Gesundheit
Tipps gegen Zecken
14. Juli 2023 , Redaktion Golf.de
Zecken übertragen Bakterien, die die Infektionskrankheit Borreliose auslösen können. In einigen Bundesländern sind sie besonders aktiv. Die meisten Erkrankungen werden zwischen Mai und Oktober gemeldet. Auch Golfer sind betroffen, können aber Vorsorge treffen.
Manche Golfer tun die kleinen Biester mit einer lässigen Handbewegung ab. Die meisten aber reagieren geradezu hysterisch, wenn sie von Zeckengefahr lesen. Dabei herrscht diese beinahe im gesamten Bundesgebiet - und auch in unseren südlichen Nachbarländern. Ernst nehmen sollte man die Krankheiten, die Zecken übertragen, allemal.
Im Jahr 2022 wurden laut Robert-Koch-Institut (RKI) insgesamt 546 FSME-Erkrankungen (Frühsommer-Meningoenzephalitis) übermittelt. Dies entspricht einer Zunahme von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert. Die jährlichen Fallzahlen seit 2001 schwankten stark zwischen 195 (2012) und 712 (2020). Die durchschnittliche FSME-Inzidenz steigt ab dem Alter von 40 Jahren deutlich an. Die Mehrzahl der Erkrankungen findet in den Monaten Mai bis Oktober statt.
Im Klartext: Das Infektionsrisiko bleibt hoch. Ein Grund: der Klimawandel. So betont der Vorstandsvorsitzende des Zentralinstituts der kassenärztlichen Versorgung, Dominik von Stillfried, es sei zu beobachten, „dass klimatische Bedingungen wie mildere Winter und wärmere, feuchtere Frühjahr- bis Herbstperioden zu einem Anstieg der Infektions- und Erkrankungsinzidenz in bestimmten kleinräumigen Regionen führen können.“ Die klimatischen Einflussfaktoren verlängerten den Zeitraum der Zeckenaktivität und -dichte und erhöhten damit die Kontakthäufigkeit zwischen Menschen und Zecken.
Um Golf auf und neben den Fairways unbeschwert genießen zu können, sollte vorausschauend geplant und auch an die Gesundheit gedacht werden – von der Haus- oder Reiseapotheke über möglicherweise erforderliche Impfungen bis hin zum äußeren Schutz vor Zecken. Lange Hosen, Oberteile mit langen Ärmeln und festes Schuhwerk sind der beste Schutz. Idealerweise sollten Golfer die Hose in die Socken stecken, so wird Zecken eine möglichst kleine Angriffsfläche geboten. Okay, sieht gewöhnungsbedürftig aus, bei Rickie Fowler dagegen wird so ein Style schnell zum Trend. Antizeckensprays, so genannte Repellents, bieten zusätzlich Schutz und sollten regelmäßig aufgetragen werden. Und ganz wichtig: Der Körper sollte nach jeder Golfrunde gründlich abgesucht werden.
Die kleine Spinnentiere können Krankheitserreger übertragen, darunter das FSME-Virus und Borrelien. Das Risiko einer FSME-Infektion besteht vor allem in Süddeutschland, Sachsen, Südhessen und Thüringen. Zudem gibt es einzelne FSME-Risikogebiete in Mittelhessen, im Saarland und in Rheinland-Pfalz. Aber auch außerhalb von FSME-Risikogebieten können Zecken das FSME-Virus aufweisen und bei einem Stich auf den Menschen übertragen.
Zwischen Stich und Symptom-Beginn vergehen mehrere Tage. In dieser Zeit vermehren sich die Erreger in der Haut und beginnen dann, sich kreisförmig in der Haut auszubreiten. Das ruft eine Entzündung hervor, also eine Abwehrreaktion des Körpers. Diese kann unbemerkt verlaufen oder sich durch die typischen Borreliose-Anzeichen äußern:
- der Wanderröte und/oder
- einem grippeartigen Krankheitsgefühl.
- Das Krankheitsgefühl geht häufig mit leichtem Fieber, allgemeiner Abgeschlagenheit, Muskel- und Gelenkschmerzen sowie Kopfweh einher – ähnlich wie bei einem grippalen Infekt.
Anhand dieser drei charakteristischen Merkmale lässt sich die Wanderröte normalerweise gut von der kleinen Rötung unterscheiden, die bereits am ersten Tag am Stich sichtbar sein kann. Bei der Mehrheit der Betroffenen verblasst die Rötung an der Einstichstelle, während sich der äußere Ring ausbreitet. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) warnt vor der besonders hohen Gefahr, die in diesem Sommer von Zeckenstichen ausgehe. Das liegt einerseits daran, dass infolge der Klimaerwärmung auch in Deutschland die Zahl der FSME-Risikogebiete in Deutschland steigt, was das Robert Koch-Institut (RKI) bestätigt.
So schützen sich Golfer vor Zecken
- Bei Aufenthalt im hohen Gras, Gebüsch oder Unterholz, bietet das Tragen geschlossener Kleidung (feste Schuhe, lange Hosen, lange Ärmel) einen gewissen Schutz. Dadurch wird es einer Zecke erschwert, eine geeignete Hautstelle für eine Blutmahlzeit zu finden. Werden die Hosenbeine zudem in die Socken gesteckt, ist die Zecke gezwungen, auf der Kleidung nach oben zu laufen, was ihre Auffindung erleichtert.
- Die Anwendung von Repellentien (Akarizide) auf der Haut schützt ebenfalls, dieser Schutz ist aber zeitlich begrenzt. Falls geeignet (keine Fleckenbildung) sollten Repellentien auch auf die Kleidung aufgetragen werden.
- Nach einem Aufenthalt im Freien sollte der Körper nach Zecken abgesucht werden und diese sofort entfernt werden. Insbesondere sollte man Kinder nach dem Spielen im Freien gründlich untersuchen.
- Zecken bevorzugen Stichstellen wie zum Beispiel Haaransatz, Ohren, Hals, Achseln, Ellenbeuge, Bauchnabel, Genitalbereich oder Kniekehle.
- Das Tragen von heller Kleidung erleichtert das Auffinden von Zecken.
Beim Entfernen einer Zecke sollten möglichst alle Teile des Tieres aus der Haut gezogen werden, um das Risiko einer Infektion zu verringern. Dazu eignet sich eine gut greifende Pinzette oder ein spezielles Zeckenentfernungsinstrument. Weitere Informationen und Tipps zum Thema Zecken gibt es hier.
Zecken richtig entfernen