DM AK 50
Wilms und Birkholz holen die Titel
22. Mai 2022 , Christopher Tiess
Die Deutschen Meisterschaften der AK 50 haben ihre neuen und alten Sieger gefunden: bei den Herren spielt sich Martin Birkholz unangefochten zur Titelverteidigung. Bei den Damen holt Silvia Wilms vor altvertrauter Kulisse endlich Gold.
Wiesbaden. Was für ein grandioses Setting konnten die Deutschen Meisterschaften der AK 50 für sich verbuchen. Schon beinahe sommerliches Wetter erwartete die Spielerinnen und Spieler der Finalrunde. Und der Turnierplatz rund um das alte Wasserschloss zeigte sich nach wie vor im makellosen Zustand. Die Kulisse im GC Schloss Myllendonk war mehr als bereit.
Mit großer Spannung ging es in der Wertung der Seniorinnen zu. Gleich vier Damen starteten schlaggleich in den letzten Tag der Meisterschaft und weitere Spielerinnen standen zu einer durchaus aussichtsreichen Verfolgung bereit. Kurz vor Schluss sah es so aus, als würde Sibylle Gabler (G&LC Berlin-Wannsee) den Pokal mit in die Hauptstadt nehmen. Dann jedoch erwischte die Berlinerin ein unglückliches Finish und verlor auf den letzten vier Bahnen ganze vier wertvolle Schläge.
Aus Silber wird Gold
Gablers Schlagverluste eröffneten die Chance für ihre Flightpartnerinnen Britta Schneider (GC Neuhof) und Silvia Wilms (Münchener GC). Beide zeigten ein äußerst konzentriertes Spiel und zogen an ihrer Mitstreiterin vorbei. Als die beiden Seniorinnen vom 18. Grün kamen, dachten die herbei eilenden Zuschauer, sie haben beide eine 78 (+6) gespielt und müssen jetzt ins Stechen um den Sieg. Erst im Scoring wurde es dann offiziell: die Meisterschaft der Damen hat ihre Siegerin bereits gefunden.
Der Titel geht an Silvia Wilms vom Münchener GC. Die hat ihre Finalrunde nämlich mit nur 77 Schlägen (+5) absolviert. Der Fehler lag allein bei einer fehlerhaften Eingabe in das Livescoring, denn Wilms schloss ihre Eröffnungsbahn mit fünf Schlägen ab und nicht - wie angezeigt - mit sechs Zählern. Silvia Wilms selbst war der Fehler zwar aufgefallen, bei dem zwischendurch vorgenommenen Abgleich schien ihre Meldung hierzu allerdings untergegangen zu sein. In jedem Fall ist es ein sehr positives Ergebnis für die Wahl-Süddeutsche, die nach dem knapp gescheiterten Titelrennen des letzten Jahres nun endlich Gold sichern konnte.
Wilms resümiert ihren Premierensieg in der AK 50: „Der erste Titel bei den Seniorinnen bedeutet mir sehr viel, zum einen weil ich aus der Gegend stamme und ich den Platz früher oft gespielt habe. Zum anderen haben wir ein sehr hohes Spielniveau bei den Seniorinnen. Meine Erwartung war schon eine Top-Zwei-Platzierung und natürlich habe ich mit einem Sieg ein klein wenig geliebäugelt. Doch ich wusste, dass es sehr schwer werden würde. Auf dem Weg zu den zweiten neun Loch hab ich mir gesagt: ‚wenn du noch gewinnen willst, musst du aggressiver spielen und ganz besonders besser putten.‘ Das Birdie auf der 11 hat mir dann nochmal mehr Selbstvertrauen gegeben und am Ende hat es dann auch gereicht.“
Zu den Gastgebern hat die frisch gebackene Meisterin großes Lob im Gepäck: „Der Platz war top und einer nationalen Meisterschaft echt würdig. Es wurde in den letzten Jahren sehr viel investiert und es hat sich gelohnt. Tolle Anlage und ich kann nur jedem empfehlen, dort einmal zu spielen. Das Turnier selbst war sehr gut organisiert. Das Team war großartig. Es gab selbst ein Shuttle Service für die Zuschauer. Wir haben uns als Spieler sehr willkommen gefühlt.“
Silvia Wilms siegt bei den DM AK 50 mit insgesamt 233 Schlägen (+17). Sie steht denkbar knapp vor Britta Schneider (GC Neuhof) mit 234 Zählern (+18). Sibylle Gabler (G&LC Berlin-Wannsee) belegt letztendlich mit 235 Schlägen den dritten Platz.
Birkholz eine Klasse für sich
So groß die Spannung im Feld der Damen war, so klar war die Entscheidung bei den Herren. Martin Birkholz (GSV Düsseldorf), der große Routinier und Serienmeister, ließ an diesem Tag zu keinem Zeitpunkt Zweifel aufkommen: den Pokal wird er als Titelverteidiger auf jeden Fall wieder mit nach Hause nehmen. Und genauso sollte es auch kommen. Mit einer für seine Verhältnisse eher gemütlichen 75 (+3) umkreiste der Rheinländer das alte Wasserschloss und beendete das Turnier mit insgesamt 215 Schlägen (-1).
Als einziger Spieler des gesamten Feldes blieb Birkholz unter Par. Und er gibt Einblick in sein Erfolgsrezept: „Das Geheimnis zu der hohen Konstanz im Spiel ist überraschend simpel: immer geradeaus schlagen. Und das soll wirklich kein Scherz sein. Wenn man das dauerhaft hinkriegt, ist man grundsätzlich im Vorteil. Und eine hohe Up-and-Down Quote ist die nächste Zutat.“
Den zweiten Platz teilen sich Udo Berners (GSV Düsseldorf) und Christian Domin (Hamburger GC). Beide beendeten das Turnier mit 226 Schlägen (+10). Dabei hatte Berners, der Clubkamerad von Birkholz, alle Chancen in der Hand, um die Silbermedaille für sich allein zu haben. Doch ein Doppelbogey an der letzten Spielbahn machte diesem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung. Gerade in der Wertung der Herren sind es jedoch diese Nuancen in den Spielen um die Platzierungen, die für Spannung sorgten, nachdem Martin Birkholz eine so frühe Vorentscheidung in Richtung Titel schaffen konnte.
Aber egal, mit welcher Platzierung die einzelnen Spieler die Meisterschaft abschlossen: die Meinung zum Turnierstandort ist absolut einhellig. Die besten Seniorinnen und Senioren Deutschlands würden sich sehr freuen, auch im kommenden Jahr im GC Schloss Myllendonk zu Gast zu sein.