Regelfrage #13

Dumm gelaufen


13. April 2022 , Dietrich von Garn


Drop bei roter Penalty Area
Drop bei roter Penalty Area | © (Photo by Joe Robbins/Icon Sportswire via Getty Images)

In der „Regelfrage der Woche“ widmet sich DGV-Regelexperte Dietrich von Garn einer „Regelproblematik“. Diesmal geht es um Lilly Legdenball und dass ihr Ball nach dem Droppen und Legen erneut zu rollen beginnt.

Die Situation:

Lilly Legdenball hat in eine Penalty Area geschlagen. Der Schlag war richtig gut, aber er sprang unglücklich zur Seite. Sie bestimmt den Kreuzungspunkt mit der rot markierten Penalty Area, klettert vorsichtig mit einem Ball die Böschung hinunter und droppt dort innerhalb von zwei Schlägerlängen. Natürlich rollt der Ball von dort über die Grenze wieder in die Penalty Area. Sie droppt noch einmal und wieder rollt der Ball in die Penalty Area. Nun legt sie den Ball vorsichtig an die Stelle, an der er beim zweiten Droppen zuerst auf den Boden traf und stellt fest, dass sie nun noch einen Schläger braucht. 

Also klettert sie wieder die Böschung hoch, misst kurz die Entfernung zum Loch, nimmt einen Schläger und will gerade wieder die Böschung hinunterklettern, als sie sieht, wie sich ihr Ball in Bewegung setzt und in die Penalty Area rollt. Was kann sie jetzt tun?

Die Lösung:

Der Ball war nach dem Hinlegen wieder „im Spiel“. Wird er danach von Naturkräften bewegt (denn niemand anders war dafür verantwortlich), gilt Regel 9.3 und der Ball muss von seiner neuen Stelle gespielt werden. Sollte das Wasser dort nicht zu tief sein, ist das ggf. eine Option, denn anderenfalls gibt es nur die Möglichkeit, den Ball nochmals mit einem Strafschlag aus der Penalty Area zu droppen.

Das hört sich möglicherweise „hart“ oder „unfair“ an, aber es gibt drei Optionen in Regel 17, aus einer Penalty Area heraus zu droppen, und wenn der Spieler die riskanteste Version wählt, war es allein seine Entscheidung.