DGL 2022
GC Pfalz: Die Final-Four-Wiese im Golf.de-Check
8. Juni 2022 , Thomas Kirmaier
Die Deutsche Golf Liga (DGL) presented by All4Golf biegt in die Zielgerade ein. Es ist das „Race to Pfalz“, denn das Final Four steigt am 6./7. August im GC Pfalz. Golf.de war schon mal vor Ort und hat die Wiese und den Club getestet.
Wer abends ins Theater, ins Restaurant oder in den Club geht, macht sich chic. Der putzt sich raus, um sich von seiner besten Seite zu zeigen. Im Sport ist das nicht anders: Wenn du als Golfclub ein wichtiges Event vor der Brust hast, triffst du sämtliche Vorbereitungen, damit alles sitzt und passt. Wer gut vorbereitet ist, wird performen. Wer könnte das besser wissen als erfolgreiche Golfer?
So ähnlich ist es im GC Pfalz. Auf der Anlage in Neustadt an der Weinstraße, keine zehn Autominuten von der Domstadt Speyer entfernt, stehen bereits die ersten Banner, die das größte Spektakel des Jahres ankündigen. „Save the Date!“ steht da an Tee eins. Ebenso wie „Leidenschaft, Spitzensport, Emotionen“. Das alles wird es geben, wenn am 6./7. August an diesem Ort das Final Four steigt, das Finale Grande der Deutschen Golf Liga (DGL) presented by All4Golf – mit einem Happyend für zwei Teams (Damen & Herren), die sich Deutsche Mannschaftsmeister 2022 nennen dürfen. Der Hashtag dazu? #Vorfreude.
Golf.de hat sich die Bühne für das Final Four genauer angeschaut, den Platz gespielt, das Clubhaus, Trainingsmöglichkeiten und Gastro gecheckt. Von der Bundesstraße 39 bogen wir ab in den Weg Im Lochbusch, der zum Parkplatz führt. Ein kurzes, freundliches „Hallo!“ im Sekretariat, ein paar Fotos und rein in den (von Weiß) 6215 Meter langen (5529 Meter von Blau) Par-72-Parkland-Kurs, auf dem sich gute Ballstriker Vorteile verschaffen können, wobei: Matchplay schreibt sowieso wieder seine eigenen Gesetze.
Von August 2018 bis Juni 2019 wurde die Anlage komplett saniert. Dabei hat der GC Pfalz mit Golfplatz-Designer Greg Letsche zusammengearbeitet und ist von Troon Golf beraten worden. Das Ergebnis: neue Fairways und Teeboxen, ein neues Bunkerkonzept (hier wird noch mit Holzrechen gearbeitet!) sowie 18 neue Grüns mit Bentgras 007. Der Name ist Programm; auf unserer Runde laufen sie spurtreu und schnell wie im Auftrag Ihrer Majestät.
„Unser Platz ist schöner und fairer geworden. Alle Hindernisse sind sichtbar. Keine versteckten Gemeinheiten, sondern ehrliches Golf“, erklärt Präsident Michael Löffler. Recht hat der Mann. Der Kurs macht Spaß, erinnert mal an Schottland und dann wieder an Plätze Portugals. Natur pur, immer wieder ruft der Kuckuck, schnattern Gänse, zirpen Grillen. Die Damen und Herren, die am 6./7. August unterwegs sein werden, sind dagegen eher am sportlichen Wettkampf interessiert – auf einer Wiese, auf der viel passieren kann. Vorne wie hinten. Ach ja: Unser Geheimtipp für die Gastro: Wem vor oder nach der Runde der Magen knurrt – das Lachscarpaccio mit Salat ist sensationell.
So spielt sich der Platz
Bahn 1 (Par 4, 362 m/Weiß – 314 m/Blau)
Zum Auftakt gibt’s ein kurzes und leichtes Loch. Verlockend, groß Abkürzen ist aber nicht drin, der Korridor ist schmal, die Bäume mächtig. Der perfekte Abschlag ist ein Fade mit Richtung Fairwaybunker. Je weiter der Ball um die Kurve kommt, umso leichter wird der Schlag ins Grün.
Bahn 2 (Par 5, 462 m/Weiß – 439 m/Blau)
Mit dem Driver geht’s über den quer laufenden Graben (239 m Carry), um dann mit dem zweiten Schlag das Grün anzugreifen. Sichere Option: vorlegen, denn: Hier ist es besonders wichtig, den Ball auf dem Fairway zu halten. Beim zweiten (bzw. dritten) Schlag die Grünbunker beachten.
Bahn 3 (Par 4, 357 m/Weiß – 317 m/Blau)
Je länger der Drive, desto interessanter wird die Schlägerwahl vom Tee. Am besten den rechten Fairwaybunker anpeilen und den Ball erneut mit einer hübschen Rechtskurve fliegen lassen. Vorsicht beim zweiten Schlag: Immer versuchen, unterhalb der Fahne zu bleiben, sonst gibt’s einen tricky Putt bergab. Und ja, das Wasser rechts vom Grün schluckt gerne Bälle.
Bahn 4 (Par 4, 354 m/Weiß – 319 m/Blau)
Birdie-Alarm! Für Longhitter geht’s direkt über den großen Fairwaybunker auf der linken Seite. Danach ist es nur noch ein Wedge ins Grün. Sichere Option: der Weg vorbei am rechten Fairwaybunker, wobei der zweite Schlag dann noch ein paar Meter mehr machen muss.
