Eichenried: Eine der feinsten Wiesen Bayerns

Nicht zuletzt nach dem Umbau bieten die 27 Löcher des Golfclub München Eichenried ein sportlich-anspruchsvolles Golferlebnis mit außergewöhnlichem Pflegezustand.

Deckschicht abtragen, gegebenenfalls Drainagen legen, eine große Prise Sandsubstrat aufschütten und mit einer frische Sode aus dem Garten veredeln – im Golfclub München Eichenried hat diese Vorgehensweise Methode. Im vergangenen Jahr haben die Greenkeeper der Anlage im Münchener Nordwesten unter der Leitung von Course Manager Andrew Kelly den Abschlägen der A-Schleife so zu neuem Glanz verholfen. Alle übrigen Tee-Boxen folgten. Ähnlich gingen die Verantwortlichen des langjährigen Austragungsorts der BMW International Open vor gut drei Jahren mit allen Grüns vor. 

Seither finden Gäste und die großen Namen im Feld des Profi-Turniers einen sensationellen Golfplatz vor. Die Grüns haben sich nicht nur in der Beschaffenheit verändert, sondern auch, was die Konturen betrifft. Einige der Bunker wurden zudem angepasst beziehungsweise versetzt. Frisches Bent-Gras soll die Puttflächen nun rasend schnell machen. So wie bei den Profis üblich. 

Nach dem Umbau, der in Abstimmung mit Spezialisten der European Tour von statten ging, gilt umso mehr: In Eichenried kann man einen wahren Championship Course erleben. Die 27 Bahnen (plus Kurzplatz), die sich harmonisch in das weitläufige Gelände im Parkland-Stil einfügen, schaffen es dabei, gleichermaßen sehr gute Golfer zu fordern und dabei die breite Masse nicht zu überfordern.

Niveau hat seinen Preis

Wobei 27 Bahnen nicht ganz richtig ist. Denn wenn die Tour-Elite stets im Juni zu Gast in Eichenried ist, erwacht ein weiteres Loch aus dem Dornröschenschlaf. Auf dem Par 3 der 17 wird nahezu ausschließlich in der Turnierwoche gespielt, ansonsten steht es der Akademie oder für diverse Aufnahmen zur Verfügung. 

„Einzigartig macht den Platz der Pflegezustand”, erklärt Geschäftsführer Wolfgang Michel in einem Video auf der Club-Website. „Eichenried ist immer auf einem sehr hohen Niveau, was natürlich auch seinen Preis hat. Wir haben mehr Greenkeeper als viele andere Plätze. Wir pflegen den Platz intensiv und unter Beratung der European Tour. Eichenried wurde von Beginn an als Tour-Platz gebaut und die BMW Open sind in jedem Jahr die Bewährungsprobe für den Platz.”

2021 erhielt der Golfclub neben neun weiteren Anlagen in Bayern die Auszeichnung „Blühender Golfplatz”, überreicht von Bayerns Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz Thorsten Glauber. Dabei mussten Kriterien wie Freiflächen-Anteil, Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel oder Insektenschutz erfüllt werden. Zusätzlich überreichte der Minister die Auszeichnung "UN-Dekade Biologische Vielfalt".

Neues Performance Center

Was das Golfspiel betrifft, bekommen Mitglieder und Gäste in München-Eichenried alles Mögliche geboten. Das Callaway Performance Center eröffnete 2022 mit professionellen Fitting-Optionen. Am Spiel kann man im Learning Center mit Videoanalyse und zwei beheizten Abschlagboxen oder in der Indoor-Trackman-Anlage. Die großzügige (120 Meter breit) Driving Range ist mit Zielgrüns und Flutlicht ausgestattet. 

Auch im Kurzspiel-Bereich hat sich mit dem Umbau einiges getan. Insgesamt stehen neben einem vergrößertem Chipping-Grün zwei Putting-Grüns und ein Pitching-Grün mit zwei Bunkern unterschiedlicher Tiefe zur Verfügung. Im Winter kann sogar indoor auf Kunstrasen am Putting gefeilt werden.

Auf Kaymers Spuren

Die wohl prominenteste der 27, pardon 28 Eichenrieder Bahnen ist die 18. der Turnierwoche, beziehungsweise die C9 im regulären Betrieb. Dort, wo Martin Kaymer 2008 per doppeltem Birdie, als erster deutscher Sieger der BMW International Open hervorging. Auf dem Weg zum Par auf dem anspruchsvollen Par 5 muss man sowohl beim Abschlag als auch bei der Annäherung ins Grün Wasserhindernisse umspielen. Der Teich auf der rechten Seite des Grüns ist seit dem Umbau noch mehr im Spiel. 

Präzises Golf ist gefragt, um auf den Spuren des deutschen Major-Gewinners zu wandeln und ebenfalls ein Birdie zu notieren. Den tosenden Applaus von den Rängen kann man sich einfach hinzudenken.