreichen Einsätze auf der LET findest Du immer wieder auch Zeit, für St. Leon-Rot in der 1. Bundesliga Süd der Damen an den Start zu gehen und/oder das Team zu unterstützen. Ist das nicht mit sehr viel zusätzlichem Reisestress verbunden?
„Ich freue mich einfach immer, wenn ich irgendwie Teil eines Teams sein kann. Auch wenn das irgendwie mit etwas mehr Reisestress verbunden sein kann, ist es für mich eine tolle Abwechslung zum Alltag.“

Wie viele Meilen bist Du dieses Jahr schon geflogen?
„Das weiß ich leider nicht genau. Aber sehr viele!“

Du nimmst einigen Stress auf Dich, um (rechtzeitig) für SLR am Abschlag zu sein. Unterstützt Dich im Gegenzug der Club in irgendeiner Weise, weil Du für ihn antrittst? Geld darf ja laut Ligastatut abgesehen von den Auslagen nicht fließen … 
„Für mich ist es selbstverständlich, dass ich die Mädels unterstütze, wenn es zeitlich reinpasst. Ich habe jahrelang eine tolle Unterstützung vom Verband als Amateur bekommen und kann so vielleicht etwas zurückgeben und meine Erfahrung an die nächsten Generationen weitergeben.“

Was gefällt Dir am GC St. Leon-Rot, dem Du ja nun schon seit vielen Jahren treu bist?
„Die Anlage samt Trainingsmöglichkeiten und Plätzen ist einfach einmalig, und für mich gibt es keinen besseren Ort, um mich täglich auf Turniere vorzubereiten.“ 

Das Team SLR hat in der Saison 2022 bisher vier von vier Spieltagen gewonnen – was macht die Damen so stark?
„Die Mädels sind eine super Truppe, jede einzeln, aber auch als Team. Sie sind alle in einem ähnlichen Alter, was die Atmosphäre wirklich gut macht. Durch einige Top- Spielerinnen werden alle gepusht, noch mehr zu tun, und so kommen viele gute Spielerinnen heraus.“

Wie findest Du die aktuelle Professional-Regelung in der DGL, die es ja nicht allen Clubs ermöglicht, einen Professional einzusetzen, schließlich sind die Voraussetzungen doch sehr komplex?
„Ich finde es gut, dass man als Profi schon einige Jahre für einen Club gespielt haben muss, um mitspielen zu dürfen.“

Was reizt Dich daran, für ein Team zu spielen? Was ist das Besondere daran?
„Die Unterstützung, die man von seinen Teamkameraden bekommt, ist einfach einmalig. Man erlebt viele unterschiedliche Situationen, die es einmalig machen, für ein Team zu spielen.“

War es für Dich immer klar, dass Du einmal Tourspielerin werden möchtest?
„Nein. Nach dem Abitur habe ich die Q-School einfach mal ausprobiert, und hier bin ich jetzt: 9 Jahre später immer noch auf der Tour.“ 

Fühlst Du als Professional einen anderen Druck, wenn Du für SLR spielst, als früher, als Du noch Amateurin warst?
„Ja es ist tatsächlich etwas anders. Ich habe manchmal das Gefühl, dass ich als Pro nur verlieren kann. Jeder möchte mich natürlich schlagen. Ich denke jedoch, dass ich damit recht gut umgehen kann.“ 

Helfen Dir die Erfahrungen, die Du in der DGL gemacht hast oder machst, auch bei den Profiturnieren?
„Das kann man leider überhaupt nicht miteinander vergleichen.“

Wenn Du das spielerische Niveau von LET und 1. Bundesliga vergleichst: Was sind die größten Unterschiede?
„Die Breite an guten Spielerinnen ist schon sehr gut auf der LET.“

Einzel oder Vierer – was magst Du lieber in der DGL?
„Vierer.“

Wer ist Deine bevorzugte Vierer-Partnerin?
„Ich habe keine bevorzugte Partnerin.“ 

St. Leon-Rot ist bereits fürs Final Four qualifiziert: Bist Du dabei im GC Pfalz, wenn es um den DM-Titel 2022 geht?
„Leider werde ich nicht dabei sein. Ich hoffe, dass ich bei der British Open am Start bin, und falls nicht, werde ich ein paar freie Tage haben. Wenn ich im Lande bin, werdet ihr mich aber sicher vor Ort mal sehen.“ 

Wie gut bist Du im Matchplay? Wie ist da Deine Bilanz?
„Ich würde sagen, dass ich eine ganz gute Bilanz habe. Als Amateur habe ich ein paar der Matchplay- Events gewinnen können.“

Was ist die besondere Herausforderung am Matchplay? Wo liegen die größten Unterschiede im Spiel?
„Es geht prinzipiell nicht darum, gegen den Platz zu spielen, sondern gegen eine Gegnerin. Manchmal spielt man somit viel defensiver oder offensiver als im Zählspiel. Man kann Löcher auch mal mit einem Bogey gewinnen.“ 

An welchen DGL-Spieltag der letzten Jahre erinnerst Du Dich besonders gerne zurück – und weshalb?
„Natürlich erinnere ich mich besonders gerne an das Final Four 2014 in Lich zurück, als ich den entscheidenden Putt zur Deutschen Meisterschaft lochen konnte.“

Wenn Du eine einzige Sache an der DGL ändern dürftest: Welche wäre das?
„Ich würde mich freuen, wenn es nicht ganz so viele Wochenenden im Jahr beanspruchen würde. Wie das allerdings möglich sein könnte, weiß ich nicht genau.“ 

Vielen Dank für das Gespräch, Karolin, und noch viel Erfolg für Deine Saison 2022!

 

Karolin Lampert, GC St. Leon-Rot 

Geburtstag: 20.02.1995
Geburtsort: Schwetzingen
Geschwister: Moritz und Christopher
ich spiele Golf seit: 1998
mein erster Golfclub war: GC St. Leon- Rot
mein Jugendtrainer: Verena Scholz
mein aktueller Trainer: Ted Long
mein bester Handicap-Index als Amateurin: weiß ich leider nicht
größter Erfolg als Amateurin: Sieg der Spanish International Ladies Amateur Championship 2012, Sieg der German Girls in 2011 und 2012
mein Lieblings-Platz der DGL: Natürlich der GC St. Leon- Rot
mein Lieblings-Golfplatz weltweit: Kingsbarns Golf Links in Schottland - ich liebe Links Golf!
mein Lieblings-Schläger im Bag: Eisen 9 - einfach ein toller Schläger
Mitglied im GC St. Leon-Rot seit: 
Wechsel ins Profilager am: 1. Januar 2014
größter Erfolg als Professional: Sieg der Azores Ladies Open 2015
Partner & Sponsoren: Allianz, Mercedes- Benz, Titleist, FootJoy, Abacus, Amundi Asset Management