Bahn 5 (Par 3, 180 m/Weiß – 139 m/Blau)
Schlägerwahl und Distanzkontrolle sind hier ganz besonders wichtig. Das große Grün hat enorm viele und schwierige Wellen; da lohnt es sich, in der Proberunde öfter und genauer hinzuschauen. Die Kunst ist es, je nach Pin Position die richtige Stelle zu treffen.
Bahn 6 (Par 5, 506 m/Weiß – 457 m/Blau)
Ein langer Hit vom Tee ist hier definitiv von Vorteil. Der Wassergraben zieht sich zunächst am Rand des Fairways entlang, durchquert ihn später aber. Wer den Ball vom Tee gut trifft, kann mit Schlag zwei vielleicht schon das Grün attackieren – oder eben (sichere Variante) vorlegen. So kommen die Bunker (einer lauert direkt vor dem Grün) weniger ins Spiel.
Der GC Pfalz in Bildern
Bahn 7 (Par 3, 185 m/Weiß – 158 m/Blau)
Am besten hier immer leicht rechts bleiben, denn das Grün läuft von rechts nach links, wo ein Wasserhindernis lauert. Wer beim Abschlag unsicher ist, für den ist kurz rechts sicher nicht die schlechteste Alternative.
Bahn 8 (Par 4, 369 m/Weiß – 319 m/Blau)
Hier den Abschlag leicht links halten, um die große Eiche auf der rechten Seite zu umspielen. Somit ergibt sich eine gute Ausgangsposition, um mit dem zweiten Schlag auf das Grün zu spielen, das im übrigen sehr lang gezogen ist.
Bahn 9 (Par 4, 387 m/Weiß – 349 m/Blau)
Das längste Par 4 des Platzes. Mit einem langen Abschlag über den Bunker auf der rechten Seite ergibt sich eine gute Chance, mit dem zweiten per Wedge das Grün auf der richtigen Seite zu treffen. Sichere Option: vor den linken Fairwaybunkern vorbei.
Bahn 10 (Par 4, 379 m/Weiß – 327 m/Blau)
Mut zum Risiko wird beim Wechsel von den Front auf die Back Nine belohnt. Je weiter man in den Knick dieses Doglegs (rechts) spielt, desto kürzer und leichter wird der Schlag ins Grün. Entlang des Fairways verläuft allerdings ein Graben und hinter dem Grün lauert ein versteckter Bunker.
Bahn 11 (Par 4, 327 m/Weiß – 293 m/Blau)
Der Abschlag sollte gerade Richtung Fairwaybunker segeln. Je länger, desto besser der Winkel zur Fahne; man sollte sich allerdings am Eingang des Grüns orientieren, da das Insel ähnliche Grün von links nach rechts läuft.
Bahn 12 (Par 3, 151 m/Weiß – 125 m/Blau)
Wenn die Fahne links hinten steckt, wird’s richtig tricky. Die Richtung des Abschlags und die Schlägerwahl sind hier entscheidend, da es hier drei Gefahren gibt: links einen sehr großen und tiefen Bunker, rechts eine steile und abschüssige Stelle, wo der Ball schnell weglaufen kann und zusätzlich ein Wasserhindernis vor dem Grün.
Bahn 13 (Par 5, 488 m/Weiß – 447 m/Blau)
Der perfekt Abschlag ist ein High Draw in Richtung rechter Fairwaybunker. Mit dem zweiten Schlag sollten man versuchen , auf der rechten Seite zu bleiben, da links vor dem Grün ein gefährlicher Fairwaybunker liegt. Grün rechts anspielen, denn es läuft von rechts nach links.
Bahn 14 (Par 4, 367 m/Weiß – 335 m/Blau)
Der Abschlag muss sitzen, um das durch Bunker geschützte Grün anzugreifen. Die Fahnenposition kann hier sehr entscheidend sein.
Bahn 15 (Par 5, 485 m/Weiß – 425 m/Blau)
Der Auftakt der Passage „Home Straight“ - vier vom Schwierigkeitsgrad unterschiedliche Löcher, die die Spieler zurück zum Clubhaus führen. Der ideale Abschlag sollte in Richtung der Fairwaybunker per Draw gehen, um etwas um die Ecke zu kommen. Vorsicht: Beim Angriff des Grüns unbedingt das Out of Bounds auf der rechten Seite im Blick haben.
Bahn 16 (Par 3, 127 m/Weiß – 107 m/Blau)
Ein sehr kurzes, wunderschönes aber auch gefährliches Par 3. Ein Schlag mit einem kurzen Eisen zu einem sehr kleinen Ziel. Hinter dem Grün gibt’s Bunker, davor eine Steinmauer und einen Teich. Hier kann im Matchplay einiges passieren.
Bahn 17 (Par 3, 359 m/Weiß – 319 m/Blau)
Vom Tee weg lauern hier drei Gefahren: ein großer Baum auf der der linken Seite, ein Wassergraben, der sich bei ca 190 m (von Weiß) durchs Fairway zieht und das Out of Bounds auf der rechten Seite. Ein High-Fade-Abschlag ist perfekt. Das Grün ist schmal und lang und läuft von vorne nach hinten.
Bahn 18 (Par 4, 370 m/Weiß – 340 m/Blau)
Finale! Die letzte Herausforderung. Der Abschlag sollte etwas nach links zielen, da von dort der Winkel ins Grün besser ist. Vorsicht: Der tiefe Bunker auf der linken Seite des Grüns ist gemein.
Vorfreude aufs Final Four