Golf Team Germany


Deutsche on Tour, 2022, KW 42


24. Oktober 2022


Mallorca Golf Open

Runden mit 71, 64, 62 und 72 stehen in der Statistik. Die Leistung, mit der Yannik Paul (© Andrew Redington/Getty Images) im ersten Jahr nach dem Aufstieg von der Challenge Tour seinen ersten Sieg auf der DP World Tour feiern durfte, wird dadurch nur angedeutet, denn nicht nur die 62 am Moving Day, sondern auch der letzte Putt der Finalrunde, der zum Birdie rein musste, um einem Stechen aus dem Weg zu gehen, zeigen deutlich an, dass von dem Spieler, der im GC Mannheim-Viernheim groß geworden ist, noch einiges zu erwarten ist. Auf Mallorca hat der 28-Jährige das I-Tüpfelchen auf eine vorher schon ganz starke Saison gesetzt, in der er nur ganz wenige Cuts verpasst hat, dafür aber etliche Ergebnisse in der Top Ten hatte.

Yannik Paul hat damit die Erfolgsgeschichte geschrieben, die der Deutsche Golf Verband in Zusammenarbeit mit der PGA of Germany und der VcG mit der Ausrichtung eines Turniers der Challenge Tour initiieren wollte. Durch die dadurch erhaltenen Startplätze bei Turnieren anderer Gastgeber kam Yannik Paul 2021 zu so vielen guten Ergebnissen auf der Challenge Tour, dass der Aufstieg auf die 1st-Level-Tour Europas gelang – und nun mit dem ersten Sieg mehr als eindrucksvoll bestätigt wurde.

Marcus Neumann, Vorstand Sport im DGV, freute sich sehr, dass der Weg des Athleten des National Team Germany so direkt und steil nach oben geht: „Yannik Paul hat die Chance, die sich geboten hat, voll genutzt. Auf dem Platz musste er es selber richten und hat dies in sehr beeindruckender Manier getan. Großes Kompliment und herzlichen Glückwunsch!“

Von Mallorca ging es direkt weiter nach Portugal, wo schon das nächste Turnier ansteht. Nach der Ankunft in Portugal war der Premieren-Sieger überaus happy: „Der Sieg war überragend. Ich habe schon am Anfang der Finalrunde sehr gut gespielt, aber da sind die Putts noch nicht gefallen. Es war im Vergleich zum dritten Tag deutlich windiger und dadurch schwieriger, die richtigen Längen zu treffen. Auf der Back Nine lag ich dann auf einmal zwei Schläge zurück und habe gedacht, dass es jetzt eng wird. Gottseidank konnte ich auf der 18 den Putt lochen. Ein besseres Ende gibt es natürlich nicht. Das hatte ich mir im Traum vorgestellt, dass man auf der 18 den Putt zum ersten Sieg locht. Überragend, ich freue mich extrem. Mein langes Spiel war in dieser Woche unglaublich gut. Ich hatte eine sehr gute Kontrolle. Nach dem Aufstieg von der Challenge Tour war eines meiner Ziele, ein Turnier zu gewinnen. Dass das jetzt schon gelungen ist, macht mich unglaublich happy. Ich freue mich jetzt auf die nächsten Wochen und dann auf das Finale in Dubai.“

In der Jahreswertung klettert Yannik Paul um 23 Platze auf den 20. Rang.


Mallorca Golf Open

Im Son Muntaner GC ebenfalls einen ganz wichtigen Schritt für seine sportliche Laufbahn getan hat Nicolai von Dellingshausen (© Andrew Redington/Getty Images). Der Hubbelrather schaffte es mit formidabler Konstanz bei Runden mit 70, 66, 68 und 66 Schlägen, den zweiten Platz zu erkämpfen und sich in der Order of Merit um 44 Plätze bis auf Rang 77 zu verbessern – gleichbedeutend mit einer sehr großen Wahrscheinlichkeit, auch 2023 in der Beletage des europäischen Profigolfs zu Hause zu sein.

Der Hubbelrather, der sich keine Pause gönnt, sondern direkt in Portugal das Momentum weiter nutzen möchte, war mit dem Ergebnis auf Mallorca rundum zufrieden: „Das war eine grandiose Woche. Ich habe damit die Karte für nächstes Jahr mit voller Spielberechtigung gelöst und habe jetzt auch noch die Chance, mich für die Ned Bank Challenge in Südafrika zu qualifizieren. Das rückt jetzt erst in den Fokus. Mein Spiel war in dieser Woche in allen Facetten sehr gut. Besonders gut ist mir gelungen, mein Spiel zu spielen und jeden Schlag für sich zu nehmen, nicht zu sehr an das Ergebnis zu denken. Das ist am Ende belohnt worden. Ich hätte natürlich schon sehr gerne ein Stechen gehabt und das Ding auch gewonnen. Logisch. Aber wenn ich es jemandem gönne, dann Yannik Paul. Er spielt eine extrem beeindruckende Saison und dass er sich den Sieg geholt hat, freut mich extrem. Er hat sehr verdient gewonnen.“

In der Order of Merit springt NvD um 44 Ränge bis auf den 77. Platz.


Mallorca Golf Open

Drei Deutsche in der Top Ten eines Turniers der DP World Tour sind ein Beleg dafür, dass die Herren den Damen folgen und inzwischen etliche Spieler nachrücken, die Schwarz-Rot-Gold auf den Leaderboards der großen Touren häufiger sichtbar machen.

