Regelfrage #51
Freedrop bei gefährlichen Schlangen?
18. Dezember 2024 , Dietrich von Garn
In der Regelfrage der Woche widmet sich DGV-Regelexperte Dietrich von Garn einer „Regelproblematik“. Diesmal wirkt ein Schild am Roughrand abschreckend auf Monika Machtsichgernesorgen.
Die Situation:
Monika Machtsichgernesorgen hat ihren Ball gut getroffen, aber aufgrund der Trockenheit ist dieser am Ende rechts im Rough gelandet. Sie geht mit ihren Mitspielern zum Suchen dort hin, als ihr am Roughrand ein Schild auffällt. Als sie es liest, macht sie einen Satz rückwärts: „Bitte nicht auf die Schlangen treten!“
„Schlangen? Die sind giftig und beißen“, kommentiert sie die Situation zu ihren Mitspielern. „Hier bekomme ich einen Freedrop wegen gefährlicher Tiere!“
Die beiden Mitspieler Ines Istdochnichtsoschlimm und Stefan Siehtdaseherlocker schauen zweifelnd auf das Schild.
Wozu werden sie sich entschließen?
Die Lösung:
Für eine „gefährliche Situation“ muss eine konkrete Gefahrenlage bekannt sein, wie z.B. ein Krokodil einen halben Meter neben dem Ball. Die Möglichkeit allein, dass in der fraglichen Gegend ein Krokodil, eine (Gift-) Schlange oder etwas Vergleichbares erscheinen könnte, reicht für einen Freedrop nicht aus.
Zudem sind die meisten Schlangen in Deutschland ungiftig bis wenig giftig. Zu guter Letzt warnt das Schild auch nicht vor gefährlichen Schlangen, sondern es bittet um Aufmerksamkeit, damit man nicht auf eine Schlange tritt. Die eventuelle Gefährdung ginge dann eher von den Spielern aus.
Aus dem gewünschten Freedrop wird hier also leider nichts.