Hurly Long (© Andrew Redington/Getty Images) hat seiner ohnehin schon tollen Saisonbilanz ein weiteres Spitzenergebnis hinzugefügt und auf Mallorca mit 67, 69, 66 und 71 Schlägen den neunten Platz erspielt.


Mallorca Golf Open

Marcel Schneider (© Andrew Redington/Getty Images) vom National Team Germany kommt mit konstant gutem Spiel und 69, 68, 69 und 70 Schlägen in Palma auf einen sehr guten 23. Platz.


Mallorca Golf Open

Zunächst mit 68 und 66 Schlägen sehr gut unterwegs war auch Max Kieffer (© Andrew Redington/Getty Images). Der Hubbelrather, der in dieser Saison auch schon einen Titel gewonnen hat, fiel dann mit 72 und 76 Schlägen noch auf den 58. Platz zurück.

Nicht im Cut waren Sebastian Heisele und Marcel Siem.


Hero Women's Indian Open

Olivia Cowan (© Hero Women's Indian Open) hat es getan! Die Spielerin, die seit Jahren auf der Ladies European Tour immer vorne mitgespielt und oft auch am Sieg geschnuppert hat, hat in Indien den lang ersehnten, ersten Sieg gelandet. Nach Runden mit 71, 71, 65 und 68 Schlägen hatte die Spielerin des National Team Germany am Ende drei Schläge Vorsprung auf die erste Verfolgerin.

Bundestrainer Stephan Morales freute sich riesig mit der Athletin: „Das war ein großartiger Tag für das deutsche Golf. Siege bei den Männern und bei den Damen an einem Tag! Als Olivia Cowan in aussichtsreicher Position in die Finalrunde gegangen ist, hatte ich ein sehr gutes Gefühl, weil sie in den letzten Wochen einen sehr aufgeräumten Eindruck gemacht hat, wohl auch, weil sie sich erstmal wieder voll auf die LET konzentrieren möchte. Dass Olivia bei diesem Turnier nicht einbrechen wird, da war ich mir ganz sicher. Der Sieg wäre nur in Gefahr geraten, wenn eine der Verfolgerinnen ganz tief geschossen hätte. Olivia hat es dieses Mal einfach zu Ende gebracht. Ihre Möglichkeiten sind groß und damit hat sie sich diesen Sieg mehr als verdient. Sie hat sehr lange vorne in Europa mitgespielt und war jetzt einfach dran. Respekt dafür, wie beharrlich sie immer dran geblieben ist!“

Ähnlich schätzt Marcus Neumann diesen Triumph ein: „Olivia Cowan hat sich kontinuierlich verbessert und hat sich in der Elite festgesetzt. Irgendwann, das war klar, muss dann ein großer Sieg dabei herausspringen, wenn man Woche für Woche auf dem Niveau abliefert. Herzlichen Glückwunsch an Olivia!“

Die Siegerin selbst war natürlich auch sehr froh: „Dieser Sieg bedeutet mir sehr viel! Ich habe schließlich lange darauf gewartet. In dieser Woche hat irgendwie alles gepasst, obwohl es mir nicht so gut ging. Ich hatte mit Rücken und Knie Probleme, war deshalb auch jeden Tag beim Physio. Es wurde von Tag zu Tag besser. Das Jetlag hat es auch nicht einfach gemacht, aber vielleicht war ich wegen alldem ein bisschen entspannter. Ich wollte gut spielen, hatte aber bis zum letzten Tag nie im Kopf, dass ich gewinnen möchte. Wenn man direkt am Anfang daran denkt, setzt man sich zu viel unter Druck. Deswegen habe ich einfach mein Ding gemacht. Wenn eine andere Spielerin besser ist, dann ist das so. Wenn nicht, dann bin ich die Beste der Woche. Und so kam es dann.“


Hero Women's Indian Open

Helen Kreuzer (© Tristan Jones/LET) vom Frankfurter GC hat in Indien ebenfalls eine ganz starke Leistung abgerufen. Der Tour-Rookie unterschrieb Scorekarten mit 71, 77, 69 und 74 Schlägen. Lohn war der 24. Platz.

Von Kreuzers ersten Saison auf der Tour ist der Bundestrainer sehr angetan: „Helen Kreuzer zeigt immer wieder sehr gute Leistungen. Dafür, dass es ihre erste Saison auf der LET ist, ist es wirklich gut, was sie macht und wie sie sich entwickelt.“


Hero Women's Indian Open

Karolin Lampert (© Tristan Jones/LET) vom GC St. Leon-Rot kam nach Runden mit 74, 77, 74 und 81 Schlägen in Indien auf Platz 57.


Hero Women's Indian Open

Auch Sophie Witt (© Tristan Jones/LET) war wieder im Cut. Das Talent des GC Hubbelrath belegte im Endklassement den 59. Platz. Der Rookie hatte 73, 77, 77 und 81 Schläge gebraucht.

Bundestrainer Stephan Morales freut sich über die Entwicklung der Rheinländerin: „Sophie Witt spielt eine ganz tolle Saison. Dass sie in ihrem ersten Jahr auf der Tour bei so vielen Turnieren und dazu noch mit der Belastung durch die Reisen so gut zurecht kommt, ist beeindruckend. Ich bin davon überzeugt, dass auch Sophie auf der LET in den nächsten Jahren Turniere gewinnen wird.“


BMW Ladies Championship

Esther Henseleit (© Chung Sung-Jun/Getty Images) vom Hamburger GC hat auf der LPGA Tour mit 72, 76, 70 und 73 Schlägen den 65. Platz erreicht.